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Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Titel: Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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widerspiegeln, wie die Menschen das Unternehmen wirklich betrachten – was sie daran mögen, |139| was sie als besonders wahrnehmen, wie sie ihr Unternehmensziel definieren. Je genauer Sie die Übereinstimmung zwischen dem, was Sie sehen und dem, was die Firma authentisch
ist
, artikulieren, umso eher können Sie andere dazu bewegen, ebenfalls Ihren Standpunkt einzunehmen.
    Haben Sie die Auswirkungen dessen, was Sie wahrnehmen und was für Sie von Bedeutung ist, einmal durchdacht, müssen Sie Ihre Vision in die Sprache des Gewinns fassen. Arbeiten Sie im Dienstleistungssektor, so müssen Sie aufzeigen, wie Ihre Vision die Qualität oder die Lieferung der Dienstleistung verbessern kann, und Sie müssen spezifizieren, welche konkreten Ergebnisse daraus folgen. Wenn Sie im Vertrieb arbeiten, sollten Sie artikulieren, inwiefern, das, was Sie wahrnehmen, zu besseren Ergebnissen führen kann, etwa, indem man entweder das Kontingent potenzieller Kunden erweitert oder durch Kundenzufriedenheit eine Basis schafft, die die Käufer loyal ans Unternehmen bindet und somit höhere Profite oder geringere Kosten verursacht. Wenn Sie eher im strategischen Planungsteam arbeiten, müssen Sie beschreiben, wie die Firmenpolitik oder Praxis, die Sie sich vorstellen, die Fähigkeit Ihres Unternehmens stärkt, sich an spezifische und voraussagbare zukünftige Trends anzupassen.
    Julies Klientin, Abby, die die Personalabteilung in einer der angesehensten Kanzleien New Yorks leitet, war sehr wohl in der Lage, ihre Vision zu artikulieren und sie mit dem zu verbinden, was in ihrer Firmenkultur am besten war. Abby erzählte eine klare und detaillierte Geschichte über das, was sie in ihrer Firma besonders schätzte und nutzte diese Geschichte als Hilfsmittel, um diese Werte intensiver |140| umzusetzen. Ihre Geschichte drehte sich um die lange Firmentradition der Kollegialität: Die Entwicklung qualifizierter und fähiger Mitarbeiter und Partner hatte hier immer Vorrang gehabt und man war einander stets mit Respekt begegnet. Abby hielt diese Tradition für sehr wertvoll, sowohl auf interner Ebene, weil die Firma dadurch zum attraktiven Arbeitsplatz wurde, als auch nach außen, weil dieses Verhalten bei den Klienten eine gewisse Loyalität hervorrief. Außerdem passte das alles zu ihrer persönlichen Vorstellung davon, wie eine Firma funktionieren sollte.
    Aber Abby war sich auch bewusst, dass der moderne, juristische Personalmarkt den Wert der Kollegialität nicht mehr ganz so hoch einstufte wie früher. Sie beobachtete, wie Konkurrenzunternehmen Anwälte emsig umwarben, die hochkarätige Lebensläufe besaßen, aber schlicht und ergreifend über keinerlei zwischenmenschliche Fähigkeiten verfügten.
    Dazu sagt sie: »Immer mehr hochkarätige Firmen stellen hochqualifizierte Anwälte ein. Aber die Anwälte, mit denen man gern zusammenarbeitet, werden immer seltener. In der Hitze der Personalbeschaffung stellt es für die Personalverantwortlichen immer eine große Versuchung dar, sich von den Empfehlungsschreiben und Zeugnissen und/oder dem Familienstammbaum blenden zu lassen und dabei die menschlichen Qualitäten des jeweiligen Kandidaten außer Acht zu lassen. Aber die Überbewertung fachlicher Qualifikation kann letztlich zu Problemen führen.«
    Abby hielt es für ihre Aufgabe, diese eindimensionale Definition juristischen Talents zu überwinden, die den Markt mehr und mehr beherrschte und ihre beachtlichen |141| Fähigkeiten in den Dienst dieses Ziels zu stellen. Sie
bemerkte
, wenn ein Bewerber mit hervorragenden Zeugnissen sich ihrer Belegschaft gegenüber unhöflich verhielt oder Dienstleister wie Untergebene behandelte. Furchtlos wies sie immer wieder darauf hin, wie derlei Personal ihre Firma auf lange Sicht untergraben würde. Sie führte ein ständig aktualisiertes Dossier über den langfristigen Gewinn, den kollegiales Verhalten hervorbrachte und hielt genau fest, welche Kosten die Einstellung von eigenbrötlerischen Star-Anwälten verursachte.
    Dazu erläutert sie: »Ich versuchte immer wieder aufzuzeigen, dass kein Talent der Welt mangelnde Höflichkeit aufwiegen kann oder den Schaden wiedergutmachen kann, den eine arrogante, egozentrische Persönlichkeit anrichtet. Und diese Überzeugung vertrat ich immer so, dass die Partner in der Firma sie nachvollziehen und wertschätzen konnten.«
    Die Gründlichkeit, mit der sie sich ihre eigene Vision zu Eigen machte, verlieh ihr so viel Glaubwürdigkeit, dass die Partner sich weigerten,

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