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Die Berufung

Titel: Die Berufung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Holzfirmen, ein Pipelinebauer aus Houston und zwei Erdgasfirmen. Die Koalition der Lobbygruppen war mit an Bord und hatte Geld und Fußsoldaten mitgebracht. McCarthy hatte Angst vor ihrem eigenen Schatten und hoffte offenbar, dass Clete Coley sich irgendwann in Luft auflösen würde.
    Barry und Tony hoben die Gläser und stießen auf den Beginn eines aufregenden Wahlkampfs an.
     
    Die Besprechung fand wie immer im Gemeindesaal der Kirche von Pine Grove statt. Und wie immer hatten sich auch einige Menschen hereingeschlichen, die keine Mandanten waren, dafür aber mehr als erpicht darauf, das Neueste zu hören. Sie wurden von Pastor Ott hinausbegleitet, der ihnen erklärte, dass es sich um eine vertrauliche Besprechung zwischen den Anwälten und ihren Mandanten handele.
    Außer dem Fall Baker hatten die Paytons dreißig andere Fälle aus Bowmore. Achtzehn davon betrafen Leute, die bereits gestorben waren. Bei den übrigen zwölf ging es um Kranke mit Krebs in verschiedenen Stadien. Vor vier Jahren hatten die Paytons die taktische Entscheidung getroffen, zuerst mit ihrem besten Fall - Jeannette Baker - vor Gericht zu gehen. Es war erheblich billiger, als alle einunddreißig Fälle gleichzeitig zu verhandeln. Jeannette war das Mitgefühl der Geschworenen sicher, da sie innerhalb von acht Monaten ihre ganze Familie verloren hatte. Im Nachhinein gesehen, war diese Entscheidung richtig gewesen.
    Wes und Mary Grace verabscheuten diese Besprechungen. Ihre Mandanten waren traurige, gebrochene Menschen mit einer tragischen Geschichte. Sie hatten Kinder, Ehemänner und Ehefrauen verloren. Sie waren unheilbar krank und hatten unsägliche Schmerzen. Sie stellten Fragen, die sich nicht beantworten ließen, immer wieder, in leicht unterschiedlichen Versionen, denn jeder Fall war anders. Einige wollten aufgeben, andere wollten bis zum Schluss kämpfen. Einige wollten Geld, andere wollten nur, dass Krane zur Verantwortung gezogen wurde. Tränen gab es immer, harte Worte ebenfalls, und daher war auch Pastor Ott anwesend, der beruhigend auf die Leute wirkte.
    Nach dem schon legendären Urteil im Fall Baker waren die Erwartungen der Mandanten erheblich gestiegen. Sechs Monate nach dem Urteil waren sie so nervös wie noch nie. Sie riefen häufiger im Büro an. Sie schickten mehr Briefe und E-Mails.
    Die gespannte Atmosphäre der Besprechung lag auch daran, dass vor drei Tagen Leon Gatewood beerdigt worden war, ein Mann, den alle gehasst hatten. Man hatte seine Leiche fünf Kilometer flussabwärts von seinem gekenterten Boot im Unterholz gefunden. Es gab keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen, aber alle gingen davon aus, dass jemand nachgeholfen hatte. Der Sheriff hatte Ermittlungen eingeleitet.
    Alle dreißig Familien hatten mindestens einen Angehörigen zu der Versammlung geschickt. Auf dem Notizblock, den Wes herumgehen ließ, standen am Ende zweiundsechzig Namen - Menschen, die er gut kannte, einschließlich Frank Stone, einem Maurer, der während der Besprechungen meist nur wenig sagte. Falls Leon Gatewood durch die Hand eines anderen gestorben war, gingen alle davon aus, dass Frank Stone etwas darüber wusste, obwohl es keine Beweise gab.
    Mary Grace begrüßte die Anwesenden. Sie dankte ihnen dafür, dass sie gekommen waren und so viel Geduld hatten. Sie sprach über die Berufung im Fall Baker, und als dramatischen Beweis dafür, dass die Kanzlei viele Stunden an der Berufung arbeitete, hielt sie den dicken Schriftsatz hoch, den Kranes Anwälte verfasst hatten. Sämtliche Schriftsätze müssten bis September eingereicht sein, dann werde der Supreme Court entscheiden, wie er mit dem Fall verfahren wolle. Das Gericht habe die Möglichkeit, ihn an ein Gericht niederer Instanz weiterzugeben, es könne ihn aber auch behalten. Doch ein Fall mit diesen Dimensionen werde letztendlich vom Supreme Court entschieden werden, und sie und Wes seien der Meinung, dass es keine niedere Instanz mehr geben werde. Dann werde das Gericht die mündliche Verhandlung für Ende des Jahres oder vielleicht auch Anfang nächsten Jahres ansetzen. Mary Grace ging davon aus, dass es noch ein Jahr bis zu einer endgültigen Entscheidung dauern würde.
    Wenn das Urteil vom Supreme Court bestätigt wurde, waren mehrere Szenarien möglich. Krane stand dann unter enormem Druck, einen Vergleich für die übrigen Klagen abzuschließen, was natürlich das Ergebnis war, das alle gern sehen würden. Falls Krane sich weigerte, einen Vergleich abzuschließen, glaubte Mary

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