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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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beide in dem Jahr, in dem Karigan nicht in Sacor gewesen war, verändert hatten; die Zeit hatte eine Kluft zwischen ihnen aufgerissen.
    Dennoch fehlte ihr Alton sehr, und sie wünschte sich tatsächlich, er wäre hier, und sie könnte mit ihm sprechen. Noch mehr als Estora hätte er verstanden, was sie durchgemacht hatte. Estora hatte recht, was die Sache mit der Freundschaft anging – es erlaubte viel mehr Freiheit und Offenheit zwischen ihnen, und die Unbeholfenheit, die sie als Beinahe-Liebende an den Tag gelegt hatten, war verschwunden.
    Vor allem jedoch machte sie sich Sorgen um Alton, weil er sich am Wall aufhielt. Was konnte er tun, um den Verfall aufzuhalten? Er war nur ein einzelner Mann, und er stand gegen ein uraltes Bollwerk, das seine Ahnen vor langer Zeit errichtet hatten. Und am Wall befand er sich direkt an der Grenze zum Schwarzschleierwald und seiner legendären Finsternis.
    Karigan hatte wieder und wieder erfahren, wie wichtig Freundschaft war. Alton hatte ihr das Leben gerettet, indem er sich vor einen Pfeil geworfen hatte, der sonst sie getroffen hätte. Würde sie jemals die Möglichkeit haben, ihm zu zeigen, wie tief ihre Freundschaft reichte, wenn er in Not war?
    Im Augenblick war er zu weit entfernt, und Estora hatte recht, was die Gefahren anging, denen Reiter bei ihrer Arbeit häufig gegenüberstanden.

TAGEBUCH DES HADRIAX EL FEX
     
     
     
     
    Alessandros ist außer sich, seit die Elt ihn abgewiesen haben. Ich habe ihn noch nie so zornig gesehen. Sie wollen mit uns und dem Reich nichts zu tun haben und haben uns tatsächlich angewiesen, dieses Land zu verlassen und nicht zurückzukehren. Es wird sie nicht freuen zu hören, dass zusätzliche Schiffe mit kaiserlichen Truppen und Nachschub bereits auf dem Weg sind.
    Dennoch, so störrisch und hochnäsig diese Elt sind, sie sind auch hinreißend schön und sehr begabt in der Kunst. Tatsächlich stinkt es in ihrem Land praktisch nach Ethera, was wir schon bald herausgefunden haben, obwohl sie uns nicht erlaubt haben, ihre Grenze weit zu überschreiten. Es ist, als hätte die Begegnung mit ihnen etwas in Alessandros geweckt, das er nun nicht mehr abschütteln kann – eine Sehnsucht. Er spricht von nichts anderem mehr. Er hat unseren Patrouillen befohlen, jeden Elt gefangen zu nehmen, dem sie begegnen.

NUR EINEN STEINWURF ENTFERNT
    Ein Windstoß fegte Alton D’Yer das Haar aus dem Gesicht und übersäte ihn mit Staub und Schutt. Er zog den Handschuh aus, um sich den Dreck aus den Augen zu wischen. Rings um ihn herum ragten die jüngeren Bäume auf und schlugen wie wilde Tiere um sich, und weiter oben schwankten die riesigen Kiefern vor einem Hintergrund von rasch dahinziehenden Wolkenfetzen.
    Ein Wetterwechsel, dachte er, aber es störte ihn nicht. Der Wind hielt die Beißer fern, und er würde im Lager am Wall sein, lange bevor das Unwetter ihn eingeholt hätte.
    Er ließ Nachtfalke gemütlich im Schritt gehen, damit er sich nach dem schnellen Ritt, den sie an diesem Tag bereits hinter sich hatten, ein wenig ausruhen konnte. Es fiel Alton schwer, sich an das langsamere Tempo zu gewöhnen, da der Weg, der hier vor ihm lag, breit genug war und der Wall ihn anzog wie Zündstoff den Funken.
    Der Wall. Langsam zog er den Handschuh wieder an und spähte den Weg entlang, weil er wissen wollte, ob er ihn schon sehen konnte, aber nein, der dichte Wald verbarg ihn immer noch. Doch es würde nicht mehr lange dauern.
    Alton hatte die unnachgiebige Anziehung des Walls nun schon seit geraumer Zeit gespürt; sie war so gnadenlos wie der Reiterruf. Er hörte Stimmen, die nach ihm riefen, wenn sein Geist im Schlaf ruhig und schutzlos war. Stimmen der
Trauer und des Schreckens, und sie riefen immer dringlicher, je näher er kam.
    Waren das einfach nur Träume?
    Träume, die ihn nicht mehr in Ruhe ließen – wenn es denn Träume waren. Es waren viele Stimmen, Männer und Frauen, und sie waren verwoben mit Gesang und einem starken Rhythmus wie von Hammerschlägen auf Stein. Aber es gab auch eine disharmonische Strömung, die gegen den Rhythmus verlief, ein Ausdruck dessen, was mit dem Wall nicht mehr stimmte.
    Seine Ahnen hatten diese Stimmen vielleicht ebenfalls gehört, und vielleicht waren sie im Geist anderer Angehöriger seiner Familie einfach noch nicht erwacht. Und wenn es nicht nur Wunschdenken seinerseits war, würde er womöglich in die Macht des Walls eintauchen und ein wenig mehr davon verstehen können – vielleicht konnte er ihn sogar

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