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Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Titel: Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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fühlten sich Männer deutlich wohler mit dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung als Frauen.
    Wenn Frauen den Wert dieses wechselseitigen Vorteils akzeptieren, können sie ihre besondere Fähigkeit, Beziehungen zu knüpfen, bewusst und mit Bedacht einsetzen. Julies Klientin, Anne Cartwright, die als stellvertretende Geschäftsführerin für eine Wealth Management Company arbeitet, ist ein hervorragendes Beispiel. Anne fand, dass Aufgaben an die Mitarbeiter mit mehr Bedacht delegiert werden sollten, und dass die Aufgabenzuweisung der bewussten Talentbildung dienen sollte. Sie wusste, dass sie über die Fähigkeit und die Erfahrung verfügte, um diesen Prozess in Gang zu bringen. Aber sie hatte keine Verbündeten, |145| die ihr dabei halfen, die Firma zu einer Neubewertung ihrer Aufgabenzuweisung zu bewegen. Anne hatte sich so sehr darauf konzentriert, eine Expertin auf ihrem Fachgebiet zu werden und ihren Service für die Klienten zu verbessern, dass sie sich kein Sozialkapital in ihrem Unternehmen aufgebaut hatte.
    Um ihre Vision zu erreichen musste Anne breiter gefächerte, stärkere und robustere Beziehungen knüpfen. Sie erstellte also eine Liste von allen Leuten in der Organisation, die sie besser kennen lernen musste. Sie notierte sich, wer Einfluss bei wem hatte, wer über wichtige Kontakte verfügte und wer ihr bei der Gestaltung ihrer persönlichen Zukunft von Nutzen sein konnte. Sie überlegte bewusst, was sie jeder Person auf ihrer Liste ihrerseits zu bieten hatte, sei es an Informationen, Verbindungen zu anderen, kleinen Gefälligkeiten oder Unterstützung. Ihre Stärke war immer der Kundendienst gewesen, jetzt stellte sie fest, dass sie diese Fähigkeiten auch bei ihren internen »Kunden« nutzen konnte.
    Sie beschloss, ihren Vorgesetzten von ihren Plänen in Kenntnis zu setzen. Sie schilderte ihm genau, was sie tat und bat um seinen Rat, welche Gelegenheiten sie nutzen konnte, um sich mehr Verbindungen zu schaffen. Ihre ursprüngliche Befürchtung, dass er ihr Ansinnen für Zeitverschwendung halten könnte, zerstreute sich. Stattdessen fand er, dass ihre Bemühungen wiederum
seine Position
stärkten, denn sie erweiterten auch seine Verbindungen innerhalb der Firma.
    Um systematisch vorgehen zu können, entwickelte Anne ein Arbeitsblatt, dem sie den Titel »zuletzt getroffen« gab |146| und das sie auf ihren Desktop legte. Dadurch konnte sie festhalten, mit wem sie Kontakt aufgenommen hatte und wen sie noch ansprechen musste. Außerdem erhielt sie eine grafische Repräsentation ihres wachsenden Netzwerkes, eine Art Karte, die ihr dabei half, zu identifizieren, wo sie an vertikalen Beziehungen arbeiten musste und wo sie sich stärker auf gleichgestellte Kollegen konzentrieren musste.
    Schließlich bemühte sich Anne ganz besonders, mehr Aufmerksamkeit im Unternehmen auf ihre Arbeit mit den Klienten zu lenken, um ihre eigene Glaubwürdigkeit bei den Kollegen zu steigern. Bislang war sie, wie sie erkannte, selbstverständlich davon ausgegangen, dass die anderen Partner über ihre exzellente Arbeit Bescheid wussten, aber sie war davor zurückgeschreckt, sie selbst auf dem Laufenden zu halten. Mit dieser Bescheidenheit hatte sie sich selbst sabotiert. Nun musste sie sogar feststellen, dass ihre Kollegen gern über ihre Fähigkeiten informiert wurden. Manche informierten sich mit ihrer Hilfe jetzt über ihre Klienten. Jetzt nutzte sie ihre Kollegen bewusst als Ressource und konnte für andere ebenfalls eine wertvolle Hilfe sein.
    Sich selbst gegenüber Rechenschaft ablegen
    Wenn Sie Ihre Vision artikuliert und sich Verbündete geschaffen haben, brauchen Sie einen Aktionsplan und müssen |147| sich verpflichten, diesen auch einzuhalten. Vielen Menschen fällt es nicht schwer, Pläne zu schmieden, aber nur wenige sind in der Lage, die Ressourcen zu identifizieren, die sie benötigen, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen und das Ziel zu erreichen. Eine konsequente Verfolgung des Plans kann besonders schwer für Frauen sein, die sich in ihrer Firma isoliert fühlen oder daran gewöhnt sind, dass das, was sie zu sagen haben, herabgewertet wird. Frauen, die keine Unterstützung erhalten, sind oft mutlos und glauben, dass die Aufgabe, die sie sich selbst gesetzt haben, zu groß ist. Oder sie lassen sich von den täglichen Aufgaben jegliche Energie rauben.
    Um diese häufigen Fallen zu umgehen, benötigen Sie ein System, um sich selbst Rechenschaft abzulegen, um auf der Basis ihrer Wahrnehmung handeln zu können

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