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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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Versuchsobjekte benutzten.
    »Wir machen es heute etwas anders.«
    Cedric nahm Katherine den Mantel ab und legte die Hand auf ihren Rücken, um sie durch den Raum zu der Liege zu führen.
    »Anders?« Katherine schluckte. Ihre Stimme klang belegt. Cedric war noch immer ärgerlich, das wusste sie, auch wenn er an diesem Tag bisher weder den Menschen noch Kris erwähnt hatte. Sein distanzierter Tonfall sagte mehr als jede Predigt. Das schlechte Gewissen wühlte in Katherines Magen, während sie auf die Liege kletterte. Blutgabe hin oder her – sie hätte Cedric von Kris’ Verbindung zum Versuchsobjekt Nr. 159 erzählen müssen. Er hatte das Recht, zornig zu sein. Aber es tat ihr weh. So sehr, dass sie sich kaum auf das konzentrieren konnte, was nun vor ihr lag.
    Cedric nickte ernst und stellte sich am Kopfende der Liege auf. »Ich möchte, dass du versuchst, dich aus eigener Kraft an den Raum zu erinnern, in dem wir beim letzten Mal waren. Vielleicht in Zusammenhang mit einer anderen Situation. Das könnte ein guter Ausgangspunkt sein, um mehrüber den Rest des Hauses zu erfahren. Wir beginnen die Sitzung, wenn du dort bist.«
    Katherine setzte sich erschreckt wieder auf. Das konnte er nicht ernst meinen! Wenn sie die Erinnerung bewusst rief, dann konnte er sie nicht mehr rechtzeitig lähmen. Das hatte er ihr doch selbst erklärt! Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Cedric, das …«
    Cedric hob die Hand, um ihr das Wort abzuschneiden. »Das ist keine Pflicht, Katherine. Wenn du es nicht riskieren willst, dann brich die Sitzung ab. Oder vertrau mir und leg dich wieder hin.« Er griff unter die Liege und zog etwas hervor.
    Katherine riss die Augen auf. Stahlfesseln! Also tatsächlich wie bei einem Versuchsobjekt?
    Cedric lächelte grimmig. »Ich gebe zu, das sind vielleicht etwas grobe Maßnahmen. Aber du wirst nicht bestreiten können, dass sie funktionieren.«
    Katherine kniff die Lippen zusammen. Allerdings würde es funktionieren. Sie hatte die Stahlriemen selbst getestet, bevor sie das erste Mal an einem Versuchsobjekt zum Einsatz kamen. Mit aller Kraft hatte sie daran gerissen und sie nicht einmal leicht erschüttern können. Und Cedric, das wusste sie, verstand etwas davon, einem Vampir Fesseln anzulegen.
    »In Ordnung«, murmelte sie und ließ sich zögernd wieder zurücksinken. War das also ihre Strafe? Nein – das würde Cedric nicht tun. Nicht, wenn er auch nur den leisesten Zweifel daran hätte, dass es sie tatsächlich voranbringen konnte. Aber ein Blick in seine Augen sagte ihr dennoch, dass er eine gewisse Befriedigung verspürte, als er die Riemen um ihren Leib und ihre Arme festzog. Katherine bissdie Zähne zusammen und bemühte sich, keinen Laut von sich zu geben, als ihre empfindliche Haut unter den Fesseln aufsprang und Blut in ihre Kleidung sickerte.
    Dann stand Cedric wieder an ihrem Kopf, und seine Hände legten sich auf ihre Schultern. Als er sie diesmal ansah, wurde seine Miene weicher.
    »Bereite dich darauf vor, dass es schmerzhaft sein wird. Das ist wichtig, um dich bei Bewusstsein zu halten. Können wir dann anfangen?«
    Katherine nickte stumm.
    »Gut.« Sein Blick hielt ihren fest. »Dann versuch jetzt, dich an den Keller zu erinnern, wie du ihn beim letzten Mal gesehen hast.«
    Katherine schloss die Augen und suchte in ihrem Kopf nach den Bildern. Es war nicht schwierig. Seit ihrer letzten Sitzung war kaum eine Stunde vergangen, in der sie nicht zumindest kurz daran gedacht hatte. Es war keine angenehme Erinnerung, aber mittlerweile war sie für Katherine so klar, als wäre sie nie verschwunden gewesen. Die zerrissene Matratze. Das zerbrochene Fenster. Die Spuren ihrer blutigen Füße auf dem Betonfußboden. Alles stand ihr sofort deutlich vor Augen.
    Ein Blitz zuckte durch ihren Geist, und ein zischender Schmerzenslaut rutschte über ihre Lippen.
    »Ganz ruhig«, hörte sie Cedric murmeln. »Alles in Ordnung. Ich kann den Raum jetzt sehen.«
    Katherine versuchte, sich zu entspannen, aber es gelang ihr nicht.
    »Sieh dir die Tür an«, sagte Cedric.
    Im Geist wandte Katherine sich um. Die Tür war alt und aus stabilen Holzbohlen gezimmert. Der dicke Riegel warverrostet und mit einem Vorhängeschloss gesichert. Es sah nicht so aus, als wäre er jemals geöffnet worden.
    »Stimmt. Du
hast
den Riegel niemals geöffnet.« Elektrische Ströme flossen von Cedrics Fingern in ihren Kopf. Katherines Nerven brannten und vibrierten. Das Bild zerfloss vor ihren Augen, und es war, als würde sie in

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