Die Braut des Cowboys
halten, so sanft, so tröstlich, so ... zärtlich.
Aber in ihr wehrte sich etwas dagegen, anzunehmen, was er getan hatte, ihre Gefühle dabei, dass sie es zugelassen hatte, und sogar genoss, seine Arme um sich zu spüren. Und sogar seine Worte waren tröstlich für sie gewesen, unerwartet.
Sie wusste, es würde mehr als nur Worte brauchen, um wirklich diese Schuldgefühle in ihr aufzulösen, aber zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, es wäre vielleicht möglich.
Irgendwann konnte sie vielleicht glauben, dass sie nicht anders hatte handeln können. Und bei dem Gedanken, sie hätte eine romantische Beziehung zu Jack gehabt, musste sie fast lächeln.
Sie konnte verstehen, wieso Grant auf diese Idee gekommen war, aber nicht seine seltsame Reaktion, als er herausfand, dass es nicht stimmte. Er hatte fast ... sauer gewirkt, und dafür wusste sie keinerlei Erklärung.
Mercy schaute über die Ranch, die immer noch unter einer dichten Schneedecke lag, auch wenn an diesem milden Tag nach dem Schneesturm schon einiges davon abgetaut war. Sie blickte hinüber zu den Rocky Mountains, die weit entfernt am Horizont weiß aufragten. Sie betrachtete den stillen Frieden um sich herum und begann daran zu glauben, irgendwann einmal etwas von diesem Frieden in sich aufnehmen zu können.
Andererseits wusste sie, sie durfte sich diesem Ort nicht zu sehr hingeben. Sie war nur hier, bis die Mörder gefasst waren, dann würde sie zurückkehren in die Stadt, dabei helfen, sie für immer hinter Gitter zu bringen und mit ihrem Leben weitermachen.
Motorengeräusch erklang, und sie schaute hinüber zu dem kiesbestreuten Weg, der zur Landstraße führte. Sie sah einen leuchtendroten großen Jeep näher kommen, dessen Fahrer geschickt die verschneite Piste meisterte. Sehr wahrscheinlich jemand aus der Gegend, dachte sie, und dann erkannte sie Chippers Mutter, die geschäftige, tüchtige und clevere Rita, die perfekte Köchin.
Hör auf! ermahnte sie sich dann stumm. Du bist... unhöflich.
Sie wollte die andere Bezeichnung nicht benutzen, die ihr schon auf der Zunge gelegen hatte.
Entschlossen, mit diesen Dummheiten aufzuhören, drehte sie sich um und begann zum Haus zurückzugehen, und ebenso entschlossen war sie, der Frau aufrichtig für ihr leckeres Essen zu danken, dass sie die ganze Woche über dank ihres Einsatzes hatte essen können. Selbst tiefgefroren und wieder aufgewärmt, schmeckten die Lasagne, die Fleischklößchen und das Huhn besser als alles, was sie selbst jemals zustande gebracht hatte.
Aber ihr Entschluss, nett zu sein, schwankte, als sie nahe genug heran war, um die Frau zu sehen. Rita Jenkins war eine richtige Schönheit.
Und sie hatte die Arme voll mit Pappkartons voller Lebensmittel, und eine der hochgetürmten Tüten darauf schien zu wanken. Mercy eilte, Rita zu helfen.
"O danke, meine Liebe. Ich glaube, es sind Eier darin."
"Bestimmt", sagte Mercy. Sie nahm die andere Tüte herunter, und die brünette Frau atmete auf. "Wenn nicht die Eier, dann ganz sicherlich irgendwelche Gläser."
Sie lachte fröhlich und charmant. Mercy gestand es sich mit einem stummen Seufzer ein. Und sie hat nicht nur wundervolle braune Augen, sondern es steht sogar noch Humor darin zu lesen. Der Ehering an ihrer Hand blieb Mercy nicht verborgen.
"Ich bin Rita", stellte sie sich vor. "Sie müssen Mercy sein."
"Das war vermutlich nicht schwer zu raten, oder?" meinte Mercy, aber sie lächelte dabei, als sie zusammen die Lebensmittel in die Küche trugen.
Wieder kam dieses warme, fröhliche Lachen. "Grant hat mir erzählt, dass Sie kommen würden. Er hat es aber versäumt zu erwähnen, wie sehr Sie dieses Haus verschönern."
Mercy starrte sie an. "Ich ... danke", stammelte sie verwirrt.
Ein solches Kompliment hatte sie nicht erwartet.
"Aber meinem Sohn ist es nicht entgangen", fügte Rita hinzu.
"Ich glaube, Sie haben eine Eroberung gemacht."
"Ich ... das war nicht meine Absicht", sagte Mercy vorsichtig, als sie die Tüten abstellte, nicht sicher, was sie antworten sollte.
Sie wusste natürlich, dass Chipper in sie verliebt war, aber dies hier war immerhin seine Mutter.
"Es ist schon in Ordnung, Dear. Es würde mir Sorgen machen, wüsste ich nicht, er verliebt sich durchschnittlich einmal im Monat."
"Oh. Gut."
Rita lachte wieder, dieses helle, silbern klingende Lachen. Sie war wirklich unglaublich charmant, so wie Kristina, aber weitaus offener, derber. Und auf ihre Weise war sie ebenso schön wie Kristina, das perfekte dunkle
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