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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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sehr man sich in der Gesellschaft eines flüchtigen Bekannten langweilte. Der Mund sonderte noch einen Bestand an Standardfloskeln ab, der in irgendeiner Gehirnregion gelagert war, die noch funkte, während die Augen bereits die Menge scannten, ob ein Upgrade in puncto Gesellschaft verfügbar war.
    Es ist reines, hässliches Statusdenken, das Überleben der Beschis sensten.
    Er hielt es selbst gerade nicht anders, denn er verfolgte immer noch De Fretais’ Wege. Er sah den fetten Koch mit Roger und Clarissa reden, ergriff seine Chance und tänzelte zu ihnen hin.
    – Entschuldigt uns für eine Sekunde …, nickte er den anderen zu. – Alan, auf ein kurzes Wort?
    – Wenn das nicht unser junger unionistischer Freund ist, schnurrte Clarissa und verdichtete ihre Augen und Lippen zu bloßen Einschnitten in ihrem Gesicht. – Haben Sie Ihren kleinen … Zusammenschluss bei unserem letzten Treffen genossen?
    – Ich bin gerade schrecklich beschäftigt, Mr Skinner, ich fürchte, das wird warten müssen, sagte De Fretais und schoss plötzlich davon in Richtung Bar.
    – Es ist wichtig, es geht um meine Mutt-, hob Skinner an.
    De Fretais hörte ihn allerdings nicht, und Skinner wollte schon wütend hinter ihm her, als er plötzlich wie angewurzelt stehenblieb. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, denn er hatte einen vertrauten schwarzen Haarschopf entdeckt. Die Frau trug eine traditionelle schwarz-weiße Kellnerintracht, aber mit einem kurzen Rock, der sich straff über einem Arsch spannte, den er nur zu gut kannte. Komplettiert wurde der Look von schwarzen Strumpfhosen oder Strümpfen. Während sie ein paar Köstlichkeiten von einem Tablett anbot, wandte sie ihm ihr Profil zu, und Skinner schnappte ein strahlendes, blendend weißes Lächeln auf.
    Roger machte irgendeine Bemerkung, die er durch das Rauschen des Bluts in seinen Ohren nicht hören konnte, aber Clarissas spöttisches Lachen legte nahe, dass es etwas Sarkastisches gewesen sein musste.
    Skinner wandte sich entnervt zu ihr um. – Sie müssen früher mal umwerfend ausgesehen haben, sagte er, und ihr implodierendes Gesicht verriet ihm, dass er genau das richtige Maß an Bedauern in seinen Ausdruck gelegt hatte. – Ja, das war einmal, hm, fügte er hinzu. Er entfernte sich von ihnen, der Kellnerin nach, die Rundungen ihrer Pobacken unter dem engen Rock betrachtend, und plötzlich erwachte etwas in ihm.
    Kay … fuck, was macht sie hier?
    Und was noch schlimmer war, er sah De Fretais mit breitem Lächeln im Gesicht auf sie zustreben. Der Koch schob seine Arme um ihre Taille. Sie lächelte zurückhaltend und versuchte, ihm zu entschlüpfen, aber ohne Erfolg, da sie ihr Tablett nicht loslassen konnte.
    Er betatscht sie überall mit seinen Fettfingern!
    Nein …
    Sie steht scheißnochmal einfach da … lässt sich von diesem fetten Sack einfach angrabschen!
    Ihm stieg die Gallensäure in den Eingeweiden hoch, während er das Glas in seiner Hand umklammerte. Er sah sich das Glas wie einen Dolch in den Nacken des fetten Kochs stoßen und zusehen, wie er blutend am Boden lag; die leeren, verständnislosen Rinderaugen, während er im Todeskampf strampelte. Skinner konnte sein eigenes Blut warm in den Venen blubbern fühlen, aber seine Gedanken waren noch immer abstrakt und beherrscht. Glücklicherweise bestand einer dieser Gedanken darin, sich zu fragen, wie viele vormals sozial unauffällige Männer unter solchen Umständen gemordet hatten, und das genügte, um ihn abrupt die Bar verlassen zu lassen.
    Die Straße war voller Menschengrüppchen auf dem Weg von einer Lokalität zur anderen. Als er seine Lungen mit der kalten Nachtluft füllte, merkte er, dass er noch das Champagnerglas in der Hand hatte. Er schleuderte es auf den Boden, sein Fluch lauter als das Klirren, als es zersprang, und hielt ein Taxi an, blind für die nervösen, verstohlenen Blicke der Passanten.
    Der Junge ist ein typischer Alki , dachte Mark Pryce, der Verkäufer bei Victoria Wine, als Brian Kibby in den Laden geschlurft kam, mittlerweile so verzweifelt, dass ihm seine normale Heimlichtuerei gleichgültig geworden war. Er verlangte zwei Flaschen Whisky: eine Johnny Walker Red Label und eine The Famous Grouse.
    Mark war Psychologiestudent im zweiten Semester. Er machte sich gründliche Gedanken über einige seiner Stammkunden. In einer geistig gesunden Gesellschaft hätte er viele von ihnen an die örtlichen Gesundheits- und Sozialdienste verwiesen, anstatt ihnen Alkohol zu verkaufen.
    Der Junge macht

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