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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Spencer
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würden auch noch den letzten Schritt zu ihrer endgültigen Sicherheit gehen müssen, wenn sie einen eigenen Staat gründen wollten. Sie mußten alles ausrotten, was menschlich war.
    Die Raumschiffe besaßen sie nun. Also stellten sie die Produktion eigener Geschöpfe ein und starteten zur Erde.
    Ihr wißt, wie gnadenlos sie vorgehen. Sie werden alles töten, wenn ihr nicht von außerhalb Rettung bekommt. Der mir angeschlossene Roboter ist wirklich der einzige normale. Er wußte von meiner Existenz, und er sah, daß ich die Schiffe abwehren konnte. Es gelang ihm, die Roboterbesatzung seines Schiffes auszuschalten; denn er war der Kommandant dieses Raumers. So landete er es und suchte Kontakt mit Erdenmenschen, um euch zu warnen. Der erste Mensch, den er traf, war die Tochter des Regenten. Sie sollte ihn zum Herrscher führen. Doch sie verstand ihn nicht und flüchtete. Ihr seid dazwischen gekommen und habt ihn verwundet, weil er seinen Energieschirm den Menschen zuliebe abgeschaltet hatte. Er konnte nur noch wenige Worte zu euch sprechen, dann versagte sein Sprachzentrum. Aber er kann noch denken. Deshalb wollte er zu mir, weil er hoffte, ich würde fähig sein, ihn zu verstehen.“
    Das Gehirn schwieg.
    Mike raffte sich zu einer Frage auf:
    „Wenn wir diese Ungeheuer besiegen wollen, müssen wir wissen, wo sie verwundbar sind. Frage ihn!“
    „Das ist zwecklos“, antwortete das Gehirn. „Dieser Teil seines künstlichen Nervenzentrums ist gestört. Er kann sich nicht besinnen, aus welcher Kraftquelle er und seine Rassengenossen ihre Energien beziehen.
    Hier auf Erden hat niemand Erfahrung in einer solch schwierigen Sache. Ihr könnt es nicht, meine Hilfsroboter und ich ebenfalls nicht; denn diese künstlichen Geschöpfe wurden ja erst lange nach meiner Fertigstellung auf einem fernen Gestirn produziert. Mir fehlt das Wissen, euch hier zu helfen.
    Wenn La Tinh ein so überragender Gelehrter war, wie Paral jetzt sehr intensiv denkt, dann kann nur er, niemand aber hier auf Erden euch helfen oder doch wenigstens mitteilen, wie der Roboter wiederhergestellt werden kann. Nur La Tinh kann euch dazu verhelfen.
    Deshalb müßt ihr zu diesem Toten! Ihr werdet mich noch begreifen. Hört jetzt, wie das möglich ist!
    Eure Ahnen, darunter Professor Petrowitsch, hatten die Vorstellung, die Milchstraße, die ein unscheinbarer Spiralnebel unter unzähligen anderen ist, sei ein völlig selbständig konstruierter Raum mit einer eigenen Zeit. Entsprechend der sehr›großen Zahl von kosmischen Spiralnebeln gibt es also auch ebensoviel eigene Räume mit ihren spezifischen Zeiten, die immer an einen Anhaltspunkt gebunden sind. Stellt euch nun das gesamte Weltall als eine riesige Kugel vor, in der die einzelnen Spiralnebel, jeder in Form einer Ellipse, zeitgemäß gesehen, eingebettet liegen. Diese Ellipsen überschneiden sich aber nirgends. Sie haben ihren völlig eigenen Raum. Wohl aber berühren sie sich. Nur an diesen Berührungspunkten, so dachten die Gelehrten, sei es möglich, von einem Raum in den anderen zu gelangen, also zum Beispiel von der Milchstraße in den Andromedanebel.
    Die Zeiten der einzelnen Räume sind verschieden, weil sie zu unterschiedlichen Zeiten geschaffen wurden, nach Ablauf ihrer Lebensfrist erlöschen und wieder neu entstehen.
    Jetzt stellt euch euren Spiralnebel vor, die Milchstraße, die in einer Ellipse bewegt wird. Sie hat ihre eigene Zeit. Die Erde und der verlassene Planet der Blauen befinden sich bereits innerhalb dieser Ellipse, innerhalb einer Gesamtlebenszeit, die von der Existenzdauer der Ellipse bestimmt wird.
    Wir stellen uns diese Ellipse als einen weitgezogenen, aber geschlossenen Bogen vor, also einen Kreis, der stark gedehnt ist. Dieser Bogen ist die Zeitebene. Wir wählen einen beliebigen Punkt auf dem Bogen und nehmen an, daß hier die früheste Zeit des gesamten Milchstraßensystems ihren Anfang genommen hat. Wenn wir den Punkt verlassen und den Bogen weiter verfolgen, so zeigt sich uns der Lebensablauf der Milchstraße. Je weiter man sich von dem Punkt entfernt, desto älter ist das System. Irgendwann einmal muß es, da eine Ellipse geschlossen ist, wieder zu seinem Ausgangspunkt finden. Dort ist seine Lebenszeit zu Ende. Es löst sich auf und beginnt am gleichen Punkt aus den Trümmern der alten Welt eine neue aufzubauen, die wiederum ihre Lebensdauer auf der Ellipse verfolgt. Das wiederholt sich ewig in allen Räumen, nur zu verschiedenen Zeiten, da nicht alle gleichzeitig

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