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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Johnny die Seele nicht verkaufen dürfen. Ich hätte sie überhaupt nicht einfangen dürfen, aber meine Gier hatte die Oberhand gewonnen. Ich war verantwortlich für das ganz persönliche Fegefeuer dieses Mannes, aber das Einzige, was mir einfiel, war, ihm sein Geld zurückzugeben und ihm die Dose wieder abzunehmen. Dumm, ich weiß, aber ich dachte, das wäre das Mindeste, was ich tun könnte.
    Johnny fing an zu weinen, aber seltsamerweise liefen keine Tränen über seine Wangen. Er flehte mich an, seine Seele freizulassen, also habe ich es getan. Nachdem ich ihm die Dose wieder abgekauft hatte, öffnete ich sie, in der Hoffnung, dies würde den armen Mann von seinen Schmerzen befreien. Ein widerlich beißender Gestank stieg mir in die Nase, und bevor ich erkannte, was Johnny in seiner Hand hielt, stach er mir das Messer in die Brust. Ich fiel zu Boden. Kurz bevor ich starb, sah ich, wie Johnny mich anlächelte, und dann spürte ich, wie meine Seele aus meinem Körper entwich und sah, dass Johnnys zerfleischtes Gesicht über mir schwebte und mich immer noch anlächelte.
    Ich hatte denselben Traum wie Johnny, nur, dass er es war, der mir die Geheimnisse des Fluches erklärte. Als ich wieder erwachte, war meine Messerwunde zwar verschwunden, aber der Schmerz war noch da. Die Dose, die ich von Johnny zurückgekauft hatte, lag neben mir, fest verschlossen, und als ich mich erhob, verließ ich meinen irdischen Körper, der auf der Straße lag, blickte auf mein totes Ich hinunter und fragte mich, was ich damit tun sollte. Nun, ich habe meinen Körper in den Wäldern vergraben, und während ich das tat, hörte ich die ganze Zeit über nicht nur das Geschrei wütender Tiere um mich herum – jener Tiere, deren Seelen ich gestohlen hatte –, sondern auch das Weinen meiner Mutter. Ihre Enttäuschung brannte sich tief in mein Herz.«
    George zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte sich die Stirn und den Nacken ab, obwohl sein altes Gesicht völlig trocken war.
    »Mein Gott«, war alles, was Jim einfiel. Er war überwältigt von der Geschichte des alten Mannes.
    George steckte das trockene Taschentuch wieder ein und erwiderte ernst: »Gott hatte nichts damit zu tun.«
    »Ist diese Geschichte, die du mir gerade erzählt hast, dieselbe, die Darlene gehört hat, nachdem sie …?« Jim fiel es immer noch schwer, sich einzugestehen, dass Darlene gestorben war.
    George nickte. »Sie müssen auf das vorbereitet werden, was sie erwartet, wenn sie zurückkommen. Sie müssen die Geheimnisse kennen und wissen, wie man Seelen einfängt, damit sie die Seele der nächsten Person einfangen können, wenn ihre eigene befreit wurde. Weißt du, Jim, eine Seele ersetzt eine andere, so funktioniert es. Es ist ein endloser Kreislauf. Sobald ein Mensch eine Dose kauft, ist sein Schicksal in Gefahr. Er hat damit etwas gekauft, das ihm nicht gehört, aber wenn er die Dose niemals öffnet, lebt er sein Leben in herrlicher Ignoranz weiter, und die verfluchte Person oder das verfluchte Tier lebt bis in alle Ewigkeit mit furchtbaren Schmerzen. Wenn er die Dose jedoch öffnet … nun, dann wird der Fluch auf ihn übertragen und es ist an ihm, zu versuchen, seine Seele zu verkaufen. Er kann jedoch niemanden dazu zwingen, dies zu tun, der Käufer muss sich freiwillig von seinem Geld trennen. Es funktioniert nicht, wenn die verfluchte Person den potenziellen Käufer bedroht. Und auch wenn jemand eine Dose öffnet, für die er nicht bezahlt hat, wird er die Folgen tragen müssen – er wird zwar nicht sterben, aber er wird dieselben Schmerzen leiden wie diese Seele seit dem Augenblick ihres Todes.«
    »Genau wie der Chief«, murmelte Jim.
    George nickte. »Es geht um Gier. Haben zu wollen, was einem nicht zusteht. Ich musste das am eigenen Leib erfahren.«
    »Dann hast du also diesen Stand gebaut?«
    »Zur Hälfte. Wilmer hat den Teil mit den überfahrenen Tieren gebaut. Er war ein seltsamer Mann mit einer Faszination für überfahrene Tiere. Ich habe den Stand gebaut, um mir die Zeit zu vertreiben. Ich dachte, wenn ich von meinem Fluch befreit werden wollte, könnte es nicht schaden, einen Stand zu errichten, der wie ein richtiger Verkaufsstand aussieht. Ich habe meine komplette Dosensammlung auf dem Tisch ausgebreitet und gewartet, dass jemand vorbeikommt, der bereit ist, meine Seele zu kaufen. Ich musste zehn Jahre auf diese Person warten. Es war Wilmer, der dann den zweiten Tisch gebaut und die ganzen toten Tiere daran aufgehängt hat.«

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