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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Tages würde sie es Mara zurückzahlen. Sie war noch nicht sicher, wie, aber sie würde eine Möglichkeit finden. Sie lächelte grimmig und dachte, dass Tegan ihr sicher gern helfen würde.
    Hin und her balancierte sie über den Balken, immer noch wackelig, aber zumindest blieb sie oben. Sie nahm an, dass es recht langweilig anzusehen war, aber die Zuschauer blieben dennoch stehen. Das machte sie misstrauisch.
    Dann schlug Drent plötzlich mit einem Übungsschwert nach ihren Beinen. Sie konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen und wie durch ein Wunder das Gleichgewicht halten. Wieder kam das Schwert auf sie zu, und sie sprang hoch und nach vorn und fuchtelte hektisch mit den Armen. Drent blieb direkt hinter ihr, und als er das nächste Mal zuschlug, traf er ihre Waden.
    Karigan wusste, er wollte, dass sie über die Klinge sprang, aber ihr umnebelter Kopf brauchte einfach zu lange, um ihren Füßen die Botschaft zu schicken. Das Leder ihrer Stiefel schützte ihre Waden einigermaßen vor den Schlägen, aber es tat immer noch weh wie die fünf Höllen.
    Um es noch schlimmer zu machen, verlor sie schließlich das Gleichgewicht und landete auf dem Bauch auf einem der Strohballen unter dem Balken. Die Soldaten brüllten vor Lachen. Das war es, worauf sie gewartet hatten.
    »Was ist mit dir los?«, fragte Drent noch einmal. »Selbst meine Großmutter könnte das besser als du.«
    Soll sie doch, dachte Karigan säuerlich. Sie hatte genug
von diesen demütigenden Übungsstunden. Ja, die Kämpfe mit Drent hatte dafür gesorgt, dass sie wieder gut zu Kräften gekommen war, aber genug war genug. Irgendwann würde sie Drent genau sagen, was sie von …
    »Auf die Beine mit dir«, befahl er.
    Stöhnend gehorchte sie. Es fühlte sich an, als würde ihr Schädel von innen aufgemeißelt. Würde er sie jetzt rennen lassen, nachdem er ihre Beine so zerschlagen hatte?
    »Dieser Läufer vom Grünen Fuß will mit dir reden«, sagte Drent.
    Sie entdeckte ein Mädchen in der grünen Uniform, das den Waffenmeister mit großen Augen ansah. Wenn Karigan sich recht erinnerte, hieß die Kleine Holly.
    »Ja?«, fragte Karigan.
    Hollys Augen waren ebenso groß, als sie sich Karigan zuwandte.
    »Ma’am, Reiter Brennyn bittet Euch, zum König in sein Arbeitszimmer zu kommen, um Botschaften entgegenzunehmen. Sie ist im Augenblick in einer Besprechung und kann es nicht selbst tun.«
    Karigan nickte müde. »Danke.«
    Das Mädchen rannte los, und Karigan setzte dazu an, ihr zu folgen.
    »Wir machen hier morgen um Punkt neun weiter«, sagte Drent.
    Karigan war froh, dass sie ihm schon den Rücken zugekehrt hatte, damit er ihren finsteren Blick nicht bemerkte.
    Sie eilte zur Unterkunft, um sich schnell zu waschen und eine andere Uniform anzuziehen. Man ging nicht im Arbeitshemd zum König.
     
    Karigan beschloss, die Abkürzung durch den Garten zu nehmen.
Das Arbeitszimmer des Königs, einstmals Königin Isens Wintergarten, befand sich im Erdgeschoss und hatte große Fenster zum Garten hin. Karigan war schon einmal dort gewesen, aber damals hatte sie nicht gewusst, was für ein Zimmer das war, denn es war die Nacht gewesen, als Prinz Amilton versucht hatte, den König zu stürzen, und Karigan hatte sich nur dafür interessiert, möglichst unbemerkt in die Burg zu gelangen.
    Diese weit entfernte Erinnerung schien aus einem anderen Leben zu stammen, und als sie nun im hellen Morgenlicht über die Trittsteine im Forellenteich sprang, staunte sie darüber, wie sehr sich ihre heutige Situation von jenen schrecklichen Augenblicken vor zwei Jahren unterschied.
    Es war eine Weile her, seit sie König Zacharias gesehen hatte, und sie bemerkte, dass sie sich auf die Begegnung freute. Auf dem letzten Trittstein hielt sie inne.
    Hm. Sie hatte sich lange Zeit geweigert, sich eine gewisse … Sehnsucht einzugestehen, wenn es um den König ging. Schließlich waren solche Gefühle vollkommen unmöglich. Wie konnte sie auch nur im Traum daran denken, dass der König je …
    Nein, es war es nicht einmal wert, darüber nachzudenken. Es war vollkommen unmöglich. Er war der König, sie kam nicht einmal aus einer Adelsfamilie, und das allein genügte schon, um eine unüberbrückbare Kluft zwischen ihnen aufzureißen. Deshalb unterdrückte Karigan so gut sie konnte, was sie für ihn empfand, aber ihr Herz gehorchte nicht immer ihrem Kopf.
    Reiß dich zusammen, befahl sie sich. Es war das Beste, wenn sie ihn so selten wie möglich sah. Die Entfernung machte es leichter, mit

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