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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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aufgereiht, die etwa hundert Frauen in den Händen hielten.
    »Ja, er war es tatsächlich!« meldete die Anführerin der Jeepmannschaft, die ihn gefangengenommen hatte. »Du hast recht gehabt mit deiner Vermutung, daß sie versuchen würden, ihn so schnell wie möglich fortzuschaffen.«
    Die Frau, der sie die Meldung erstattete, war jung und gut aussehend, doch sehr ernst von Angesicht. Sie nickte kurz und befahl nun mit auffallend tiefer Stimme: »Sorge dafür, daß Jim Pendrake Tag und Nacht bewacht wird. Nur seine Frau darf zu ihm gelassen werden. Alle anderen werden per Flugzeug zum Gefängnis von Kaggat geschafft. Vorwärts!«
    Wenige Minuten danach war Pendrake mit Anrella allein. »Liebling«, fragte er angespannt, »was geht hier eigentlich vor?« Es schien ihm, daß man ihm nun endlich nichts mehr verheimlichen konnte.
    Sie stand am Fenster des großen Wohnraums und hatte hinausgeblickt. Jetzt wandte sie sich um und kam auf ihn zu, um ihn in ihre Arme zu schließen. Sie küßte ihn leicht auf die Lippen. Dann lehnte sie sich zurück und schüttelte den Kopf. Eine Andeutung eines belustigten Lächelns lag auf ihren Zügen.
    Als Reaktion kam es in Pendrakes Geist zu einem Ausbruch. Als er sich aus ihrer Umarmung löste, war er sich nur sehr verschwommen bewußt, daß die Schnelligkeit, mit der sich sein Ärger äußerte, symptomatisch für die Überreiztheit seiner Nerven war. »Du mußt es mir sagen!« tobte er. »Wie kann ich auch nur den Versuch machen, nachzudenken, wenn ich nicht mehr erfahre? Siehst du nicht, Anrella ...«
    Er brach ab. Ihr Gesicht zeigte den gleichen belustigten Ausdruck. Seine Wut ließ etwas nach, doch fühlte er sich beleidigt. »Ich nehme an, du weißt«, sagte er, »daß niemand anderes als Jefferson Dayles jene weiblichen Rowdies geschickt haben kann. Wenn du dies weißt, und wenn du auch weißt, warum, dann sage es mir, damit ich versuchen kann, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.«
    »Es gibt keinen Ausweg«, entgegnete sie ruhig. »Ob wir hier eingesperrt sind oder anderswo, das spielt keine Rolle.«
    Pendrake starrte sie an. »Bist du verrückt?« fragte er. Mit einemmal war es ihm, als ob er vollständig den Boden unter den Füßen verloren hätte. Er rief: »Ich habe euch neulich bei jenem Treffen belauscht. Du kannst mir nichts vormachen.«
    Ihr Gesicht wechselte den Ausdruck. Das Lächeln verschwand. »Welches Treffen?« fragte sie scharf.
    Als er es erzählt hatte, blickte sie besorgt drein. »Was hast du gehört?«
    »Du sagtest etwas über eine bevorstehende Veränderung mit mir. Was meintest du damit? Eine Veränderung worin?«
    Wieder veränderte sich ihr Ausdruck. Die Besorgnis verschwand. »Es scheint mir, du hast nicht zu viel vernommen. Die Veränderung betrifft dich, sie liegt in dir. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Immerhin hast du mir schon soviel gesagt. Warum nicht mehr?«
    Sie war wieder belustigt. »Ich habe dir gar nichts gesagt«, entgegnete sie. Sie kam auf ihn zu, schloß ihn wieder in die Arme. Sie sagte: »Jim, die Veränderung tritt rascher ein, wenn du unter Spannung stehst, und du stehst unter Spannung, nicht wahr?« Sie wechselte das Thema. »Es war eine schöne Zeit für dich, oder, Jim? Zwei Jahre voll ungetrübten Vergnügens.«
    Er war zu wütend, um die Wahrheit ihrer Worte zu bestätigen. Er schnappte: »Nach dem, was ich gehört habe, bist du noch nicht einmal meine Ehefrau.«
    »So haben wir dich also mit einer Gefährtin versorgt«, sagte sie. »Du mußt zugeben, es war alles frei. Im Gegenteil, du bist sogar sehr gut bezahlt worden.«
    In seinem gegenwärtigen Geisteszustand erschien ihm dies als die endgültige Beschimpfung. »Ich bin kein Gigolo-Typ«, sagte er rauh, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
    Was ihn betraf, so war er mit ihr völlig fertig.
    Am Abend des gleichen Tages sagte Anrella, nachdem sie zu Bett gegangen waren: »Wir werden hier vermutlich Monate gemeinsam zubringen müssen. Wirst du während dieser ganzen Zeit böse auf mich sein?«
    Pendrake drehte sich um und blickte zu ihrem Einzelbett hinüber. Er fragte scharf: »Monate?« Er war bestürzt. Vermutlich würde der Moment kommen, in dem der Hausarrest endete – aus einem Grund, den sie kannte. Er zwang sich mit Anstrengung zur Ruhe. »Du wirst mir während dieser Zeit nicht das geringste über die Hintergründe sagen?«
    »Nein.«
    »Aber du möchtest derweilen Hausfrau und Ehefrau spielen?«
    »Wie bisher.«
    Er schüttelte den

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