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Die Besucher

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Titel: Die Besucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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eben zu Grabe getragene, als er im Archiv des Adam-Bernau-Museums die Fotos von seinem Begräbnis betrachtete. »Die vielen Kränze allein! Sehen Sie das, Doktor? Unserem lieben Alois Drichlik — Seine Freunde von der Tankstelle! Die Gäste des Hotels >Zum Roß
    »Die Fotos können Sie ein andermal bewundern, Opa,« sagte der Akademiker Philipp ungeduldig. Er war in eine hellblaue Toga gehüllt. »Der Weltrat erwartet Sie. Zurückkehren können Sie ohnehin nicht. Zumindest hätten Sie aber diese scheußliche Hose, die Sie da tragen, ausziehen und jenes Gewand anziehen können, das wir für Sie vorbereitet haben...«

    »Seit zwanzig Jahren hat mir diese Hose gedient, dann wird sie also auch hier gut genug sein...« Drichlik bürstete wenigstens den Sand von der schäbigen Manchesterhose und glättete sein Hemd. Auf dem Weg zum Raketenflugzeug betrachtete er, wohl bereits zum fünften Mal, die Schaukästen mit dem Spielzeug und den Schulzeugnissen Adam Bernaus. Das Standbild des Genies. Die Fotos des bärtigen Adam Bernau bei der Entgegennahme des Nobelpreises. »Wer hätte das von diesem Jungen erwartet? Fische fangen konnte er nicht, aber Köpfchen, das hatte er! Daß er allerdings ein halber Einstein war, das freut mich mächtig!«

    Nur ungern verließ der alte Drichlik die letzten wohlbekannten Dinge, die alten Sofas und Möbel und die Bilder der Stadt Kamenice.

    »Den treuen Hund Fido des Genies, den haben sie wenigstens ausstopfen lassen, aber was wird einmal aus mir?« fragte er in unglücklichem Ton, als er im Raketenflugzeug weitere bekannte Gesichter entdeckte. Den Karas, der hieß allerdings jetzt Leo Kane, und die Katja, jetzt Emilia Fernandez. »Wohnen kann ich ja in euerem Museum, was fange ich aber den ganzen lieben langen Tag lang dort mit meiner Zeit an? Soll ich mich den Kindern zeigen? Ihr hättet mich sterben lassen sollen. Dann hätte euch jetzt wenigstens niemand dafür gescholten.«

    »Das ist ja eben das Schlimme«, stöhnte Karas, nunmehr wieder Kane, der sich in seinem Festgewand und mit der Goldperücke auf dem Kopf in der Gesellschaft des Alten nicht gerade wohl fühlte. »Alle loben uns, weil wir Sie mitgebracht haben.«

    »Sogar die Delphine. Johansson hat unseren Eingriff in die Weltgeschichte das Experiment des Jahrhunderts genannt!«

    Katja, jetzt wieder Emilia, fand die Situation lustig. Die Glöckchen an ihrem Hals klingelten. In ihrem Sari mit dem Schmetterlingsmuster sah sie prächtig aus. Das war sogar Doktor Noll aufgefallen.

    »Unsere Zivilisation wird zwar infolge des drohenden Zusammenstoßes mit jenem Kometen untergehen, aber alle interessieren sich jetzt vor allem für Sie. Soviel mir bekannt ist, will die Akademie Ihren Aufenthalt bei uns legalisieren und Sie zu ihrem Ehrenmitglied ernennen.«

    »Das habe ich bereits eingerichtet.« Philipp war offenbar seit der Landung in der Wüste nicht müßig gewesen. »Morgen sind Sie bei Akademiker Marceau zu Mittag eingeladen. Für übermorgen halten Sie sich bitte auch frei. Wir werden beim Vorsitzenden des Weltrats humidieren, und zum Abendbrot lädt Sie der Oberökologe Radim Unrat...«

    Das Raketenflugzeug setzte bereits zur Landung an. In der Tiefe sah man die Stadt mit dem kugelförmigen Silbergebäude der ZD-Zentrale.

50. Der Große Lehrmeister greift ein

    »Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Expedition Adam 84 einen bedeutenden Zeitabschnitt der Jugend des Genies der Jahrtausendwende dokumentiert und etliche interessante Exponate mitgebracht hat«, würdigte der Vorsitzende des Weltrats den Erfolg der Expedition, indem er den Ratsmitgliedern einen Teil der mitgebrachten Muster lieh: den Toaströster, ein zeitgenössisches Hemd, die Nähmaschine, den Pullover von Karas und die Schachtel mit einer Spinne, die Katja gefangen hatte. Die Balkenwaage zum Wiegen des Schweinefleischs, den Fernsehbildschirm und die Hotelrechnung des Hotels »Zum Löwen«. »Den Großen Lehrmeister, Herrn Doktor Alois Drichlik, das Ehrenmitglied unserer Akademie der Wissenschaften haben Sie bereits kennengelernt...«

    Der Vorsitzende des Weltrats übergab dem neuernannten Mitglied der Akademie eine in Golddruck ausgeführte Ernennungsurkunde in einer goldenen Rolle. Dann führte

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