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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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Abkürzung durch ihren Garten genommen. Sie hat uns jedes Mal die Polizei auf den Hals gehetzt. Ich hasse Mrs Vreeland.
    »Nein. Es war irgendeine Frau, die ich nicht kenne.«
    »Aber du bist dir sicher, dass du nicht verletzt bist?« Nun schüttelte Norrie Sassys Arme und Beine, um zu sehen, ob Knochen gebrochen waren. Sassy lag schlaff wie eine Puppe da. »Hast du es Ginger und Daddy-o erzählt?«
    »Nein. Was sollten sie auch tun?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Norrie. »Na ja, sie sind schließlich unsere Eltern …«
    Wir mussten alle lachen. Ginger und Daddy-o sind in Notfällen nicht gerade eine große Hilfe. Weißt Du noch, als Takey zwei war und von Deinem Klavierhocker fiel und sich die Nase brach? Daddy-o konnte sich nicht an die Notfallnummer erinnern. Und Ginger – wenn irgendeiner von uns klagt, dass es ihm nicht gut geht, sagt sie immer nur trocken: »Ich kümmere mich schon mal um die Beerdigung.«
    »Echt, Norrie, Ehrenwort, ich bin nicht verletzt.« Sassy setzte sich auf und ließ als Beweis den Bizeps spielen.
    »Okay.« Norrie lehnte sich gegen das Kopfteil, legte die Füße auf Sassys Beine und tat so, als sei sie nicht mehr besorgt. »Vielleicht solltest du Sassy zu einer deiner Heiligen erklären«, schlug sie mir vor. »Sie kann von einem Auto angefahren werden, ohne Verletzungen davonzutragen. Sie ist unzerstörbar.«
    »Heilige sind nicht unzerstörbar«, widersprach ich. »Hast du dir nie die Kirchenfenster angesehen? Heilige werden ständig von Pfeilen getroffen oder geköpft oder verbrannt. Dadurch werden sie ja erst zu Heiligen. Was du dir vorstellst, ist eine Superheldin, keine Heilige.«
    »Gut, dann ist sie vielleicht ein Engel«, sagte Norrie. »Die können nicht sterben, oder? Weil sie schon tot sind …«
    »Du meinst wie Geister?«
    »Nein, wie Engel.«
    »Jetzt hört doch mal auf«, mischte sich Sassy ein. »Ich bin weder eine Heilige noch ein Engel. Ich habe einfach Glück. Richtiges, echtes Glück.«
    »Klar, red dir das nur ein«, erwiderte ich. Ich erhob mich vom Bett und ging zum Schreibtisch zurück, um an den Flammen der heiligen Johanna von Orléans weiterzuarbeiten. Ich wollte, dass sie noch heißer aussahen.

Vier
    myevilfamily.com
    100 % wahr! Nichts erfunden! Keine Lügen! Wie aus Lou Almighty wurde
    Nun kommen wir zur Geschichte meiner Großmutter, Almighty Arden Louisa Norris Sullivan etc. etc. Ihr Vater erbaute Gilded Elms, wo sie als verwöhnte, verhätschelte und willensstarke Diplomatentochter aufwuchs und noch immer lebt. Sie hat die Villa nach dem Tod ihrer Eltern geerbt und zog als junge Braut mit ihrem Ehemann, Alphonse Sullivan jr., ein, der wie ihr Vater Diplomat war.
    Als Almighty ein Mädchen war, war Mary Margaret Rennert, genannt Mamie, ihre beste Freundin. Mamies Vater, James Rennert, war Eigentümer einer Zeitung. Mamie und Almighty Lou waren die Königinnen der St. Maggie’s School. Sie gaben die besten Partys. Sie hatten Pferde und kippten Champagner und sprangen in ihren schicken Kleidern in Springbrunnen. Sie waren berühmt dafür, nur mit Badeanzügen unter ihren Pelzmänteln Herrenabende im Maryland Club zu sprengen.
    Almighty hatte eine Menge Verehrer (die sie noch heute als ihre Verehrer bezeichnet), doch ihr Favorit war Junius Overbeck. Er war ihr Begleiter beim Bachelors Cotillon und sie ging davon aus, dass er ihr im Laufe des Jahres einen Heiratsantrag machen würde. Doch auf dem Cotillon brach Junius ein Tabu – er tanzte den letzten Tanz mit Mamie, nicht mit der allmächtigen Lou. Er musste doch einfach wissen, wie sauer er Almighty damit machen würde! Und mit Almighty legt man sich besser nicht an.
    Nach dem Ball fuhren alle jungen Leute in den Country Club, um die Nacht durchzutanzen, und Junius konnte – obwohl er ja eigentlich Almightys Begleiter war – den Blick nicht von Mamie abwenden. Im Morgengrauen verließen Junius und Mamie gemeinsam den Club und eine Woche später verkündeten Mamies Eltern ihre Verlobung mit Junius Overbeck.
    Ebenso gut hätte man eine Atombombe auf Baltimore werfen können. Almighty war fuchsteufelswild. Die beste Freundin hatte ihr beim Cotillon den Verehrer ausgespannt – ein unverzeihliches Verbrechen. Sie sprach kein Wort mehr mit Mamie und gelobte Rache.
    Von diesem Tag an machte es sich Almighty zur Lebensaufgabe, jeden Plan von Mamie zu durchkreuzen. Sie und nur sie würde über die High Society Baltimores herrschen. Und Mamie Rennert Overbeck würde ins Abseits gedrängt.
    Schaut

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