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Die Besteigung Des Rum Doodle

Die Besteigung Des Rum Doodle

Titel: Die Besteigung Des Rum Doodle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. E. Bowman
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Jungle jedoch meinten, der Plan sei perfekt, und gratulierten Wish zu seinem meisterhaften Umgang mit strategischen Fragen.
    »Gut«, sagte er. »Ganz offensichtlich sind Binder und Elefant außerstande, zum Lager 3 hinaufzusteigen.«
    »Ganz recht«, sagten Shute und Jungle.
    »Also müssen sie mit Pong hierbleiben.«
    »Anders geht es gar nicht«, sagten Shute und Jungle.
    »Jetzt zu den anderen«, sagte Wish. »Ich nehme an, dass ihr beiden nicht zusammen klettern wollt.«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagten Shute und Jungle. Ich fragte mich, warum.
    »Also werde ich mit einem von euch zum Lager 3 aufsteigen. Wer soll es sein?«
    » Jungle«, sagte Shute.
    » Shute«, sagte Jungle.
    »Am besten, ihr werft eine Münze«, sagte Wish.
    »Kopf«, sagte Shute.
    »Es ist Wappen«, sagte Jungle.
    »Glückwunsch, alter Junge«, sagte Shute. »Sie werden der Erste sein, der höher als der Everest steigt.«
    »Aber ich habe doch gewonnen«, sagte Jungle. »Natürlich haben Sie gewonnen. Der Verlierer bleibt hier.«
    »Aber ich dachte, es wäre umgekehrt.«
    »Warum sollte es denn umgekehrt sein?«, fragte Shute.
    »Na ja …«, sagte Jungle.
    »Wenn Sie natürlich meinen«, fuhr Shute fort, »dass ich Sie reinlegen will …«
    Jungle sagte gar nichts.
    »Sie vertrauen mir nicht.«
    Jungle ließ den Kopf hängen.
    »Nach allem, was ich für Sie getan habe.«
    Jungle wand sich.
    »Na gut«, sagte Shute. »Wir werfen noch einmal. Kopf.«
    »Es ist Kopf«, sagte Jungle.
    »Ich habe die Wahl«, sagte Shute. »Ich wollte es vorhin nicht erwähnen, aber ich bin nicht ganz in Form. Ich will nicht riskieren, die Mannschaft zu enttäuschen. Ich gehe zurück zum Lager 1.«
    Jungle sah ein wenig verwirrt aus. Er zog sich aus der Unterhaltung zurück und saß recht lange mit gerunzelter Stirn da, wobei er mit sich selbst redete und einzelne Punkte an seinen Fingern abhakte. Von Zeit zu Zeit öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, besann sich aber dann eines Besseren. Schließlich ließ er einen tiefen Seufzer hören und wurde ganz still. Er starrte ins Nichts, als habe er alle Hoffnung aufgegeben und erwarte nun still den Tod. Ich hatte den Eindruck, dass gewisse Dinge nicht zur Sprache gekommen waren, fühlte mich aber zu müde, um dem nachzugehen. Außerdem hatte ich andere Sorgen: Wie sollten Constant und ich einen weiteren Tag ertragen, den wir Pong ausgeliefert waren?
    Ich legte Wish das Problem dar, und dieser Meisterstratege entwickelte einen praktikablen Plan. Einer von uns musste Pong aus dem Küchenzelt locken, damit ein anderer Lebensmittel stehlen konnte, die dann in den Schlafsäcken von Constant und mir versteckt würden. Morgen würden wir von diesen Vorräten leben und Pong erklären, dass wir keiner Mahlzeiten bedürften. Auf diese Weise würden wir einen ganzen Tag gewinnen, um unsere Verdauung wieder in Ordnung zu bringen. Wish schlug vor, dass diejenigen, diemit Pong unterwegs waren, nur die allereinfachsten Lebensmittel mitnehmen sollten, damit seine schwarze Kunst die geringstmögliche Wirkung hätte.
    So wurde es beschlossen. Es fiel schwer, auf die Delikatessen zu verzichten, auf die wir uns so lange gefreut hatten, aber das war immer noch besser, als sie zu den widerwärtigen Breien jener Art zerkochen zu lassen, wie Constant und ich sie hatten ertragen müssen.
    Dann wurde der Überfall auf die Speisekammer organisiert. Jungle wurde losgeschickt, um sich hinter einer Klippe zu verbergen, dann rief Constant Pong in unser Zelt und verwickelte ihn in ein Gespräch. Sie hatten kaum mit ihren Gurgellauten begonnen, als Pong den Kopf zur Seite wandte, als ob er einem schwachen Geräusch lausche. Im nächsten Augenblick stürzte er aus dem Zelt, und wir hörten ihn brüllen, als er auf seine Küche zulief.
    Wir eilten nach draußen und kamen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Jungle bergabwärts floh, verfolgt von Pong.
    Wish, geistesgegenwärtig wie stets, sprintete in die Küche; als er wieder auftauchte, hatte er die Arme voller Lebensmittel verschiedenster Art. Damit lief er schleunigst zu unserem Zelt, und das war auch gut so, denn unvermittelt gab Pong die Jagd auf und eilte zum Küchenzelt zurück, wo er sich in den Eingang hockte und uns finster anstarrte.
    Jungle war inzwischen außer Sichtweite, und allgemein herrschte die Meinung vor, dass wir ihn nie wiedersehen würden. Es blieb nichts anderes übrig, als einen Suchtrupp zu organisieren. Wir schickten die Träger hinter ihm her, während wir uns

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