Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
Bein nicht wie eine Glasscheibe zertrümmern würde, wenn er landete.
    Also links herum.
    Er schob sich auf dem Sims entlang und hielt sich an der Fensterbank fest, solange es ging; dann musste er mit den Fingernägeln in die Mauerverkleidung greifen, damit der Schwerpunkt in seinem Hintern ihn nicht nach hinten kippen ließ.
    Der Wind war nicht gerade hilfreich.
    Aber er schaffte es zu dem Halbdach.
    Ohne Zeit zu verschwenden, krabbelte er zur Kante und ließ sich fallen. Im Augenblick der Landung auf dichter Laubschicht und weicher Erde ging er in die Hocke und hob seine Pistole. Überall um ihn herum waren Geräusche, es mussten massenweise Menschen, Wesen, was auch immer … in dem Wald hinter der Garage unterwegs sein.
    Er bewegte nur seine Augen.
    Sein Mangel an räumlichem Sehen machte Fernschüsse schwierig, und in Kombination mit seiner eingeschränkten Mobilität hieß das für ihn: still sitzen und abwarten.
    Wie eine Spinne im Netz …
    Etwas Schweres kam von links um die Ecke, schnell und trampelnd, der Boden vibrierte unter der Wucht.
    Matthias richtete seine Vierziger auf denjenigen oder dasjenige, was immer es auch sein mochte.
    Ein dreidimensionaler Schatten schoss aus dem Windschat ten der Garage hervor, das gesichtslose, gestaltlose Wesen sprin tete auf etwas Ähnlichem wie zwei Beinen. Aber seine schäbige kleine Welt war nicht ganz in Ordnung: Es schien verwundet zu sein, eine Rauchfahne wehte hinter ihm her, während es um sein gottloses Leben rannte.
    Was hinter ihm her war, ließ die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmen.
    Jims Mitbewohner verfolgte seine Beute wie ein Racheengel. Mit einem hoch erhobenen Kristallmesser und einem vom Zorn des Kriegers verzerrten Gesicht setzte er dem Dämon unerbittlich nach, um ihn zu töten.
    Und das tat er auch, genau vor Matthias.
    Der Mann sprang in die Luft und überbrückte mit einem Satz den Abstand zwischen ihm und seinem Gegner, obwohl der Dämon sich die nicht vorhandene Seele aus dem Leib rannte. Trotzdem sah es überhaupt nicht gut für den Mann aus – die Spitze dieses dürren Glasmessers war nach vorn gereckt, und das konnte ja wohl keine gute Idee sein: Diese »Waffe« sah nicht einmal stabil genug aus, um Papier zu schneiden.
    Falsch.
    Als die Klinge in den Nacken der Kreatur eindrang, stieß sie ein Kreischen aus, als würde Metall über Metall schaben. Genau das hatte Matthias in den Jahrhunderten, die er in der Hölle verbracht hatte, oft gehört. Dann ging der Dämon zu Boden, und Adrians Gewicht hielt ihn dort fest.
    Was dann passierte, war wie IMAX 3 D mit ein bisschen extra Splatter-Spezialeffekt. Jims Mitbewohner setzte die Kreatur außer Gefecht, indem er Stücke von ihr abhackte – einen Arm hier, ein Bein da –, und das war der Moment, in dem das Blut spritzte. Besser gesagt: die Säure. Ein Tropfen traf Matthias’ Handrücken, und er fluchte, als es brannte, und streifte die Hand auf der Erde ab …
    Eine zweite Schattengestalt sprang hinter einem Baum hervor, als wäre sie aus dem Stamm gesprossen. Doch Adrian war bereit, wirbelte herum und stellte sich ihr entgegen, während die erste sich noch auf dem Waldboden krümmte.
    Mit dem neuen Dämon hielt er sich nicht lange auf. Seine Klinge fuhr mitten durch den Kopf – das schien die K.-o.-Stelle zu sein, um die Mistkerle zu töten. Ein weiteres ohrenbe täubendes Kreischen, und der Schatten war weg, einfach verpufft.
    Gerade als Adrian sich wieder dem Dämon auf dem Boden zuwandte, tauchten zwei weitere hinter dem Baum auf, der den letzten hervorgebracht hatte, als würde die Kiefer diese Scheißer aushusten.
    Matthias zögerte keinen Moment. Angestauter Hass verlieh ihm Superkräfte, er sprang auf und ballerte los, immer abwechselnd auf die beiden, deren Säureblut in alle Richtungen flog, als die Dämonen ihm entgegentraten.
    »Kommt her und holt mich!«, brüllte er.
    Adrian fluchte vernehmlich, aber das war ihm egal. Matthias war entfesselt, er ging in den Nahkampf, drückte aber weiterhin ganz kontrolliert den Abzug, während er auf seine Feinde zustürmte.
    »Nimm einen Dolch!«
    Der Befehl des anderen kam trotz rasender Wut bei Matthias an, und er knapste sich eine halbe Sekunde ab, um sich über die Schulter zu blicken. Sofort kam eine dieser Glaswaffen in perfekter Flugbahn auf ihn zugekreiselt.
    Er fing sie mit der freien Hand auf, und dann war er auch schon im Geschäft: Seine Instinkte übernahmen das Kommando, sein Körper reagierte mit koordinierter Hast.

Weitere Kostenlose Bücher