Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

schwimmen und ihre Gedanken auf eine Weise auszusprechen, die die Aufmerksamkeit ihrer Umgebung fesselte«.
    Johnna betrachtete ihr Unternehmen sowohl als soziale als auch als finanzielle Einheit. Dadurch durchschaute sie die Mechanismen menschlicher Motivation. Dieses Wissen konnte sie nutzen, um sich Verbündete zu schaffen für eine |133| Firmenpolitik, die ihre eigene Vision unterstützte. Sie widerstand konventionellem Gedankengut und trug dazu bei, das die Führungsebene fest in dem verwurzelt blieb, was von jeher das Beste an der Unternehmenskultur gewesen war.
    Dadurch transzendierte sie die uralte weibliche Rolle der Cassandra. Sie begnügte sich nicht damit, Warnungen gegen das drohende Unheil auszusprechen, das sie nicht in der Lage war zu vermeiden, sondern übernahm vielmehr die Verantwortung und bemühte sich nach Kräften, die negativen Konsequenzen abzuwenden. Indem sie sich durch ihre Argumentationsstrategie Verbündete für das, was sie sah und schätzte, schuf, war sie in der Lage, ihre Firma auf einen anderen Weg zu bringen.
    Außerdem konnte sie die Lähmung und Frustration überwinden, die viele Frauen in Company A erlebten. Obwohl jene Frauen sehr scharfsinnig auf die Schwächen hinwiesen, die der auf der Konferenz vorgestellte Plan enthielt, gelang es ihnen nicht, ihren Beobachtungen Einfluss bei der Gesamtdiskussion zu verschaffen. Sie erkannten das Problem, aber sie wurden nicht aktiv.
    Demzufolge akzeptierten sie die kompartmentalisierte Sicht ihres Unternehmens im Hinblick auf ihr eigenes Führungspotenzial. Statt die weibliche Führungsinitiative als Ressource für eine Erweiterung der Unternehmensvision zu begreifen, akzeptierten sie, dass sie scheinbar allein auf weiter Flur standen: Ihre Beiträge waren zwar wertvoll, würden aber nicht in die Firmenstrategie einfließen. Die Frauen waren demoralisiert und fragten sich, ob ihre Arbeit »die Mühe wert« war. Dadurch wurde Company A des wahren Potenzials, das der Vielfalt innewohnt, beraubt.

|135| Teil III
Der Nutzen der weiblichen Vision
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Handeln auf der Basis Ihrer Vision
    Wenn die weibliche Vision nicht genutzt wird, leiden sowohl die Frauen selbst, als auch die Unternehmen. Frauen können ihre besten Beobachtungen nicht zur Grundlage ihres Handelns machen. Was sie sehen, bleibt in ihrem Inneren verborgen, und ihre Verbindungen zu anderen fühlen sich demzufolge hohl und nicht authentisch an. Was eine Quelle der Kraft sein sollte, wird zum Quell der Isolation und Frustration.
    Ohne die weibliche Vision verlieren Unternehmen zudem an Macht. Sie unterminieren das volle Potenzial ihrer Basis, ihrer talentierten Mitarbeiter nämlich. Sie behindern ausgeglichene Entscheidungen, die das Unternehmen in Balance halten. Sie untergraben Kreativität und reduzieren das Potenzial zu ernsthafter Zusammenarbeit. Sie bleiben eindimensional in einer mehrdimensionalen Welt.
    Damit sich das ändert, müssen Frauen die Initiative ergreifen. Sie können nicht darauf warten, dass Unternehmen erkennen, wie wertvoll ihr Beitrag ist. Die Frauen selbst müssen ihren Arbeitgebern beibringen, wie sie die Macht und den Wert der weiblichen Vision erkennen lernen. Auf diese |138| Weise können sie den Wandel selbst ins Leben rufen, nach dem sie suchen.
    Unsere Forschung und Julies jahrelange Arbeit mit Klienten legt nahe, dass wir, um auf der Basis unserer Vision handeln zu können, vier zielgerichtete Schritte unternehmen müssen: Wir müssen unsere Vision artikulieren, uns Verbündete suchen, uns selbst gegenüber Rechenschaft ablegen und stets hundertprozentig präsent sein.
    Unsere Vision artikulieren
    Sie beginnen damit, so klar wie möglich zu formulieren, was sie sehen und es so zu kommunizieren, dass Ihr Unternehmen es verstehen und wertschätzen kann. Dazu ist es erforderlich, dass Sie eine Geschichte entwickeln, die erklärt, was Sie wahrnehmen, warum es wichtig ist und was es für die Menschen in Ihrer Firma in den kommenden Jahren bedeuten kann. Sie müssen sich diese Geschichte zu eigen machen, sie glauben und sie in ihrem Herzen bewahren, und Sie müssen sie in Ihren Handlungen mit Entschlossenheit und Beharrlichkeit offenbar werden lassen.
    Den Wert dessen, was Sie sehen, zu kommunizieren, bedeutet nicht einfach nur, es zu formulieren und zu hoffen, dass die Menschen von ihren Worten überzeugt sein werden. Sie müssen es genau erklären, damit andere verstehen, dass es ihren Interessen, Zielen und Hoffnungen dienlich ist. Ihre Vision muss