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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Atomprogramm außer Gefecht setzen würden.«
    Rapp nickte. Er hatte den Bericht verfasst, bevor Alexander sein Amt angetreten hatte. Nachdem es sich um ein äußerst brisantes Thema handelte, war die Verbreitung des Papiers auf einige wenige Personen beschränkt. Rapp war überrascht, dass Alexander sich ein Exemplar des Berichts verschafft hatte und sich noch dazu die Zeit genommen hatte, ihn zu lesen.
    »Würden Sie in Anbetracht der jüngsten Ereignisse weiter zu dem stehen, was Sie damals ausgeführt haben?«
    Rapp nahm sich einen Augenblick, um sich die Grundaussagen seines Berichts in Erinnerung zu rufen. »Nachdem wir sie nicht wirklich angegriffen haben, ist das Szenario nicht ganz dasselbe, aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass sie so reagieren dürften, wie ich es beschrieben habe. Sie werden die Hisbollah und ihre Ableger benutzen, um eine Serie von Terroranschlägen einzuleiten und Amerikaner im Ausland zu entführen. Sie werden zuerst Israel angreifen, und dann werden sie auch uns aufs Korn nehmen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Zu neunundneunzig Prozent. Es ist nicht ihre Art, nichts zu tun.«
    Der Präsident dachte über Rapps Einschätzung nach und fragte schließlich: »Dann glauben Sie also, dass Israel dahintersteckt?«
    »Ich kenne Ben Freidman schon lange, Sir. Ich habe eng mit dem Mossad zusammengearbeitet. Sie haben immer wieder sehr waghalsige Operationen durchgeführt. Operationen, an die wir nicht im Traum denken würden.«
    »Woran liegt das?«
    »Der Kampf ums Überleben. Für sie ist das alles noch viel näher als für uns.«
    »Was genau meinen Sie?«
    »Das Zentrum des radikalen Islamismus. Ihr Land ist zu klein, um sich hinzusetzen und abzuwarten, was passiert, deshalb tun sie – bis auf den offenen Krieg gegen ihre Feinde – alles, was in ihrer Macht steht, um die verrückten Mistkerle aufzuhalten, wie zum Beispiel voriges Jahr diese drei iranischen Wissenschaftler zu töten.«
    »Meine größte Angst als Präsident ist ein Anschlag auf eine unserer Städte«, sagte Alexander mit sorgenvoller Stimme. »Ich weiß, dass sie irgendwo da draußen lauern … diese fanatischen Dschihadisten. Das raubt mir oft den nächtlichen Schlaf. Wenn ich daran denke, dass sie ständig Leute rekrutieren … ausbilden … planen … auf ihre Chance lauern, um zuzuschlagen. Dass sie nichts lieber täten als eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen, mitsamt den Einwohnern … Männer, Frauen und Kinder.«
    »Ich glaube, das sehen Sie richtig, Sir.«
    Alexanders Gesicht drückte seine Frustration aus. »Es gibt einfach zu viele in meiner Partei, die meinen, dass Gewalt nie eine Lösung sein kann. Das ist eine sehr noble Haltung in einer Zivilgesellschaft mit einem effizienten Justizsystem. Aber in der realen Welt«, Alexander schüttelte den Kopf, »ist es leider blanker Unsinn.«
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen, Sir.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Aber kommen wir zu der Eigenschaft, die wir beide gemeinsam haben … ich würde es einen gewissen Weitblick nennen. Oder einfach ein Gespür dafür, wie sich eine Situation entwickeln wird, wenn bestimmte Dinge in Gang gesetzt werden. Ich habe das an Ihrem Bericht erkannt. Ich glaube, Sie verstehen besser als alle Angehörigen meiner Administration, wie die iranischen Führer denken.«
    »Danke, Sir.«
    Alexander zögerte einen Moment und fügte dann mit leiserer Stimme hinzu: »Präsident Hayes hat mir von Ihrem Vergleich mit der Konservenfabrik erzählt.«
    Rapp nickte. »Die Leute wollen die Wurst essen, aber sie wollen nicht sehen, wie sie gemacht wird.«
    »Genau. Und das bringt mich zu dem Grund, warum ich Sie zu mir gebeten habe.« Alexander nahm die Füße vom Schreibtisch und beugte sich vor. »Ich denke nicht daran, mich streng an die Spielregeln zu halten, damit ich am Ende einen Fairnesspreis bekomme, während die Iraner ihre Helfer losschicken, um ihren Terrorkrieg zu führen.«
    Rapp richtete sich auf seinem Platz auf. »Ich höre.«
    »Haben Sie gewusst, dass ich an der Alabama Football gespielt habe?«
    »Ich erinnere mich, dass ich im Wahlkampf davon gehört habe.«
    »Ich war Back-up Quarterback. Ich habe mich im ersten Jahr im Frühjahrs-Trainingscamp verletzt und mich nicht mehr richtig davon erholt. Im letzten Jahr war ich unter Bear Bryant dabei, und dann unter Coach Perkins. Damals habe ich zwei wichtige Lektionen gelernt. Die erste war, wenn du irgendwann einmal Gouverneur von Georgia werden willst,

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