Die Braut des Cowboys
sprechen anfing, mit leiser Stimme, als fiele es ihr schwer.
"Ich ... es tut mir leid."
Er sagte nichts, sondern drückte sie nur einen Moment lang fester an sich.
"Ich..."
Ihre Stimme verlor, sich, und er fühlte, dass sie sich bewegte, ihren Kopf an seine Schulter presste. Diese winzige Bewegung und das Vertrauen, das sie ausdrückte, gaben ihm ein unglaublich warmes Gefühl. Ein Gefühl, mit dem er niemals gerechnet hatte.
"Ich dachte, es wäre fort. Dieser Traum. Ich hatte ihn nicht mehr, seit... seit ich hierher kam."
Dann war es also irgendein schrecklicher Alptraum gewesen, der sie in diese Nacht hinausgetrieben hatte.
"Es tut mir leid, dass ich dich heute Nachmittag dazu gebracht habe, über dich zu sprechen. Vielleicht hat das diesen Traum ausgelöst."
"Der Arzt sagt... ich müsse darüber reden." Er hörte sie seufzen, so leicht, dass es kaum zu vernehmen war. "So, wie du es gesagt hast. Aber ... es fällt mir schwer. Alle, die ich kenne, kannten ... Jack. Sie trauerten auch um ihn. Also konnte ich nicht mit ihnen reden, denn es war so schrecklich - die wirkliche Wahrheit war zu schlimm, zu blutig. Das konnte ich doch seinen Freunden, seiner Familie nicht erzählen, und ..."
Sie brach ihren Redestrom abrupt ab, und er fühlte, sie begann wieder zu zittern. Noch einmal zog er sie enger an sich, und sie wehrte sich nicht dagegen, sondern schmiegte sich sogar an ihn.
Eigentlich wollte er es nicht hören, wollte nichts von dem wissen, was diese starke, zähe Frau so fertiggemacht hatte. Aber er wusste auch, er konnte es nicht ertragen, sie in einem solchen Zustand zu sehen. Er sah, dass sie unter Mühen versuchte, unter Kontrolle zu bekommen, was eigentlich danach schrie herauszukommen.
"Erzähl es mir", flüsterte er. "Erzähl es mir, Mercy."
"Ich ... kann es nicht."
"Doch, du kannst es. Wer wäre dafür besser geeignet als ich?
Ich kannte ihn nicht, also wird es mir nicht wehtun, nicht wie den anderen."
"Ich..."
"Was ist geschehen, Mercy? Kristina hat mir nur erzählt, dass er im Dienst getötet wurde."
"Er wurde nicht einfach dabei getötet. Er wurde ...
exekutiert."
"Sprich weiter", forderte er sie auf, mit sicherer Stimme, obwohl ihm anders zumute war. Eigentlich wollte er wirklich keine Einzelheiten hören. Er tat es nur ihretwegen.
"Wir ... arbeiteten zusammen an einer ... Ermittlung."
Grant spürte, sie war absichtlich vage, aber er drängte sie nicht. Es gab wohl Dinge, die Polizisten anderen Menschen nicht mitteilten, egal, wie auch die Umstände waren, egal, wie ihre Seelenlage auch sein mochte. Die Ausbildung saß einfach zu tief.
"Jack bekam einen Tip von einem Informanten, mit dem er schon eine ganze Weile zusammengearbeitet hatte, wegen des Mordes an einem Polizisten, einem Freund, vor ein paar Jahren.
Er vertraute dem Kerl."
"Aber das hätte er nicht tun dürfen?"
"Der miese Hund verriet ihn. Diese Kerle, denen wir auf der Spur waren, lauerten Jack in einem Lagerhaus auf. Es war ein von Anfang an geplanter Hinterhalt."
Ein Beben überlief sie, heftig, dann ein weiteres Mal, und instinktiv zog Grant sie fester an sich. Schweigend wartete er, bis das Zittern wieder nachließ, bis sie wieder ruhig war in seinen Armen.
"Erzähl weiter", sagte er mit leicht heiserer Stimme.
"Ich ... Nein. Es spielt keine Rolle. Ändert nichts mehr."
"Erzähl es zu Ende, Mercy."
Einen Augenblick lang dachte er, sie würde sich weigern.
Aber er fühlte die innere Kapitulation an ihrer Körperhaltung, noch ehe die Worte kamen - stockend, von Schmerz, Wut und Schuld erfüllt.
"Sie ... banden ihm die Hände zusammen. Auf dem Rücken.
Und schossen ihm ... von hinten in den Kopf."
"Verdammt!"
"Er hatte niemals auch nur den Hauch einer Chance. Von mir abgesehen. Aber ich kam zu spät. Als ich hinkam ... lag er bereits im Sterben."
Grant wurde ganz still. Das hatte er nicht gewusst. "Du ... du warst dort?"
"Ich war seine Partnerin. Natürlich war ich dort." Ihre Stimme bekam einen harschen, bitteren Klang. "Er ... er ..." Sie holte bebend Luft, "Er blutete. Überall war Blut. Sein Kopf ..."
Ein Zittern überlief sie. "Er atmete noch. Doch seine Augen waren bereits ... Er starb in meinen Armen."
O Gott, dachte Grant. "Mercy ..."
"Wenn ich nur eine Minute früher gekommen wäre.
Läppische sechzig Sekunden. Wenn ich nicht Zeit damit vergeudet hätte, Unterstützung anzufordern, wenn ich einfach losgegangen und ihm ins Lagerhaus gefolgt wäre, wenn ..."
"Mercy, hör auf!"
Er fühlte,
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