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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Chaperon ausreichen. Ich möchte Ihnen nämlich etwas sagen, Miss Tallant, wobei ich keine Zuhörer brauchen kann.«
    Sie hatte den Hund gestreichelt, jetzt aber bewegte sie ihre Hand nicht mehr und die Farbe wich aus ihren Wangen. »Und das wäre?«
    »Wollen Sie mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
    Sie war so betroffen, daß sie kein Wort hervorbrachte. Als sie ihre Stimme wieder ein wenig in der Gewalt hatte, sagte sie: »Das kann doch nur Spott sein.«
    »Sie wissen, daß es das nicht ist.«
    Sie zitterte. »Ja, dann wollen wir es, bitte, dabei belassen. Ich bin Ihnen sehr verbunden. Aber heiraten kann ich Sie nicht.«
    »Darf ich wissen, warum Sie es nicht können, Miss Tallant?«
    Sie war in größter Angst, in Tränen auszubrechen, und antwortete mit gepreßter Stimme: »Es gibt viele Gründe. Glauben Sie mir, bitte, es ist unmöglich.«
    »Sind Sie ganz sicher, daß diese Gründe unüberwindlich sind?«
    »Ganz sicher! Bitte, dringen Sie nicht weiter in mich! Ich habe mir nicht träumen lassen… es ist mir nie in den Sinn gekommen… ich hätte Ihnen sonst um keinen Preis Anlaß gegeben, anzunehmen… bitte, sprechen Sie nicht weiter.«
    Er verneigte sich und versank in Schweigen. Sie blickte auf ihre verschlungenen Hände hinab, in größter Verwirrung, ratlos hin und her geworfen zwischen der Verblüffung über diesen Antrag, da sie doch geglaubt hatte, Beaumaris amüsiere sich nur mit ihr, und der jähen Erkenntnis, die ihr zum erstenmal kam: daß es niemanden gab, den sie lieber heiraten wollte als Mr. Beaumaris.
    Nach einer kurzen Pause sagte er in seiner gewohnten ruhigen Art: »Ich glaube, daß mit solchen Situationen wie der, in der wir uns jetzt befinden, immer eine leichte Peinlichkeit verbunden ist. Wir dürfen nicht zulassen, daß diese Situation stärker ist als wir. Bei Lady Bridlingtons Ball wird es wohl ein ungeheures Gedränge geben. Er wird sicher eine der großen Sensationen der Season werden.«
    Sie wußte ihm Dank dafür, daß er ihr über das Unbehagliche des Augenblicks hinweghalf, und versuchte unbefangen zu antworten. »Ja, das wird er wohl. Es sind dreihundert Einladungen ergangen. Werden Sie… werden Sie Zeit finden, zu kommen?«
    »Ja, und ich hoffe, daß Sie mit mir wenigstens tanzen werden, wenn Sie mich auch nicht heiraten wollen.«
    Sie wußte selber kaum, was sie ihm antwortete: es blieb unhörbar. Er warf ihr einen Seitenblick zu, zögerte und sagte dann nichts. Sie hatten die Park Street erreicht, und einen Augenblick später half er ihr aus dem Wagen.
    »Bringen Sie mich nicht zum Tor! Sie dürfen die Pferde nicht aus der Hand lassen!« sagte sie hastig. »Leben Sie wohl! Und ich sehe Sie auf dem Ball.«
    Er wartete, bis er sich davon überzeugt hatte, daß man sie eingelassen hatte, dann setzte er seine Pferde wieder in Gang. Ulysses schob ihm die Schnauze in die Armbeuge. »Danke dir«, sagte Mr. Beaumaris trocken. »Findest du meinen Wunsch eigentlich unvernünftig, daß sie mir genug vertrauen sollte, um mir die Wahrheit zu sagen?«
    Ulysses seufzte; nach einem Tag auf dem Lande war er ziemlich schläfrig.
    »Schließlich werde ich ihr sagen müssen, daß ich alles immer schon gewußt habe. Und doch… jawohl, Ulysses, ich bin ganz unvernünftig. Hattest du nicht auch den Eindruck, daß sie gar nicht so gleichgültig war, wie sie scheinen wollte?«
    Ulysses begriff, daß irgend etwas von ihm erwartet wurde, gab einen Laut, der für Gebell und für ein leises Aufheulen gelten konnte, und wedelte heftig.
    »Du bist also der Ansicht, daß ich nicht ablassen sollte? Tatsächlich habe ich die Sache überstürzt. Darin hast du recht. Aber wenn sie mich wirklich gernhätte, dann hätte sie doch die Wahrheit gesagt?« Ulysses nieste.
    »Auf jeden Fall«, bemerkte Mr. Beaumaris, »hat es ihr unbestreitbar gefallen, daß ich dich bei mir hatte.«
    Ob es nun diesem Umstand oder der unerschütterlichen Überzeugung Ulysses’ zu danken war, daß er zum Wagenhund geboren sei, jedenfalls nahm Mr. Beaumaris ihn von nun an zu allen Ausfahrten mit. Seine Freunde, die, Ulysses sahen, kamen, nachdem sie den ersten Schock überwunden, zur Ansicht, daß der Nonpareil einen geheimnisvollen Trick beabsichtige, die Gesellschaft zu epatieren, und nur ein bedingungsloser Nacheiferer trieb die Sache so weit, sich alsogleich einen Hund von dunkelster Herkunft anzuschaffen und mit ihm auszufahren. Wenn der Nonpareil das in Mode brachte, so meinte der Nachahmer, würde es bald schwierig

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