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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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derselben Kleidung, am selben Tag, blickten blinzelnd in die Kamera und auf die Person dahinter, bei der es sich, wie David annahm, um Niccis Vater handelte.

16. Kapitel
    »Wir haben nicht lange Zeit. Ich muss um drei wieder in der Arbeit sein.«
    Warum musste Neil das immer betonen?, dachte Mona. Sie zog ihren grauen Pullover über den Kopf und warf ihn quer durch den Raum, während Neil ihre Jeans aufzuknöpfen begann. Sie verlangte ja keine Kerzen oder Rosen – dafür lief ihre Affäre schon zu lange –, aber eine Andeutung von Romantik wäre hin und wieder schon angebracht gewesen. Eine Schachtel Pralinen. Oder ein »Hab dich vermisst, Liebste«, bevor es zur Sache ging.
    »Neil, ich …«, doch ihr Slip hing bereits in ihren Kniekehlen, und Neil leckte sie ausgehungert.
    »O Gott, Neil«, stöhnte sie und spürte, wie sie feucht wurde. »Es ist helllichter Tag. Wir wollen den Nachbarn doch keine Privatshow bieten.«
    Mona wusste nicht, weshalb sie sich darüber überhaupt Gedanken machte. Wenn sie in ihrer Mittagspause, während Dan in der Schule war, rasch nach Hause kam, gefolgt von einem Mann in einem blauen BMW , der als einzige Vorsichtsmaßnahme um die Ecke parkte, und sie dann die Vorhänge zuzog, könnte sie genauso gut ein Schild an die Tür hängen mit der Aufschrift: »Wegen Sex vorübergehend geschlossen.«
    Sex war Monas Lebenselixier. In der Schule oder während des Studiums hatte sie nie einen festen Freund gehabt, dafür aber etliche Liebhaber. Sie mochte Sex. Sogar sehr. Eine feste Beziehung hätte nur Probleme und Ärger mit sich gebracht. Für die Jungs war das natürlich, wie Mona inzwischen einsah, der perfekte Freifahrschein gewesen.
    Aber guter Sex – großartiger, aufregender, bis ins Mark erschütternder Sex – erwies sich als ihr Untergang. Guter Sex hatte sie in die Arme von Greg, Dans Dad getrieben. Obwohl der Sex mit ihm völlig anders gewesen war als der Sex mit Neil; normal und ausdauernd, oft die ganze Nacht hindurch. Ihre erste Erfahrung mit Sex, die wirklich zählte. Sex verknüpft mit Liebe. Was eine Katastrophe gewesen war. Dass Dan daraus entstanden war, bedauerte sie keine Sekunde. Was für Greg nicht zutraf.
    Neil wiederum hatte an normalem Sex kein Interesse. Das hatte ihn für Mona auch so reizvoll gemacht. Wäre der Sex nicht gewesen, hätte sie sich niemals derart auf Neil eingelassen.
    Und sich auf Neil einzulassen war nicht ratsam.
    Als sie sich zu Beginn ihrer Bekanntschaft zum Sex verabredeten, wann immer es ging, hatte Mona das ausgezeichnet in den Kram gepasst. Keine Liebe, keine Gefühle, nichts, was die Dinge kompliziert machte, während sie versuchte, für Dan ein Leben ohne einen Vater aufzubauen.
    Sex mit Neil war in der Regel schnell und obszön. Und es war immer noch so gut wie beim ersten Mal, als sie es auf dem Rücksitz seines Wagens getrieben hatten. Sie hatte gar nicht erst versucht, sich zu zieren und zu sagen, sie sei nicht diese Sorte Frau, weil sie genau diese Sorte Frau war. Und damals hätte sie auch gar nicht gewollt, dass er sie anders sah. Es passte.
    Neil war nicht daran interessiert, Liebe zu machen. Das hatte er ihr gleich draußen vor der Bar erklärt. Dafür hatte er eine Ehefrau. (Okay, Letzteres hatte er nicht gesagt, doch Mona war es auch so klar gewesen.) Mona war zum Ficken da. Um die Dinge zu tun, die seine Frau nicht tun würde. Darüber machte sich Mona keinerlei Illusionen. Und es gefiel ihr. Sie freute sich auf die Treffen. Doch eines wusste sie: An dem Tag, an dem sie bedauernd festgestellt hatte, dass es schon Monate her war, seit er ihr zuletzt vorgeheuchelt hatte, er werde seine Frau für sie verlassen, hätte sie die Beziehung beenden sollen.
    Der Sex war hastig, obszön und gleich wieder vorbei. Sie wusste, es war vorbei, aber nicht deshalb, weil sie gekommen war. Das war nicht wichtig. Wenn sie in Stimmung und die Zeit auf ihrer Seite war, konnten sie es innerhalb der einstündigen Mittagspause drei oder vier Mal machen, mit jeder Nummer härter und schneller.
    Die Affäre mochte vielleicht bessere Tage erlebt haben, der Sex nicht.
    Nein, sie wusste, es war vorbei, weil sie, als das Zittern in ihrem Inneren langsam abklang, die Augen öffnete und Neil dabei ertappte, wie er einen Blick auf seine Armbanduhr warf. Nach weniger als einer halben Stunde, seit er zur Tür hereingekommen war.
    »Schon im Aufbruch?«, fragte sie und hasste sich dafür.
    Ein gereizter Ausdruck huschte über sein Gesicht.
    »Was ist in

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