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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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sich jetzt schon eingesperrt. »Verdammt, ich warte draußen im Flur aufs Essen.«
    In seinem Kopf summte es wie in einem Bienenstock, alles im Zimmer ging ihm langsam, aber sicher auf die Nerven: diese Frau, Matthias, Jim mit seiner Kotzerei. Plötzlich wollte er sie alle nur noch anschreien: sich selbst, den bescheuerten Eddie, weil er gestorben war, Devina …
    Es kam immer auf Devina zurück.
    Er zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich mit geschlossenen Augen dagegen.
    »Mami, da ist wieder der Engel!«
    Ach, du gro ß e r Gott.
    Und er hatte vergessen, sich unsichtbar zu machen.
    Er sah das kleine Mädchen mit den großen Augen an. An diesem Abend hatte sie die Haare mit einer zu ihrem blauen Kleid passenden Schleife zum Pferdeschwanz gebunden, und ihr Lächeln war so offen und ehrlich, dass er sich fühlte wie eine Million Jahre alt.
    »Du bist ein Engel!« Das dünne Ding sprach offenbar nur in Ausrufezeichen, als erforderte der Größenunterschied vielleicht eine höhere Lautstärke. »Kann ich deine Flügel sehen?«
    Die Mutter kam hastig den Korridor hinuntergerannt und stand dann genauso erschöpft wie beim letzten Mal vor ihm, die Last der Welt, in der sie lebte, war eindeutig zu viel für sie. »Entschuldigen Sie bitte. Komm jetzt.«
    »Bitte, ich möchte deine Flügel sehen.«
    Ad schüttelte den Kopf. »Ich hab keine. Tut mir leid.«
    »Doch, alle Engel haben Flügel.«
    »Ich bin kein Engel.«
    Die Mutter legte einen Arm um die Schultern ihrer Tochter, und ihrem Gesichtsausdruck zufolge würde sie auch nicht davor zurückschrecken, das Kind wie einen nassen Sack wegzuschleppen, wenn es nicht freiwillig mitkäme. »Komm schon. Wir müssen los.«
    Mama weigerte sich, Blickkontakt herzustellen – aber die Kleine tat das sowieso schon für sie beide zusammen.
    » Komm jetzt.«
    Sie begann zu heulen, ließ sich aber wegziehen. »Ich will deine Flügel sehen …«
    Adrian konzentrierte sich auf seine Springerstiefel mit den Stahlkappen und ließ die Mutter ihre kostbare Fracht zu den Aufzügen steuern.
    »Ganz schön abweisend zu der Kleinen, findest du nicht?«
    Adrian atmete hörbar aus, als er die vertraute aristokratische Stimme vernahm.
    Na großartig, Besuch von oben. Genau, was ihm gefehlt hatte. »Hallo, Nigel.«
    Der Erzengel schwieg, bis Ad aufblickte. Sieh mal einer an, schon wieder ein schickes neues Outfit: Der alte Dandy trug einen maßgeschneiderten dreiteiligen Anzug in einem so hellen Weiß, dass Ad am liebsten wie Matthias eine Sonnenbrille aufgesetzt hätte. Das seidene Halstuch war rosa-weiß gestreift. Genau wie das Einstecktuch.
    Der Typ sah aus wie einer Kaugummiwerbung entsprungen.
    »Ich dachte, ich sehe mal nach dir.« Nigels Hochmut verwandelte die Nettigkeit in Herablassung. Oder vielleicht lag es nur an Adrians Laune.
    »Nicht nach Jim?«
    »Nach ihm auch.«
    »Uns geht’s super. Wir amüsieren uns bestens. Und du?« Als die schimmernden Augen des Oberbosses sich zu schmalen Schlitzen verengten, legte Ad den Kopf schief. »Sag mal, wenn du dir solche Sorgen um dein Team hier unten machst, warum bringst du Eddie dann nicht zurück?«
    »Das fällt in den Machtbereich des Schöpfers, nicht in meinen.«
    »Dann sprich mit ihm. Mach dich nützlich.«
    »Dein Ton lässt einiges zu wünschen übrig.«
    »Dann verklag mich doch.« Nigel sah ihn nur wortlos an, woraufhin Ad wieder auf seine Stiefel starrte. »Im Moment ist von mir nicht viel zu erwarten.«
    »Und genau das ist die Tragödie, nicht wahr? Denn jetzt ist exakt der Augenblick, in dem du am meisten gebraucht wirst.«
    Adrian warf die Hände hoch. »Nigel, Kumpel, Chef, wie auch immer ich dich nennen soll. Verschon mich mit dem Zeugs, ja …«
    »Deine Aussage dem Kind gegenüber war korrekt. Du bist kein Engel, nicht mit dieser Einstellung.«
    Ad schlug den Kopf an die Tür. »Scheiß drauf. Scheiß auf alles.«
    Es folgte ein langes Schweigen; so lang, dass Adrian schon überlegte, ob der Boss sich wieder in den Himmel verkrümelt hatte.
    Doch dann sagte Nigel sanft: »Wir sind auf dich angewiesen.«
    »Ich dachte, es wäre Jims Aufgabe, den strahlenden Retter zu spielen.«
    »Er ist krank. Und jetzt – jetzt ist der Wendepunkt.«
    Adrian musterte den Engländer. »Ich dachte, du darfst keinen Einfluss nehmen.«
    »Ich darf Ratschläge geben.«
    »Also, was zum Henker soll ich deiner Meinung nach tun?«
    Nigel schüttelte nur langsam den Kopf, als hätte Adrian ihn so gründlich enttäuscht, dass er die Fähigkeit

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