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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Schulter, drehte sich um und ging den kurzen Weg zur Mine zurück.
    Als Darlene im Schacht verschwunden war und das Gitter wieder über das Loch gezogen hatte, wandte Jim sich ab und setzte seinen Weg durch die Dunkelheit fort.
    Amy saß schweigend da, während Stan sich alles von der Seele redete.
    Achtzehn Jahre Mord, Folter und Sex – er ließ nichts aus. Er musste seine Seele reinigen, auch wenn er fürchtete, dass es zu spät war, um achtzehn Jahre des Schweigens wiedergutzumachen.
    Die Worte sprudelten aus Stan heraus wie Wasser aus einem gebrochenen Damm. Erst hinterher, als er sich von all seinen Dämonen befreit hatte – auch davon, dass er vor all den Jahren den Landstreicher erschossen und Hal dabei geholfen hatte, seine Frau zu begraben –, wurde ihm bewusst, dass er trotz der kühlen Luft, die durch das Wohnzimmer wehte, schwitzte.
    Als er endlich fertig war, räusperte er sich und blickte zu Amy hinüber, die nach vorne gebeugt auf der Couch saß, die Hände fest ineinander gefaltet. Sie weinte.
    Stan bemerkte, dass es ihr schwerfiel, ihm in die Augen zu schauen.
    »Amy?«, sagte Stan leise. »Sag doch was. Hasst du mich jetzt?«
    Amy schüttelte den Kopf. »Nein, ich hasse dich nicht. Ich bin nur … schockiert.« Sie wischte sich die Tränen fort, die auf ihren Wangen glänzten.
    »Das verstehe ich«, erwiderte Stan.
    »Dann wissen also auch noch andere davon? Nicht nur Hal und diese Gruppe von Jägern?«
    »Sicher. Doc Tingle zum Beispiel. Und dann sind da noch die Älteren, die früher bei den Jagden oder den Partys mitgemacht haben, es aber aus dem einen oder anderen Grund inzwischen nicht mehr tun. Männer wie Walt Spinner zum Beispiel.«
    »Mein Gott«, stieß Amy aus und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
    »Es tut mir leid, dass ich dich damit belaste. Es ist nur … Ich wusste nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte.«
    »Gott, ich komm mir so blöd vor. All das ist in meiner eigenen Stadt passiert, und ich hab nichts davon mitgekriegt.« Amy sah auf und erwiderte nun doch Stans Blick.
    Ihre Augen wirkten glasig. Sie waren ganz rot, und aus ihnen sprach tiefe Furcht.
    »Obwohl, das stimmt auch nicht ganz«, fuhr Amy fort. »Ich hab zwar nicht gewusst, was vor sich ging, aber ich hab trotzdem geahnt, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugeht. All diese sogenannten Pokerabende oben in der Hütte. Leute, die in die Stadt kommen und dann nie wieder auftauchen. Und dann ist da natürlich Hal. Ich hab mich in seiner Gegenwart nie wohlgefühlt. Ich fand ihn schon immer unheimlich. Er ist zwar immer ausgesprochen nett zu allen, aber trotzdem – ich glaube, es sind seine Augen. In ihnen liegt Gefahr.«
    Amy seufzte. »Wie auch immer, Hal hat irgendetwas an sich, das mir jedes Mal einen kleinen Schauer über den Rücken jagt, wenn ich ihn sehe. Das Gleiche gilt für Dale, obwohl der mir wirklich richtig Angst macht. Ich schätze, ich hab einfach so getan, als existierten diese Gefühle nicht und mir gesagt, das sei total lächerlich. Ich meine, wir sprechen hier vom Polizei-Chief unserer Stadt – ich hätte in einer Million Jahre nicht gedacht, dass hier solche Dinge passieren.«
    »Sie haben es gut versteckt. Sie haben ihr Geheimnis gut geschützt.« Stan sah auf das zerfledderte Taschenbuch hinunter, das auf Amys Couchtisch lag. Es hatte ihn von dem Moment an verhöhnt, als er zu Amy gekommen war, um seine Schuld bei ihr abzuladen. »Sie haben immer dafür gesorgt, alle Beweise zu vernichten. Sie haben sie entweder begraben, zerstört oder verbrannt. Und gelegentlich haben sie auch mal was verschenkt, Bücher zum Beispiel.«
    Amy folgte Stans Blick. »Willst du damit sagen, dass dieses Buch in Wahrheit dem Fremden gehört?«
    Stan nickte. »Ich wollte es dir sagen, aber ich konnte nicht. Du hättest zu viele Fragen gestellt.«
    »Deshalb hast du dich also so seltsam benommen, als ich dich gefragt hab, ob ich es haben kann«, murmelte Amy.
    »Ich wollte es selbst verbrennen. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Dale hat es mir gegeben. Er meinte, er wisse doch, dass ich gerne lese. Aber in Wahrheit wollte er mir nur eins auswischen.«
    »Gott, ich fühl mich schmutzig … Als hätte ich einem Toten etwas gestohlen.«
    »Es ist meine Schuld. Ich hätte es dir nicht geben dürfen.«
    »Aber du hast es ihm nicht weggenommen. Du hast keinen unschuldigen Mann entführt und seine Habseligkeiten gestohlen.«
    »Das vielleicht nicht, aber ich fühle mich trotzdem schuldig. Wegen Leuten wie mir

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