Die Bestien - Thriller (German Edition)
kannst«, sagte George. »Das ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte. Ich bin mir sicher, dass Darlene das auch versteht.«
Jim dachte: Einen Scheiß würde sie verstehen. Sie zählt darauf, dass ich sie rette. Was würde sie wohl sagen, wenn sie wüsste, dass ich zu große Angst hatte, um mich in die Dunkelheit zu stürzen? Du konntest Suzie nicht retten, aber hier ist deine Chance, das wiedergutzumachen.
Aber es würde seinen Tod und seine anschließende Wiederauferstehung bedeuten.
Es würde bedeuten, erneut etwas durchleben zu müssen, das so schmerzhaft war, dass er es aus seiner Erinnerung verbannt hatte.
Ich kann das nicht, ich kann das nicht, ich kann das nicht, ich kann das …
»Lass es uns durchziehen«, sagte Jim. Ihm wurde eiskalt und er zitterte am ganzen Körper.
George nickte, beugte sich nach vorne, legte eine Hand auf Jims Stirn und …
In dem Moment, als Hal die Tür öffnete und Ethans Gesicht sah, wusste er, dass Darlene zurückgekehrt war.
Willkommen zu Hause, Schätzchen.
Hal hatte inzwischen angefangen zu bluten, und eine Blutspur auf dem Teppich hinterlassen, als er durch das Wohnzimmer zur Haustür gegangen war. Er hoffte nur, dass Darlene wirklich die Antwort auf seinen Fluch war. Er konnte ihr Dinge antun, die weit über ihre schlimmsten Albträume hinausgingen, um sie dazu zu bringen, ihm zu verraten, wie er diese Krankheit aufhalten konnte. Sie musste es einfach wissen. In der alten Blechdose musste irgendetwas sein, das ihm helfen konnte.
Sie sollte sie lieber dabeihaben, dachte Hal, während er dastand und Ethan anstarrte, der genauso weiß war wie der Mond, wobei ihm absolute Ungläubigkeit ins Gesicht geschrieben stand. Außerdem war Ethan zerkratzt und blutete, so als habe er mit einer Katze gekämpft. Er erinnerte Hal an Craig, der ihnen völlig blutig und zerfetzt in die Hände gefallen war.
»Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?«, fragte Hal.
»Mich haben ein paar Tiere angefallen«, antwortete Ethan und atmete schwer. »In den Bergen.«
»Was du nicht sagst«, schnaubte Hal.
»Hör zu, Chief. Du wirst mir das nicht glauben … Ich hab schon versucht, dich über Funk zu erreichen, aber du hast nicht geantwortet …«
Hal hatte sein Funkgerät vor Stunden ausgeschaltet und nicht daran gedacht, es wieder einzuschalten. Er musste schließlich nicht über jede verdammte Einzelheit Bescheid wissen, die passierte, oder jeden albernen Witz mit anhören, den die Jäger sich erzählten.
»Das liegt daran, dass meins nicht eingeschaltet ist. Also, mach schon, spuck‘s aus. Was willst du?«
Ethan wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll …«
Hal seufzte. »Gott, Allmächtiger, es geht um Darlene, stimmt‘s?«
Ethan sah ihn verblüfft an. »Äh … ja.«
»Wo ist sie?«
»Aber woher …?«
»Sag mir einfach, wo meine Tochter ist.«
»Hütte«, stammelte Ethan. »Ich hab sie in den Keller gesperrt.«
»Wo hast du sie gefunden?«
»In einer der Minen, in der mit dem Eingang über dem Fluss. Wir haben gesehen, wie dieser Jim in der Mine verschwunden ist, also sind wir ihm gefolgt, aber als wir am anderen Ende ankamen, hat jemand auf uns geschossen. Wir dachten erst, es wäre Jim, der auf uns schießt, oder vielleicht auch der andere Fremde. Du kannst dir also vorstellen, was wir für ’nen Grausen gekriegt haben, als wir sahen, dass es Darlene war.«
»Moment: Wer ist wir?«
»Ich und Billy. Oh Scheiße. Hör zu, Chief, sie hat Billy in den Bauch geschossen. Er braucht ’nen Arzt, sonst stirbt er.«
Hal winkte ab. »Wir sorgen schon dafür, dass er wieder in Ordnung kommt. Aber sag mir mal eins – woher hatte Darlene die Waffe?«
»Sie hat Albert Reynolds umgebracht. Ich hab seine Leiche gesehen, nicht weit vom Minenschacht entfernt. Ich weiß nicht, wie sie‘s geschafft hat, ihn zu töten. Ist ja nicht gerade ein fairer Kampf, immerhin ist sie ein junges Mädchen und Albert ein ziemlich großer Kerl und so.«
»Sie kann ziemlich tough sein, wenn sie will«, murmelte Hal. »Na egal, wir können sie ja fragen, wenn wir in der Hütte sind.«
»Chief, ich versteh nicht, was hier los ist. Ich dachte, Darlene wär tot. Wie kann sie noch am Leben sein?«
»Ich erklär dir alles, wenn wir in der Hütte sind.«
Hal blickte über Ethans Schulter und sah Ethans zerbeulten Pick-up vor seinem Haus parken. »Wir nehmen meinen Wagen«, sagte Hal. »Aber du fährst.« Normalerweise ließ
Weitere Kostenlose Bücher