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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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holte. »Nur Nicci würde solche Briefe schreiben und von uns erwarten, dass wir sie als moralische Unterstützung betrachten.«
    Ohne auf Monas Bemerkung einzugehen, streckte Jo die Hand aus. »Tauschen wir?«
    »Hey, und was ist mit mir?«, schmollte Lizzie. »Nur weil ihr mein Vermächtnis für einen Witz haltet.«
    Jo umarmte Lizzie, überreichte Mona ihren Brief und nahm dann widerstrebend Lizzies Brief entgegen. Es stimmte. Eigentlich wollte sie Lizzies Brief gar nicht lesen. Sie war einzig an Monas Brief interessiert. Mona musste etwas missverstanden haben, anders war das nicht denkbar.
    Mona ließ sich in den von David geräumten Ledersessel fallen, während Jo sich auf den Rand der Anrichte setzte und Lizzie auf eine Kiste. Eine Weile lasen die Frauen schwei gend; im Schuppen war es so still, dass man vom anderen Ende des Gartens die Stimmen aus der Küche hörte.
    »Lizzie!«, rief Jo dann nach einigen Minuten. »Ich will ja nicht gemein sein, aber dir den Garten zu hinterlassen, einer Frau, die sogar einen Kaktus zu einem Häufchen Staub verkümmern lässt – was hat sich Nicci dabei nur gedacht?«
    »Das frage ich mich auch«, erwiderte Lizzie mit freudlosem Lachen. »Wie hat sie es ausgedrückt? ›Ich kann ihn niemand anderem anvertrauen‹? Genauso gut hätte sie sagen können, ich sei von euch allen das kleinste Übel.«
    »Danke«, murmelte Mona, ohne aufzublicken. »Was bin dann ich?«
    »Das stimmt nicht«, sagte Jo, als hätte sie Monas Einwand nicht gehört. »Hört euch das an:
    ›Ich möchte sicherstellen, dass die Dinge, die ich liebe, die Menschen, die ich liebe, sich umeinander kümmern … Deshalb hinterlasse ich Dir meinen Garten. Der fürsorglichsten meiner Freundinnen. Ich weiß, Du wirst ebenso wie ich versuchen, ihm die beste Pflege angedeihen zu lassen.‹«
    Lizzie lächelte. Den letzten Satz konnte sie bestätigen. Sie würde es versuchen. Doch sie konnte nicht für Erfolg garantieren, zumal ihr eigener Garten in einem desaströsen Zustand war. Das neunzig Quadratmeter große Betonviereck (vom Bauunternehmer euphemistisch und nicht ganz ehrlich als »Privatterrasse, ideal für Freizeitunternehmungen« beschrieben) war von den Leichen niedergemetzelter Pflanzen umringt. Nicht nur die abgestorbenen Pflanzen des letzten Sommers: Die meisten waren Überreste vom Sommer davor, als Lizzie noch an ihren grünen Daumen geglaubt hatte, dessen Potenzial nur hervorgelockt werden müsste.
    Sie konzentrierte sich wieder auf Monas Brief. »Oh, Mo!«, keuchte sie dann. »Das ist selbst für Niccis Maßstäbe total absurd.«
    »Sag ich doch«, erwiderte Mona lapidar. Sie wedelte mit Jos Brief herum. »Apropos absurd …«
    Jo verdrehte die Augen. »Wie wahr!«
    »Wenn ich das richtig verstehe«, fuhr Lizzie fort, »vererbt dir Nicci ihren Mann David, weil du ›zu selbstgenügsam‹ bist. Ist das Nicci-Sprache für einsam?«
    Ihren Blick vermeidend, zuckte Mona die Achseln.
    »Zeig mal her.« Jo streckte die Hand nach dem Brief aus. »So schlicht kann das nicht sein. Das klingt überhaupt nicht nach Nicci. Du musst irgendwas missverstanden haben.«
    »Habe ich aber nicht«, fuhr Mona sie an. »Ich weiß, was in dem Brief steht – was meinst du, wie oft ich ihn gelesen habe? Wie oft hast du denn deinen gelesen?«
    »Okay, okay.« Ergeben hob Jo beide Hände.
    »Hört zu«, sagte Lizzie und begann laut vorzulesen.
    »›Weißt Du, ich mache mir Sorgen um Dich. Du bist so … selbstgenügsam. Dan wächst schnell heran, und ich habe Angst, dass Ihr beiden allein bleiben werdet. Ich weiß, Greg hat Dir das Herz gebrochen, und danach ist Neil darauf herumgetrampelt, aber irgendwie wirkt es so, als hättest Du resigniert. Du bist gar nicht daran interessiert, jemand Neuen zu finden. Deine letzte Beziehung liegt nun schon zwei Jahre zurück. Du musst aufhören, den Verlust von etwas zu beklagen, was es im Grunde niemals gegeben hat – sei mir nicht böse, aber ich muss ehrlich sein, außerdem kannst Du mir ja nicht mehr an die Gurgel springen! Du musst nach vorne schauen. Um Deiner und um Dans willen. Und dabei möchte ich Dir helfen.«
    »Helfen?«, zischte Mona. »Für mich klingt das eher nach Einmischen.«
    Jo warf ihr einen kurzen Blick zu, widersprach jedoch nicht. Wie könnte sie?
    »Mal ehrlich«, sagte Mona, »nur Nicci kann sich aus dem Grab heraus einmischen. Mir ist schleierhaft, warum ausgerechnet ihr sie noch verteidigt. Ich meine, denkt doch mal nach.«
    »Das habe ich«, erwiderte

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