Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
von Matthias. »Das ist doch Kinderkacke. Wenn man es sich aussuchen darf, warum bleiben dann nicht alle bei denen, die sie lieben?«
    Seine Mutter zum Beispiel.
    Oder seine Sissy, verflucht noch mal?
    Mann, er hatte es so was von satt, von diesem Spiel verarscht zu werden.
    »Menschen kehren von den Toten zurück«, sagte Matthias. »Das passiert ständig.«
    »Nicht alle.« Nicht seine Toten. Das war so ein Müll .
    »Ich hatte Glück. Hör mal, wenn du ein Problem damit hast, wende dich an ihn da oben.«
    Jim stapfte auf und ab, rauchend, fluchend – bis er beinahe der Leiche des Agenten einen Tritt versetzt hätte, einfach nur, weil er konnte.
    »Jim?«, fragte Matthias langsam. »Was geht in deinem Kopf vor, mein Freund?«
    In dem Moment fiel ihm die Lösung ein, etwas, das Nigel zu Beginn der Runde gesagt hatte, setzte sich fest und keimte zu einem Plan heran, der so ketzerisch war, dass er ihm selbst in seinem Zorn zu denken gab. Aber dann erinnerte er sich an Dinge, die Matthias ihm über die untere Etage erzählt hatte, und sah in das Gesicht des anderen Mannes, das lebendige, gesunde, als-wäre-er-nie-erschossen-worden Gesicht.
    Die heftige Hitze in Jims Bauch war sehr vertraut; es war dieselbe Kraft, die ihn dazu gebracht hatte, Devina zu ficken, dasselbe Brennen, das manchmal überhandnahm und ihn zu Grausamkeiten trieb, derselbe Drang, der ihn zum Mörder gemacht hatte – jener Männer, die seine Mutter umgebracht hatten.
    Das war der Teufel in ihm, dachte er, diese Wut, die aufgeflackert war und die sich bald zu einer kalten Entschlossenheit abkühlen würde, die die Gestalt des Spieles verändern würde.
    Aber verdammt noch mal, es war genau, wie Matthias gesagt hatte: Manche Dinge musste man selbst erledigen.
    »Hör mal, Jim, wie wär’s, wenn wir die Leiche entsorgen und dann nach dem Auto suchen, mit dem der Kerl gekommen ist? Ich könnte ganz gut eine Karre gebrauchen, die nicht gemietet ist, und mit ein bisschen Mühe könnte ich das GPS finden und loswerden.«
    »Ja«, sagte Jim knapp. »Klar.«
    »Alles okay bei dir?«
    Nein. »Ja.« Er trat die Kippe mit dem Stiefelabsatz aus. »Klar.«

Sechsundfünfzig
    Die zartrosa Strahlen der Morgendämmerung sickerten be reits durch den Wald und schufen lange Schatten, als Jim und Matthias ihre Nachtarbeit beendeten.
    Die einiges mehr umfasst hatte als nur die Entsorgung der Leiche.
    Als Jim seine letzte Zigarette anzündete, vergewisserte er sich noch einmal, dass zwei der Harleys gut auf der Ladefläche des F 150 befestigt waren. Es war ziemlich eng, aber Eddies Maschine würde auf keinen Fall hier bleiben.
    Er würde den Pick-up fahren. Matthias nahm Ads Motorrad, Adrian den Explorer.
    Denn in dem war Eddie verstaut.
    »Sind wir so weit?«, fragte Matthias.
    Jim nickte, woraufhin der andere eine Ray-Ban aufsetzte, die Harley kickstartete und ein bisschen Benzin in den Motor pumpte, sodass dieser im stillen Morgengrauen aufgrollte.
    Jim führte die Kolonne an, und oh, welch Schande, er zerriss das Absperrband mit dem Kühler, als er aus der Garage fuhr.
    Sorry, liebe Polizei.
    Aber wenigstens ließen sie Matthias’ Mietwagen zurück, sodass die Uniformierten zusätzlich zur Aufregung noch etwas Greifbares hatten.
    Auf der Schnellstraße fuhr Jim in mäßigem Tempo Richtung Norden. Sie würden eine Weile um die Stadt kreisen, nur um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurden. Um zehn Uhr würden sie dann ihr neues Hauptquartier beziehen.
    Es war eine lange Nacht gewesen, und jetzt tat es gut, eine Zeitlang zu sitzen. Die Wohnung leer zu räumen war nicht das Ding gewesen; er hatte nicht viel persönlichen Besitz. Die Sache mit dem toten Agenten hatte aber gedauert. Zum Glück hatte Ad gewusst, wohin mit dem Kerl – ein Wasserloch in den Bergen, in dem vor Kurzem bereits sein Kumpel wie ein Anker versenkt worden war.
    Es war besser so. In nicht allzu ferner Zukunft wäre es den X-Ops wahrscheinlich egal, aber bis dahin konnten sie sich damit die Zeit vertreiben, die beiden Leichen zu finden und sich selbst auf die Schulter zu klopfen.
    Auf dem Weg zu dem Wasserloch hatten sie den unvermeidlichen Kleinwagen am Straßenrand entdeckt, unweit der Stelle, an der Nummer eins seinen Wagen geparkt hatte – aber Jim hatte Matthias ausgeredet, dieses Fahrzeug zu behalten. Sobald sie ihren neuen Unterschlupf bezogen und ausgepackt hätten, würde sein ehemaliger Boss den Pick-up bekommen. Das war sicherer, als nach dem GPS zu suchen, und Nummernschilder

Weitere Kostenlose Bücher