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Die Blüte des Eukalyptus

Die Blüte des Eukalyptus

Titel: Die Blüte des Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Nicholls
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Zimmer bestellte. Madam Fleur hatte ihre Mädchen gut instruiert.
    Am Fuß der Treppe bot er Lily seinen Arm an, eine Geste, die sie leicht aus der Fassung brachte, doch sie nahm sich schnell zusammen. »Du bist ja ein richtiger Kavalier, chéri !«
    »Hoffentlich nicht so sehr, dass ich dich enttäusche, Miss Lily.«
    Ihr Lächeln war entwaffnend, doch als sie die Tür hinter ihnen zuschnappen ließ und ihm die Hand unter das Hemd steckte, um seine Brust zu streicheln, erkannte er ihre Professionalität.
    »Vielleicht lassen wir uns heute Nacht alle beide überraschen, chéri ?«
    Ihr spärlich beleuchtetes Zimmer war rot und golden tapeziert und verfügte über ein großes, breites Messingbett. Als sie hinter einem nur halb geschlossenen chinesischen Wandschirm ein dünnes Nichts aus schwarzer Spitze überstreifte, hatte er einen guten Blick auf ihren milchweißen Körper. Und als sie sich ihm anschließend in voller Pracht präsentierte, stützte sie sich mit einer Hand auf den Wandschirm.
    Jake hatte das Hemd ausgezogen und den Gürtel aufgeschnallt. »Ich habe heute Morgen gebadet, trotzdem wirst du wahrscheinlich gewisse Teile waschen wollen, um sicherzugehen.«
    Lily nickte, und Jake genoss die Berührung ihrer kühlen Finger. Dann reichte sie ihm zu seiner Verblüffung ein Seil und eine Peitsche. »Du bist so großzügig, dass du eine besondere Behandlung verdienst.«
    Er winkte verächtlich ab. »Das ist nicht mein Geschmack, Schätzchen, aber wenn du mich schon fragst, würde ich mir gern etwas anderes von dir erbitten.«
    Einen Augenblick lang zitterte Lilys gekünsteltes Lächeln. »Dein Vergnügen ist auch meins, chéri .«

    »Jake. Danke, aber ich zahle nicht, um mir irgendwelches Gesülze anzuhören. Ich möchte, dass du ehrlich bist. Mir macht es immer Spaß, mit einer Frau zu schlafen.« Plötzlich fühlte er sich verlegen. »Das Problem ist, dass ich gerne lernen würde, was eine Frau glücklich macht – beim Geschlechtsakt.«
    Lily starrte ihn an. Mit einem Mal war ihr französischer Akzent verschwunden. »In einer Nacht?«
    »Lieber Himmel, nein. Ich erwarte keine Wunder. Ich habe gerade eine Arbeit als Kutscher bekommen, also werde ich alle paar Wochen durch Bolthole kommen. Wenn ich dich dann besuche, würdest du …?«
    »Ich werde ehrlich sein, Jake, und ich verspreche dir, dass du jede einzelne Minute von dem, was ich dir beibringen werde, genießen wirst.« Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn zum Bett. »Lektion Nummer eins«, sagte sie sanft.

    Während sich Jake im Halbdunkel des nächsten Morgens anzog, musterte er Lily Pompadours schlafendes Gesicht. Ihre Arme lagen über ihrem Kopf auf dem Kissen, es erinnerte ihn schmerzhaft an den Morgen, als er Jenny zum letzten Mal gesehen hatte. Er schob die Erinnerung beiseite.
    Als ihm einer seiner schweren Reitstiefel aus der Hand fiel, weckte sie der Krach auf. Sie wälzte sich auf den Bauch und warf ihm unter ihrer zerzausten Mähne einen frechen Blick von der Seite zu.
    Ihre Stimme war eine frivole Einladung. »Wirst du zurückkommen, Jake, und mehr wollen?«
    Er zog sich den linken Stiefel an. Im Moment war er leer, aber das würde sich ändern, sobald er seinen ersten Scheck von Rolly Brothers bekommen und Mac sein Geld zurückgezahlt hätte.
    »Na schön, Schätzchen. Wie lautet dein Urteil?«
    »Wenn ich dir sagen würde, dass du kein Problem hast, würdest du nicht zurückkommen. Das wiederum wäre schlecht fürs Geschäft.«

    »Du hast versprochen, ehrlich zu sein, hast du es schon vergessen? «
    »Bin ich ja. Das erste Mal warst du so aufgeregt, dass du zu schnell gekommen bist. Das passiert öfter, als du dir vorstellen kannst. Aber nachdem du dich an meinen Körper gewöhnt hattest, warst du sehr gut, sehr stark. Das nächste Mal bringe ich dir ein paar Tricks bei. Zum Beispiel, wie du deine Lust zügelst und eine Frau verrückt machst.«
    Sie winkte ihm lässig zum Abschied zu. »Was meinst du, ist das nicht ein zweites Mal wert, Jake?«
    Sein knappes Lachen klang nervös. »Versuch mal, mich aufzuhalten, Lily.«
    Als er über die Straße auf The Shanty with No Name zuschritt, sah er, dass Mac bereits das Bier fürs Frühstück bestellt hatte. Und eins konnte man Jake nicht nachsagen: dass er ein kaltes Albion Ale warm werden ließ.

    Einen Tag bevor Macs Postkutsche nach Sydney Town aufbrechen sollte, lenkte Jake Horatio zu dem Wegweiser, auf dem »Ironbark – 1 Meile« stand. Er wusste, dass das Dorf tatsächlich eine

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