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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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verschwand.
    Dann sah er auf die Uhr. Sechs Minuten, hatte sie gesagt.
    Doch das waren fünf Minuten zu viel.

33
    Kurz nachdem Jodie verschwunden war, hörte Matt aus der Scheune Schreie. Weibliche Stimmen. Dann nur noch eine, die schrie und schrie und sich durch die Scheune bewegte. Plötzlich wurde das Geschrei lauter, als habe jemand einen Knebel gelöst. Es kam von draußen vor der Scheune.
    Eine Frau jammerte. Sie klang wie eine Sirene, Matt standen die Haare zu Berge.
    »Wiseman!«, schrie Kane. »Komm raus, sonst blase ich ihr das Hirn weg.«
    Matt hüpfte durch das Gestrüpp zur Scheune vor. Er hatte nur fünf Minuten auf dem kalten Boden gesessen, und schon war sein Knie steif. An der Ecke der Veranda blieb er stehen, sah durch die Blätter und dann über die Terrasse. Kane hatte Corrine einen Arm um den Hals gelegt und hielt die Pistole an ihren Kopf.
    Matt sah auf die Uhr. Jodie musste bereits weit genug weg sein. Vielleicht spielte das jetzt aber auch gar keine Rolle mehr.
    »Ich meine es ernst, du Schwein. Ich habe kein Problem damit, ihr eine Kugel zu verpassen.« Kane lief langsam die Veranda entlang und presste die jammernde Corrine an seine Brust. Er kam Matt immer näher und sah sich suchend um. Kane hatte keine Ahnung, wo Matt war. »Ich hab noch zwei Schlampen da drin. Zuerst mach ich schon mal die eine fertig, wird ein Spaß.«
    Matt humpelte näher zur Lichtung. Nicht zu früh, Jodie. Er rieb mit beiden Händen sein Knie, versuchte es aufzuwärmen und hoffte, Jodie würde nicht die Nerven verlieren, wenn sie Corrine sah oder ihre Schreie hörte. Er hoffte, dass sie sich an ihre Vereinbarung hielt und dann gleich zurückkäme.
    »Wiseman, komm verdammt noch mal raus«, schrie Travis aus der Ferne. Er stand irgendwo auf der anderen Seite der Scheune.
    Und das war nicht gut. Matt sah wieder auf die Uhr. Jodie war seit zwei Minuten weg. Sie musste inzwischen durch die Büsche zur Rückseite der Scheune gerannt sein. Sie war bestimmt nicht allzu tief ins Gebüsch getaucht, denn dort hinten war es dichter, und sie brauchte das Flutlicht, um zu sehen, wo sie hinlief. Wenn sie zu nah an die Lichtung kam, konnte Travis sie vielleicht sehen. Matt atmete tief ein.
    »Ich bin hier«, schrie er. Es war laut genug, sodass sie ihn hörten. »Lass die Frau los.«
    Durch die Bäume sah er, wie Kane den Kopf herumriss. »Er ist da draußen, Trav.« Kane stieß Corrine vor sich her über die Veranda. »Komm ins Licht.«
    »Ich komme, wenn du sie loslässt.«
    »Du hast hier gar nichts zu melden, du Schwein.« Das war Travis’ Stimme, er hatte sich bewegt.
    Matt rutschte etwas nach vorne, damit er einen besseren Blick auf die Veranda hatte. Travis stand hinter der Haustür mit einer Flinte unterm Arm. Das sah nicht gut aus, beide Brüder waren bewaffnet und warteten auf ihn, doch immerhin wandte Travis Jodie jetzt den Rücken zu.
    »Komm raus, Wiseman, oder ich erschieße die Blondine«, bellte Travis. »Dann hol ich die nächste Schlampe und erschieße sie ebenfalls. Ich habe drei Geiseln. Wie viele soll ich wegen dir denn umbringen?«
    Schärfe lag in seiner Stimme. Er hatte genug. Und er meinte es ernst.
    Wie viele, Matt? Er atmete tief durch und trat auf die Lichtung hinaus. »Ich bin hier.«
    Kane sah Matt über Corrines Schulter an.
    Travis wirbelte die Flinte herum. »Wo ist die zähe Schlampe?«
    »Keine Ahnung. Die ist abgehauen.«
    »Quatsch«, schrie Travis in die Nacht hinaus. »Komm raus, Schlampe.«
    »Sie hört dich nicht. Sie ist abgehauen. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, ist sie in die Richtung gelaufen«, sagte Matt und zeigte mit dem Daumen über die Schulter. Travis und Kane ließen ihre Blicke hinter ihm durch die Dunkelheit streifen.
    Wenn er Glück hatte, war Jodie schon auf der anderen Seite der Scheune. »Sie ist weg«, sagte Matt. »Vergiss sie. Die hat die Beine unter die Arme genommen.«
    Kane lachte wie eine Hyäne. »Nimm die Hände hoch, du Schwein, und komm her«, sagte Travis. »Hier rauf. Hübsch langsam.«
    Matt hielt seinen Blick auf die Flinte gerichtet und humpelte langsam über die Lichtung. Corrine jammerte immer noch, doch jetzt war es eher ein leises, zitterndes Wimmern. Als Matt die Terrasse erreicht hatte, stellte sich Travis neben seinen Bruder. Seine Stirn blutete. Jodies Werk.
    »Bleib in Sichtweite«, sagte Travis. »Kletter über die Brüstung.«
    Matt tat, wie ihm befohlen, hievte sich langsam über die Brüstung und ließ dabei Corrine nicht aus den

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