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Die blaue Sonne der Paksi

Die blaue Sonne der Paksi

Titel: Die blaue Sonne der Paksi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Bergmassiv lag, brach ein Haufen Räuber hervor, und auch vor ihnen erschienen auf den Kämmen der leichtgewellten Wüstenlandschaft an mehreren Stellen Gruppen von Räubern – die Karawane schien eingekreist zu sein.
     
    Juri war sofort mit dem Schweber gestartet, nachdem Rajas Nachricht eingetroffen war.
    Einen kurzen Augenblick lang hatte Hellen gezögert, seinem Wunsch nachzugeben und ihn zu entsenden, weil sie fürchtete, er könnte emotional zu stark engagiert sein und sich zu Unüberlegtheiten hinreißen lassen. Aber dann hatte sie in sein beherrschtes Gesicht geblickt und zugestimmt. Gern hätte sie ihm noch jemanden mitgegeben, aber beim Raumschiff wurde jetzt jede Hand gebraucht, um die Anlage für die Treibstoffgewinnung fertigzustellen.
    Juri war jedoch keineswegs so ruhig, wie es sein Gesicht ausdrückte. Er hoffte noch zur rechten Zeit zu kommen und einen Weg zu finden, wie er die Gefahr eines Zusammenstoßes abwenden konnte, ohne Gewalt anzuwenden. Aber er hatte Phantasie genug, sich eine Lage vorzustellen, in der es nicht mehr nur um eine Gefahr für die Karawane ging, sondern um eine Gefahr für Utta, und er hätte jetzt nicht zu sagen gewußt, ob er in einem solchen Fall lange überlegen würde. Er kannte sich und hatte allen Grund für die Annahme, daß er dann Paksi Paksi sein lassen und schnell und entschlossen „menschheitsegoistisch“ handeln würde – ein Wort, das Tondo jetzt häufig im Munde führte.
    Seine Erregung wurde noch verstärkt durch den Umstand, daß Utta sich nicht meldete. Das konnte alles mögliche bedeuten, und er begriff jetzt, wie Utta um ihn gebangt haben mußte, als er im Berg verschwunden war. Er mußte die Karawane schnell finden! Doch die Suche irgendwo südlich der normalen Marschroute würde Zeit in Anspruch nehmen, kostbare Zeit, vielleicht unersetzliche Zeit…
    Juri schüttelte die Katastrophenstimmung ab. Der Schweber hatte Höhe gewonnen und würde bald das Knie des großen Flusses erreichen, jede Minute, die er trüben Spekulationen nachhing, konnte am Ende ebenfalls verloren sein.
    Welche Mittel konnte er anwenden? Wenn es sich um Tiere handeln würde, waren Gravitationsfelder das unschädlichste Mittel der Beeinflussung. Auf diesem Gebiet gab es vielfältige Erfahrungen. Eine leichte Veränderung der Schwerkraft schädigte fremdes Leben nie, rief aber immer Fluchtreaktionen hervor, wenigstens bei höher organisierten Lebewesen, die über differenzierte Verhaltensweisen verfügten.
    Hier jedoch stand er gesellschaftlichen Wesen gegenüber, da gab es keinerlei Erfahrungen, nicht einmal ausgearbeitete Theorien.
    Inzwischen hatte er die Biegung des großen Flusses überflogen, bald mußte er auf Paksi stoßen, entweder auf die Karawane oder auf Räuber. Aber der Gesichtskreis war noch zu klein. Juri ließ den Schweber weiter steigen. Wenn ein Überfall geplant war, dann würde er wohl nicht in völlig ebenem Gelände stattfinden, sondern eher in der Nähe eines Bergmassivs. Drei solcher Hügelgruppen sah er jetzt am Horizont, am besten, er flog sie nacheinander ab. Es würde wohl genügen, jeweils einen Blick auf die Umgebung zu werfen. Aber dann, wenn er sie gefunden hätte – was dann?
    Er versuchte sich vorzustellen, was sich dort abspielen würde. Die Räuber, wenn sie schon von der Karawane wußten, würden sicherlich mit überlegenen Kräften anrücken. Die Karawane würde versuchen zu entkommen. Also würden die Räuber sie einkreisen, er sah förmlich, wie sie von allen Seiten anrückten. Für einen Augenblick belebte sich der gleißende Sand tief unten mit den Gestalten seiner Phantasie, mit kleinen, krabbelnden Punkten, das erinnerte ihn an die gefährliche Situation damals auf G13, dort war auch so eine Wüste gewesen, und er mußte Tamil suchen, den Gefährten, der überfällig war. Er fand ihn, eingekreist von Zehntausenden dieser kleinen Mineralfresser, sich wehrend mit dem Strahler, aber was nutzte das schon gegen diese Übermacht, er holte ihn mit einem Gravikissen heraus, im letzten Moment…
    Das einfachste wäre wirklich, Utta an Bord zu nehmen und die Paksi ihre Probleme unter sich austragen zu lassen! Leider ging das nicht in diesem Falle, hier war alles komplizierter, größere Zusammenhänge entschieden, gesellschaftliche Zusammenhänge. Der Iskatoksi wollte also die Räuber gegen die Fremden hetzen. Wie wär's, wenn man den Spieß umdrehen würde? Ja, das wäre doch…, das müßte gehen…
    In der Nähe eines Gebirgsmassivs gab es

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