Die Botschaft des Panergon
die Stimme, kam der Befehl, in allen Sprachen erklang es:
„Einhalt! Sofort Einhalt!“
Dann, als die Stimme verstummte, schien das plötzliche Schweigen unheimlich. Ein Schweigen war es, das eine furchtbare, nach Auslösung drängende Spannung in sich trüg.
Sie brach aus mit der Gewalt einer Eruption. Millionen und Abermillionen Menschen schrien ihre Angst und Hoffnungen zugleich heraus.
Noch war die Erregung nicht abgeebbt, da verkündeten die Lautsprecher eine neue Botschaft.
Menschen sprachen diesmal.
Die UN verkündeten, daß sie dem Befehl des Raumschiffes 37 Panergon gehorchen würden. Keine Feindseligkeit würde unternommen werden. Man erwarte, daß die Panafrikanische Union sich gleich verhalten werde.
Die Union folgte eine halbe Minute später.
Man habe, so verkündete die Union, sich entschlossen, von jeder kriegerischen Handlung Abstand zu nehmen, man verlange von den UN den gleichen Entschluß, Raumschiff 37 Panergon werde um Bekanntgabe seiner Absichten ersucht.
Aber die dröhnende Stimme erhob sich nicht wieder, eine halbe Stunde hindurch schwiegen die Sender.
Dann jagten sich die Nachrichten:
„Die Weltraumfahrzeuge verlangsamen ihre Geschwindigkeit, sie nähern sich mehr und mehr der Erde. Ihre Geschwindigkeit wird auf nur noch 700 km/s geschätzt. Sie überqueren das Mittelmeer, ihr Kurs scheint auf die Mittelmeer-Küste gerichtet zu sein –, ja, es ist klar ersichtlich, sie halten pfeilgerade Kurs auf Rom.
Jetzt haben sie Neapel überflogen, da, kein Zweifel, sie setzen zur Landung an, in Rom, über dem sie im Augenblick in der Luft stillzustehen scheinen.“
Eine Minute schwieg die ansagende Stimme, dann kam sie wieder:
„Die Weltraumschiffe sind nahe der Siebenhügelstadt niedergegangen.“
Wir wollen zusammenfassend berichten, es geschieht am einfachsten durch Wiedergabe der ausführlichen Schilderung, die wenige Stunden später durch Sinclair Steel vom „UN-Spectrum“ gegeben wurde. Nie ist ein Funkbericht mit einer solchen Spannung aufgenommen worden, wie sie an diesem Tage die Hörer durchfieberte.
So sprach Sinclair Steel:
„Weltwende?
Seid gegrüßt, Schiffe aus dem Raum, Wesen von unbekannten Sternen, die ihr zur Erde gekommen seid! Zu einer Erde, die ihr vor dem furchtbaren Tag des Zornes bewahrt habt.
Eine Stimme befahl Einhalt all denen, die in unsagbarer Verblendung alles zu vernichten entschlossen waren, was Menschengeist und Menschenfleiß geschaffen hatten.
Unbeweglich, ohne jede Spur des Lebens, liegen die vier gewaltigen Fahrzeuge vor meinen Augen. Raumschiffe, wie wir Irdischen sie noch nie erblickten, umwoben von einer unerklärlichen Kraft.
Keinem von den Tausenden, die hier hinter der militärischen Postenkette in einer nie gekannten, fast unerträglichen Spannung verharren, ist es möglich, näher als auf 30 Meter an die Überwinder des Raumes heranzukommen.
Eine unsichtbare Mauer umgibt die Raumschiffe. Da liegen sie, mit voller Deutlichkeit gibt mein scharfes Glas sie wieder. Leicht oval gewölbte Scheiben, im Größenverhältnis von etwa 80 zu 75 Meter der Länge zur Breite. Der Ring um das Fahrzeug selbst, offenbar mit diesem unlöslich verbunden und sich allmählich zum Fahrzeugkörper hin wölbend, hat eine durchschnittliche Breite von rund 25 Meter, die höchste Höhe des Körpers, der innerhalb des Ringes wiederum die Form einer leicht ovalen Kugel hat, dürfte – vom Ring aus gemessen – 15 Meter nicht überschreiten. Die ovale Kugel hat an ihren Polen je eine kuppelartige Ausbuchtung. Die gewissermaßen am Nordpol der Fahrzeuge befindliche Kuppel läuft aus in eine Spitze, die, von dieser durch eine Linie abgegrenzt, von einer Kugel gekrönt ist. Die auf dem Boden ruhende Südpolkuppel des Fahrzeuges, die, wie die vom Anflug genommenen Aufnahmen beweisen, ebenfalls eine kugelig auslaufende Spitze besitzt, hat diese im Augenblick der Landung eingezogen. Die vier Fahrzeuge ruhen auf ihrer Südpolkuppel. Ohne Fugen und Vertiefungen, nur durch den vom Körper der Fahrzeuge sich abhebenden etwas helleren Farbton unterscheidbar, erkennt das bloße Auge einen der Körper oberhalb und unterhalb des Ringes umgebenden Kreis von Fenstern. Ein zweiter Kreis solcher Fenster zieht sich um jede der Kuppeln. Diese Fenster sind undurchdringlich.
Gestehen wir es uns ein, es ist eine schwere Beklommenheit in uns, jene Furcht vor dem Unbekannten, derer sich niemand zu erwehren vermag. Aber dennoch ist es eine Furcht, die unnötig ist. Der Ruf des
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