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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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anderes wissen.
    »Falls uns jemand folgt - was ist mit diesen Abhörmikros, die sich auf fahrende Autos richten lassen?«, bemerkte ich. »Können sie damit nicht alles hören, was wir sagen? So was haben die doch bestimmt in ihrem Arsenal.«
    »Allerdings«, erwiderte Nokomis ungerührt. »Wie zum Beispiel dieser niedliche Tennisschläger, den du bestimmt schon an Ms Livingstons Glitzerarmband bemerkt hast. ›Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus‹, sagt man so schön. Die Frage ist nur, wessen Ohr diese hübsche kleine Plauderei mitgehört hat.«
    Sages diamantenes Tennisarmband. Herrgott noch mal, es nahm einfach kein Ende.
    »Aber was den Wagen angeht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, sagte Key. »Ich habe ihn von meinen Mechanikern am Flughafen gründlich auf Wanzen untersuchen lassen und die Jungs gebeten, vorsichtshalber auch noch eine Abschirmung zu installieren. Der Wagen ist sauber, niemand kann unsere geheimsten Gedanken oder unsere Worte hören.«
    Wo hatte ich das schon mal gehört? Aber ich wollte nicht stundenlang in einem Auto eingesperrt über den Highway brettern, ohne zu erfahren, was eigentlich vor sich ging.
    »Was unsere Freundin Kitty betrifft«, erklärte Key mir, »nach jedem Regen scheint wieder die Sonne. Im Moment weht ein übler Wind, der niemandem Gutes bringt.«
    »Und das heißt was?«, hakte ich nach.
    »Das heißt, sie hatte ein Problem und wusste, dass ich die
Einzige war, die ihr bei der Lösung helfen konnte. Also hat sie eine Gästeliste zusammengestellt, und ich habe die Schäfchen eingesammelt. Allerdings hat sie darauf bestanden, dass du eine unbeteiligte Zuschauerin bleibst.«
    »Das sind meist diejenigen, die zuerst erschossen werden«, wandte ich ein.
    »Du hast dich trotzdem wacker geschlagen«, erwiderte Key unbeeindruckt. »Du hast alle Rätsel in Rekordzeit gelöst. Du bist in weniger als einer Stunde ins Haus gelangt, nachdem du in deinem Mietwagen vom Cortez Airport losgefahren warst - gerade rechtzeitig zu Lilys Anruf, mit dem sie dich informiert hat, dass sie sich verfahren hatte. Wir alle waren uns sicher, dass du mich anrufen würdest, um sie zum Haus zu bringen, weil der Flughafen, an dem ich arbeite, viel näher liegt. Wir sind noch irgendwo zum Essen eingekehrt, um dir ein bisschen Zeit zu lassen, den Rest rauszufinden. Als wir eintrafen, hattest du offensichtlich das Rätsel schon gelöst, das deine Mutter und ich auf dem Flügel aufgebaut hatten, denn aus dem Klangkörper des Klaviers war schon wieder alles entfernt, und die Billardkugel lag in ihrem Dreieck. Von der verborgenen Schachbrettzeichnung wusste selbst ich nichts, obwohl …«
    » Du hast also all diese Rätsel für meine Mutter erfunden?«, sagte ich.
    Das war eigentlich gar keine Frage. Es war die einzig mögliche Antwort auf das, was mir schon die ganze Zeit über keine Ruhe gelassen hatte. Wenn es nicht Nim gewesen war - was ich inzwischen ausgeschlossen hatte -, der die Botschaften im Auftrag meiner Mutter verschlüsselt hatte, wer sonst außer Key hätte es tun sollen? Und hätte ich noch den geringsten Zweifel gehabt, wäre er durch das Fax ausgeräumt worden.
    Wie hatte ich nur so begriffsstutzig sein können! Aber immerhin
ergab allmählich alles einen Sinn. Alles fügte sich zusammen, wie die Züge eines Schachspiels.
    Apropos Schach …
    »Von wem hattest du denn die Idee zu dem Spiel, das du im Flügel aufgebaut hast?«, wollte ich wissen.
    »Die Idee kam von Lily«, sagte Key. »Sie wusste, dass das Spiel dich auf jeden Fall neugierig machen würde. Und Wartan hat deiner Mutter eine Zeichnung mit der exakten Aufstellung der Figuren gegeben. Er schien zu wissen, wo der kritische Wendepunkt in diesem Spiel eingetreten war - zumindest aus deiner Sicht.«
    Wartan auch? Dieser Mistkerl.
    Ich war kreuzunglücklich und hätte schon wieder losheulen können, aber was hätte das gebracht? Warum hatten sie mich in dieses emotionale Chaos gestürzt und meine Erinnerungen an den Tod meines Vaters heraufbeschworen, wenn meine Mutter wirklich wollte, dass ich ein »unbeteiligter Zuschauer« blieb? Es ergab einfach keinen Sinn.
    »Wir hatten keine andere Wahl«, sagte Key, die erneut meine Frage voraussah. »Wir waren uns alle einig, dass wir so vorgehen mussten - telefonische Nachrichten und Puzzleteile und Hinweise hinterlassen, die nur für dich etwas bedeuten würden. Wir haben sogar die Autopanne vorgetäuscht, damit du dafür sorgtest, dass sie zu dir ins Haus kamen. Von wegen

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