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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arbeit erschien. Sie sprach nicht, bewegte sich auch seltsam. Ich hatte den Verdacht, sie hätte Drogen genommen. Aber dass dann so etwas passiert... Ich kann es mir nicht erklären!«
    »Okay«, sagte ich. »Sie werden sicherlich noch von den Kollegen befragt werden. Sagen Sie auch Ihnen die Wahrheit.«
    Wie aufs Stichwort erschienen die Kollegen. Beamte in Zivil und in Uniformen. Ich kannte den Chef der Truppe.
    »Nein, Sinclair – Sie?«, rief er, als er mich sah.
    »Genau ich.«
    Er trat einen Schritt zurück und nahm seine flache Kappe vom Kopf. »Was gibt es?«
    »Eine Tote.«
    »Das hatte man mir schon gesagt.«
    »Ich...«
    Er ließ mich nicht aussprechen. »Und woran ist die Frau gestorben?«
    »An ihrem eigenen Blut.«
    »Was?« Er wollte lachen, dann fiel ihm ein, wer ich war, und das Lachen erstickte in seiner Kehle. Stattdessen wertete er darauf, das ich ihm eine Erklärung gab.
    »Sie können die Leiche mitnehmen. Die Pathologie von Scotland Yard hat bereits eine andere zur Untersuchung. Ich denke, dass Sie sich aus dem Fall heraushalten können.«
    Der Kollege hatte mir zugehört, aber meine letzten Worte wohl nicht richtig begriffen. Ihn beschäftigte ein Problem, denn er fragte: »Wieso ist sie an ihrem eigenen Blut erstickt?«
    »Ich habe nicht erstickt gesagt. Sie ist durch den Austritt des Blutes umgekommen. Sie werden es selbst sehen, wenn Sie zur Tanzfläche gehen. Dort liegt die Leiche. Aber machen Sie sich auf einen schlimmen Anblick gefasst.«
    Auf mir ruhte noch immer ein skeptischer Blick, als wäre das, was ich berichtet hatte, nicht zu glauben. Doch der Kollege ging schließlich zum Tatort und ließ mich stehen.
    Der Fall war für mich verdammt rätselhaft. Aber ich hatte einen Namen. Nuba, die Blut-Prinzessin. Ein rätselhafter Name, doch ich glaubte daran, dass sie existierte, und ich würde mich auf die Suche nach ihr machen.
    Die Kollegen kümmerten sich um die Gäste, die sie als Zeugen befragten. Im Hintergrund sah ich Amos Durban. Er stand mit einigen Gästen an der Theke und trank. Das musste er einfach. Der Schock und der Schreck waren zu groß gewesen.
    Ich ging wieder zum Ort des Geschehens. Auf halbem Weg traf ich den Kollegen. Er war sehr selbstsicher aufgetreten. Jetzt zeigte sein Gesicht einen starren Ausdruck.
    Fast wäre er noch gegen mich gelaufen. Im letzten Augenblick stoppte er ab.
    »Nun?«
    »Das ist unglaublich, Inspektor Sinclair. Dafür finde ich keine Worte. So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Frau... sie... sie ist regelrecht ausgeblutet. Oder nicht?«
    »So kann man es sehen.«
    Seine Arme sanken schlaff nach unten. »Und wie konnte das geschehen? Wissen Sie Bescheid?«
    »Nein, das weiß ich leider nicht. Auch ich muss es zunächst einfach mal als Tatsache hinnehmen.«
    »Moment mal. Mir wurde gesagt, dass sie erst starb, nachdem Sie bei ihr waren. Sie haben einen Musiker gerettet, den sie erwürgen wollte.«
    »Das stimmt. Ich wollte sie nicht erschießen und habe sie mit einer anderen Waffe ausgeschaltet.«
    Er zog seine Augenbrauen zusammen. »He, es gibt Leute, die Sie besser kennen. Und die wissen, dass Sie stets ein Kreuz bei sich tragen. Könnte es sein, dass Sie...«
    »Ja, ich habe mein Kreuz eingesetzt. Es hat die Person gestoppt. Durch mein Kreuz kam es zu diesen Blutungen. Ich musste das Kreuz einsetzen, denn diese Person war kein richtiger Mensch mehr, wenn Sie verstehen.«
    »Klar.« Er winkte ab und tupfte danach mit einem Tuch Schweiß von seinem Gesicht weg. »Wissen Sie was, Kollege?«
    »Sogar eine Menge, aber nicht, was Sie meinen.«
    »Ich bin heilfroh, dass ich mich um diesen Fall nicht zu kümmern brauche. Das ist nichts für mich, wie Sie sich denken können. Ich werde nur noch für den Abtransport der Toten sorgen.«
    »Tun Sie das. Sie wissen ja, wohin.«
    »Ja, ja, weiß ich.«
    Ich wollte raus aus dieser Sauna, denn es war irgendwie überwarm geworden. Ich ging durch den kleinen Vorraum, in dem sich einige Gäste versammelt hatten und im kühlen Luftzug standen, der durch die offen stehende Tür hereinwehte.
    Die Gäste schauten mich an, als ich an ihnen vorbeiging. Mit keinem Wort sprach ich sie an.
    ***
    Die kalte Luft tat mir gut. Ich genoss sie in tiefen Atemzügen. Es fiel kein Regen aus den Wolken, trotzdem war es nasskalt, und ich dachte jetzt darüber nach, was womöglich auf mich zukam.
    Es war zumindest ein Fall, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Mein Kreuz hatte zahlreiche dämonische Gegner vernichtet, aber noch

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