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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes.«
    »Dann mal los.«
    »Ich denke, dass es auch dich betrifft. Zumindest brauche ich deinen Rat, John.«
    Dann hörte ich nur noch zu. Schon sehr bald hatte mich der Bericht voll gefangen, aber dann kam der Hammer, denn Maxine erklärte mir, dass auf der Stirn des Jungen eine Zahl zu sehen war.
    »Was?«
    »Warum schreist du denn so?«
    »Egal. Welche Zahl?«
    »Eine Null.«
    Ich überlegte. Da eine Null, hier eine 43, das war kein Zufall mehr, die Spur führte nach Dundee.
    Ich war so mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass es Maxine störte.
    »He, warum sagst du nichts?«
    »Weil ich überrascht bin.«
    »Wieso?«
    Ich lachte etwas kratzig. Das lag vielleicht an meiner Schlafstimme. »Du rettest mich möglicherweise.«
    »Wie soll ich das denn verstehen, John?«
    »Frag nicht länger. Nur eines noch. Ist dieser Junge noch bei euch?«
    »Klar.« Sie sagte etwas zu Carlotta, was ich nicht verstand. Dann war ich wieder an der Reihe. »Er wird auch noch bei uns bleiben für den Rest der Nacht.«
    »Nicht nur dafür, Max. Lass ihn noch länger da. Zumindest so lange, bis ich bei euch bin.«
    Jetzt war sie überrascht. »Was? Du willst herkommen?«
    »Genau, Frau Doktor, und das so schnell wie möglich.«
    Sie war baff, aber ich fühlte mich wie auf den berühmten heißen Kohlen sitzend. Ich hatte eine Spur, das wusste ich, und ich wollte sie nicht erkalten lassen.
    »Sei trotzdem auf der Hut«, warnte ich sie. »Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen.«
    »Dann weißt du mehr?«
    »Später, Maxine, später... Nach dieser Antwort unterbrach ich das Gespräch. Meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Und das lag nicht daran, dass ich etwas geschlafen hatte. Ich war vom Jagdfieber gepackt worden...
    ***
    Seit zwei Stunden lag Maxine Wells wach in ihrem Bett. Hin und wieder schloss sie die Augen, um etwas Ruhe zu bekommen, aber sie schaffte es einfach nicht einzuschlafen. Ihre Nervosität war einfach zu groß, obwohl es ihr jetzt hätte besser gehen können, wo sie wusste, dass John Sinclair kommen würde. Er hatte ihr versprochen, die erste Maschine zu nehmen, und dann würde man weitersehen.
    Nicht nur mit dem Geisterjäger beschäftigten sich ihre Gedanken, sie drehten sich auch um den ungewöhnlichen Jungen, der sich jetzt in ihrem Haus befand, als hätte ihn der Zufall hineingespült. Er war für sie ein Rätsel und ebenso für Carlotta. Er hatte nicht mehr viel geredet, nichts gegessen, nur etwas getrunken und war ansonsten in seiner eigenen Gedankenwelt geblieben.
    Sie musste auch an den toten Pfarrer denken. Ob er tatsächlich tot war, konnte sie nicht sagen, denn sie hatte sich nicht getraut, ein zweites Mal bei der Polizei anzurufen. Sie würde es am nächsten Tag erfahren, das stand fest.
    Das Schlafzimmer besaß zwei Fenster. Vor beide hatten sich die Lamellen der Rollos vorgeschoben. Wenn Maxine den Kopf drehte, schaute sie gegen dieses blasse Muster, und manchmal glaubte sie auch, tanzende Gestalten zu erkennen, die sich innerhalb der Fenstervierecke abmalten. Es war in ihrer Umgebung alles ruhig, diese Nacht unterschied sich in nichts von den anderen.
    Damiano hatte seinen Platz in einem Gästezimmer gefunden. Dieses, Carlotta’s Zimmer und auch das der Tierärztin befanden sich in einem Bereich des flachen Hauses. Sie lagen ebenfalls zum Park hin, in dem sich die nächtliche Stille ausgebreitet hatte.
    Der traute Maxine nicht. Wenn es tatsächlich stimmte, was der Junge erzählt hatte, dann befanden sich vier Verfolger auf seiner Spur. Zudem hatte Carlotta die Männer ebenfalls gesehen. Es gab keinen Grund, an ihren Worten zu zweifeln.
    Den Verfolgern war der Junge entrissen worden. Aber sie würden alles daransetzen, um ihn wieder zurückzubekommen. Das stand für die Tierärztin fest, und so musste sie damit rechnen, dass sie unterwegs waren, um Damiano zu suchen.
    Dass sie auf ihr Haus stoßen würden, sah sie als eher unwahrscheinlich an. Aber man konnte nie wissen, mit welchen »Gaben« diese Männer ausgerüstet waren und ob es zwischen ihnen und dem Jungen eine bestimmte Verbindung gab. Es wäre furchtbar gewesen, wenn das Quartett plötzlich in der Nacht aufgetaucht wäre, um den Jungen zurückzuholen.
    Sie erhob sich. Die Unruhe trieb sie einfach dazu. Im Schlafzimmer stand ein kleiner Kühlschrank, vollgefüllt mit Getränken. Hin und wieder brauchte sie in der Nacht einen Schluck Wasser. Auch jetzt merkte sie, dass die Kehle rau und trocken war.
    Sie holte die Flasche hervor,

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