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Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Titel: Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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Ahnung, wovon du sprichst«, erwidert er lässig. Dann schaut er mich an und sagt: » Du und ich, wir beide werden niemals derselben Fraktion angehören.«
    Wütend ziehe ich mein Kissen ab. Ärgere dich nicht, sage ich zu mir . Er will dich nur provozieren, und das wird ihm nicht gelingen. Aber jedes Mal, wenn er sein Bett aufschüttelt, möchte ich ihm am liebsten einen Tritt versetzen.
    Al kommt herein. Ihn muss ich nicht erst bitten, er kommt einfach her und hilft mir, mein Bett abzuziehen. Das Bettgestell werde ich später schrubben. Al stopft die Bettbezüge in den Mülleimer und gemeinsam gehen wir zum Trainingsraum.
    » Beachte ihn nicht«, sagt Al. » Er ist ein Idiot, aber wenn du dich nicht aufstacheln lässt, gibt er irgendwann auf.«
    » Ja.« Ich streiche über meine Wangen. Sie glühen immer noch vor Wut. » Hast du mit Will gesprochen?«, frage ich leise, um auf andere Gedanken zu kommen. » Nach dem… na ja, du weißt schon.«
    » Ja. Ihm geht’s gut. Er ist nicht sauer auf mich.« Al seufzt. » Jetzt bin ich für immer und ewig der Junge, der gleich beim ersten Mal jemanden k. o. geschlagen hat.«
    » Es gibt Schlimmeres, womit man berühmt werden kann. Wenigstens haben sie jetzt Respekt vor dir.«
    » Es gibt aber auch Besseres.« Er stupst mich an. » Erste Springerin zum Beispiel.«
    Mag ja sein, dass ich als Erste gesprungen bin, aber damit beginnt und endet mein Ruhm auch schon.
    Ich räuspere mich und sage: » Einer von euch musste zu Boden gehen, das weißt du doch. Wenn nicht er, dann du.«
    » Trotzdem, ich möchte es nicht noch einmal machen.« Al schüttelt den Kopf, zu oft, zu schnell. Er schnieft. » Nein, wirklich nicht.«
    » Aber du wirst es müssen«, sage ich, als wir an der Tür zum Trainingsraum angekommen sind.
    Al hat ein freundliches Gesicht. Vielleicht ist er zu freundlich für die Ferox.
    Beim Hineingehen verharrt mein Blick sofort auf der Tafel. Gestern musste ich nicht kämpfen, aber heute bin ich ganz bestimmt dran. Als ich meinen Namen lese, bleibe ich wie angewurzelt stehen.
    Mein Gegner ist Peter.
    » Oh nein«, sagt Christina, die hinter uns hereingeschlurft kommt. Ihr Gesicht ist grün und blau, und sie reißt sich sichtlich zusammen, um nicht zu humpeln. Sie zerknüllt das Muffinpapier, das sie in der Hand hält. » Meinen die das ernst? Wollen die tatsächlich, dass du gegen den kämpfst?«
    Peter ist einen Kopf größer als ich und gestern hat er Drew in nicht mal fünf Minuten besiegt. Drews Gesicht schillert heute schwarzblau.
    » Vielleicht kannst du ein paar Schläge einstecken und dann so tun, als wärst du ohnmächtig«, schlägt Al vor. » Das könnte dir niemand verübeln.«
    » Ja«, sage ich. » Vielleicht.«
    Ich starre auf meinen Namen an der Tafel. Meine Wangen glühen. Al und Christina wollen mir einfach nur helfen, aber dass sie nicht einmal im Entferntesten daran glauben, dass ich eine Chance gegen Peter hätte, beunruhigt mich.
    Ich stehe an der Wand, lausche mit halbem Ohr, wie sich Al und Christina unterhalten, und sehe dem Kampf zwischen Molly und Edward zu. Er ist viel schneller als sie, jede Wette, dass Molly heute nicht gewinnen wird.
    Während der Kampf weitergeht, nimmt meine Verärgerung langsam ab, meine Nervosität jedoch zu. Gestern hat uns Four geraten, die Schwächen unseres Gegners auszunutzen, aber abgesehen von seinem extremen Mangel an Liebenswürdigkeit, hat Peter keine Schwächen. Er ist groß genug, um stark zu sein, aber er ist nicht so groß, dass er deshalb langsam wäre; er hat ein Auge für die Achillesfersen der anderen, er ist gemein und er wird keinerlei Nachsicht mit mir haben. Ich würde gerne von ihm sagen, dass er mich unterschätzt, doch das wäre gelogen. Ich bin wirklich so unbedarft, wie er denkt.
    Vielleicht hat Al ja recht und ich sollte ein paar Schläge einstecken und dann so tun, als wäre ich bewusstlos.
    Aber das kann ich mir nicht leisten. Ich darf auf keinen Fall Letzte werden.
    Während Molly sich mühsam aufrappelt und nach Edwards Attacken schon halb bewusstlos ist, klopft mein Herz so fest, dass ich es bis in die Fingerspitzen spüre. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich hinstellen soll. Ich weiß nicht mehr, wie ich zuschlagen soll.
    Als ich schließlich an der Reihe bin, gehe ich langsam in die Mitte des Kampfplatzes. Mir wird ganz flau, als Peter auf mich zukommt– er ist viel größer, als ich ihn in Erinnerung hatte, und viel kräftiger. Und er lächelt. Ich überlege, ob es etwas bringt,

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