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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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wie sie den Kopf schüttelte, bestimmt, als würde sie sich gar nicht von ihm beruhigen lassen wollen.
    "Siehst du es denn nicht? Es ist meine Schuld, dass er tot ist.
    Ich war seine Partnerin, ich hätte bei ihm sein müssen, ich hätte etwas tun können ..."
    "Zum Beispiel mit ihm sterben?" fragte Grant brutal, um ihre Flut von Schuldgefühlen einzudämmen.
    "Ich hätte..."
    "Ist es nicht Vorschrift, in solchen Fällen Unterstützung anzufordern?"
    "Ja, aber ..."
    "Du hast das getan, was du tun musstest. Und es hört sich so an, als hätte es dein Partner nicht getan." Er wusste, es war nicht nett, so etwas über, einen toten Mann zu sagen, aber im Augenblick war Mercy wichtig für ihn, die knallharte, unbezwingbare Mercy, die jetzt bei der Erinnerung an das Entsetzen und vor Schuldgefühlen zitterte.
    "Er war mein Vorgesetzter. Ich hätte ihm folgen sollen, nicht darauf warten, dass ..."
    "Hättest du es getan, wärst du tot." Er sagte es sachlich, leidenschaftslos. "Männer wie diese kennen keine moralischen Bedenken. Ohne Skrupel hätten sie auch einen weiteren Polizisten umgebracht."
    Grant wünschte, sie würde ihm glauben. Es erschien ihm so klar, so kristallklar wie ein Wintertag in Wyoming. Sie hätte nichts tun können, außer sich auch noch von den Mördern umbringen zu lassen. Er vermutete, dass sie die Schuld des Überlebenden empfand. Dass sie dem Ermordeten so nahe gestanden hatte, verschlimmerte diesen Effekt darüber hinaus.
    Aber das war noch nicht alles, sie glaubte allen Ernstes, sie hätte irgendein Wunder vollbringen können, hätte irgendwie das Unmögliche möglich machen sollen.
    "Erinnerst du dich noch an das Jahr, als ich Mom besuchte und zum Campen ins nördliche Minnesota fuhr?" fragte er sanft.
    Sie nickte nicht sofort, als würde sie erst überlegen, warum er das Thema wechselte. Dann fühlte er ihre Kopfbewegung.
    "Ich bin damals per Anhalter gefahren. Am zweiten Tag sah ich, wie ein Rudel Wölfe einen Hirsch hetzten. Er war noch jung, hatte sich von der Herde getrennt. Es war nicht schön, aber während die Wölfe ihn einkreisten, um ihn zu töten, konnte der Rest der Herde entkommen. Es gab keine andere Wahl für sie.
    Sie mussten nicht einmal darüber nachdenken -
    ihr
    einprogrammierter Überlebensinstinkt verlangte es kategorisch von ihnen. Nur Menschen kommen in einer solchen Situation auf die Idee, es könnte noch eine andere Möglichkeit geben.
    Manchmal bin ich nicht sicher, ob das wirklich eine gute Sache ist."
    "Was ... was willst du damit sagen?"
    "Ich will damit sagen, dieser Bock hatte sich selbst in die Situation gebracht, indem er die Sicherheit der Herde verließ."
    Sie erstarrte. "Du willst sagen, Jack hat selbst Schuld gehabt, dass er ermordet wurde? Da irrst du dich. Er mag zwar von diesem Fall ... besessen gewesen sein, weil der ermordete Polizist ein Freund von ihm war, aber er war immer noch der beste Polizist, den ich je gekannt habe."
    Er wusste, sie war noch längst nicht soweit, dass ihr geliebter Partner vielleicht zum Teil an dem schuld sein könnte, was geschehen war. So fuhr er rasch fort.
    "Nur weil du in der Großstadt lebst, heißt das nicht, dass es dort keine Wolfsrudel gibt, bildlich gesprochen. Und sie sind genauso rücksichtslos wie in der Wildnis, Mercy. Sogar noch schlimmer, denn Wölfe töten nur, um zu überleben. Und wenn du diesen Typen in die Quere gekommen wärst, hätten sie nicht eine Sekunde gezögert, dich ebenfalls umzubringen. Meinst du, Jack hätte das gewollt?"
    Sie sackte wieder gegen ihn und flüsterte kaum hörbar:
    "Nein."
    "Mercy, es tut mir leid. Ich weiß, du hast ihn geliebt, aber es hätte ihn nicht gerettet, wenn du dich ebenfalls in die Schusslinie begeben hättest. Und deine Schuldgefühle bringen ihn nicht wieder zurück."
    "Ich habe ihn wirklich geliebt. Er war ... mein bester Freund."
    Seltsame Art, einen Liebhaber zu beschreiben, dachte er, sagte aber nur: "Ich weiß, wie schwer es ist, jemanden zu verlieren, den man sehr gern hat. Er hinterlässt ein klaffendes Loch."
    Sie atmete tief durch, und er konnte fast spüren, wie sie sich zusammenriss. Und als sie dann sprach, klang ihre Stimme fa st normal.
    "Ich weiß, dass du es verstehst. Deine Mutter hat Kristina erzählt, welch ernste Sorgen sie sich um dich machte, als dein Vater starb."
    Grant wich ein wenig zurück. "Hat sie das? Ich wusste es nicht. Wir ... sprachen nie viel über ihn."
    "Sie hat ihn auch geliebt, weißt du."
    "Nicht genug." Leise Bitterkeit

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