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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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automatische Heizungssystem seines Raumanzugs beim Absturz beschädigt worden ist.
    Um vor ihm auch in Zukunft sicher zu sein, glaube ich, daß wir jetzt eine militärische Kampagne gegen die Höhlenbewohner vorbereiten sollten. Wir haben ihre Raubzüge auf unsere Frauen lange genug geduldet ...«

 
2
     
    Pendrake erwachte beim Laut eines melodischen Summens. Es kam von irgendwo zu seiner Linken, doch ließ es die köstliche Schwäche seiner Nerven und Muskeln und das angenehme Gefühl, lang ausgestreckt auf einer weichen und bequemen Unterlage zu liegen, als zu große Anstrengung erscheinen, den Kopf zu wenden und den Mann in Augenschein zu nehmen, der ihn mit seiner gesummten Melodie geweckt hatte.
    Eine kurze Weile verging; dann kam die jähe Erkenntnis, daß er am Leben war – und das paßte nicht ganz zu den Ereignissen, an die er sich erinnerte.
    Doch er lag nichtsdestoweniger hier und atmete. Wieder verging ein Moment. Dann zog er in ungläubigem Staunen die Brauen zusammen, als er die beleuchtete Höhlendecke über sich sah. Sie mußte mindestens eine Meile entfernt sein. Er schloß die Augen, schüttelte sich unwillkürlich, als ob er sein Gehirn von den Spinnweben der Phantasie befreien wollte, und schlug die Augen dann wieder auf. Die Höhle war noch immer so ungeheuerlich hoch. Aus dem engen Tunnelgang, durch den er gekommen war, war eine Grotte, waren riesenhafte, sublunare Räume geworden.
    Der Anblick beschleunigte sein Erwachen. Er begann eine leichte Brise zu verspüren, die über ihn wegstrich und den süßen Duft einer üppigen Vegetation brachte, den Geruch von Bäumen und Gärten in voller Blüte. Pendrake rührte sich in steigender Erregung. Die Bewegung brachte die Feststellung, daß er nicht mehr im Raumanzug eingepfercht war.
    Die Bewegung verursachte noch etwas anderes. Das Summen brach ab. Schritte erklangen. Die Stimme eines jungen Mannes sagte: »Oh, Sie sind aufgewacht!«
    Der Sprecher kam ins Sichtfeld. Es war ein schmächtig gebauter junger Mann mit einem schmalen Gesicht und hellen Augen. Er trug einen eigenartig altmodischen, fadenscheinigen Rock, und seine Beine steckten in Hosen, die mit Riemen unter seine Schuhe geschnallt waren. Er sagte: »Sie waren vier Schlafperioden lang bewußtlos. Von Zeit zu Zeit habe ich Wasser und Fruchtsäfte zwischen Ihre Lippen geträufelt. Übrigens, mein Name ist Morrison.«
    »Ich hatte mich verirrt«, entgegnete Pendrake und blinzelte mehrmals, als er es sagte, denn keine Worte hatten sich hören lassen, nur ein rauhes, heiseres Krächzen.
    »Am besten versuchen Sie noch nicht zu sprechen«, riet ihm der junge Mann. »Sie sind noch in recht üblem Zustand. Sobald Sie kräftig genug sind, sollen Sie zum Großen Trottel zum Verhör gebracht werden, deswegen hat man Sie noch am Leben gelassen.«
    Die Worte sickerten nicht sogleich in sein Bewußtsein ein. Pendrake lag ganz still und dachte: Die Kälte und sein Wille zum Leben hatten ihn vorangetrieben. Und deshalb war er noch am Leben. Was diesen Kerl betraf, diesen Großen Trottel ...
    Großer ... was?
    Seine Verblüffung war größer als seine Absicht, nicht zu sprechen. Diesmal gelang es ihm, ein heiseres Flüstern von sich zu geben. Der junge Mann grinste über das ganze Gesicht. »Ja, das ist sein Name. Jemand hat ihn einst so genannt, und es hat ihm irgendwie gefallen. Niemand hat es bisher gewagt, ihm die wahre Bedeutung des Wortes zu erklären. Er ist ein Neandertaler, wissen Sie. Lebt hier schon seit mindestens einer Million Jahre – fast so lange wie die Teufelsbestie im Abgrund.«
    Ein erschrockener Ausdruck überzog das Gesicht des jungen Mannes. »Oh!« sagte er bestürzt, »ich hätte Ihnen das nicht sagen sollen.« Er war plötzlich von Angst erfüllt. Heftig atmend kauerte er sich neben Pendrake nieder und zerrte an seinem Arm. »Um Himmels willen«, flüsterte er, »sagen Sie niemandem, daß ich Ihnen verraten habe, wie alt wir hier unten alle sind. Ich habe mein Möglichstes für Sie getan. Ich habe Sie zum Leben zurückgebracht. Ich habe Sie gefüttert. Ich hatte Befehl, Sie eingeschlossen zu halten. Ich bin Ihr Wächter, wissen Sie, und Sie befinden sich im Gefängnis. Aber ich habe Sie hier herausgebracht und ...« Er brach ab. »Bitte, sagen Sie nichts!«
    Sein Gesicht bildete eine verzerrte Maske der Angst, die sich jedoch nun veränderte. Verschlagenheit zeigte sich auf ihr, dann Wildheit. Mit jäher Plötzlichkeit langte er nach einem Messer, das unter seinem Rock in

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