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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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und dann hat er mich geheiratet … Albert hat mir sehr viel bedeutet. Ich habe ihn geliebt.«
    »Es scheint viel zu geben, was ich nicht von dir weiß.« Robert stützte sich mit einem Fuß auf der Kiste neben ihr ab, beugte sich vor und sah sie unverwandt an. »Du kommst also tatsächlich aus Europa?« Die Wache hatte sich auf die andere Schiffsseite zurückgezogen, und er konnte sich leise mit ihr unterhalten, ohne dabei belauscht zu werden. Nicht zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er sie eigentlich gar nicht kannte. Es war im Grunde gleichgültig, Hauptsache sie war da, erfüllte ihn mit einer Zuneigung, die er noch nie zuvor gespürt hatte, und gab ihm alles das, was er sich von ihr wünschte.
    Vanessa nickte, ein rätselhaftes Lächeln um die Lippen. »Habe ich dir das nicht gleich zu Beginn gesagt, Robert? Ich komme aus Frankreich und war unterwegs nach Jamaika, als ich auf deinen Bruder traf.«
    »Erzähl weiter«, bat er, als sie zögerte. »Ich möchte jetzt genau wissen, wie der Überfall vonstatten gegangen ist.«
    »Der Konvoi war in einen Sturm geraten, unser Schiff wurde abgetrieben und schwer beschädigt. Als wir auf deinen Bruder stießen, waren wir praktisch hilflos.« Ihre Stimme klang bitter. »Er hatte leichtes Spiel mit uns, ließ die meisten Männer töten und nahm mich als Geisel mit, um Lösegeld von meinem Onkel zu erpressen.« Sie zuckte mit den Achseln. Es war im Grunde verrückt, aber sie musste diesem widerlichen Piraten sogar dankbar sein, dass er die Duchesse damals angegriffen und sie verschleppt hatte. Andernfalls wäre sie Robert wohl niemals wieder begegnet.
    Sie senkte den Blick vor seinen prüfenden Augen. »Kein Wunder, dass du mich für ein loses Frauenzimmer gehalten hast. Ich weiß, ich hätte eher den Tod vorziehen sollen als diese entwürdigende Gefangenschaft, aber ich war zu feige dazu. Dabei wäre es mir ein Leichtes gewesen, über Bord zu springen. Mit dieser Feigheit jedoch hatte er mich in der Hand und konnte mich erpressen. Aber was hätte ich denn tun sollen?«, fügte sie leise und verschämt hinzu. »Ich lebe gern. Ich wollte nicht sterben.«
    Robert atmete tief ein, dann nahm er ihre Hand in die seine und drückte sie leicht, bevor er sie an seine Lippen führte.
    Die Wärme dieses unschuldigen Kusses breitete sich in Vanessas ganzem Körper aus und machte sie leicht und glücklich. »Und jetzt«, fügte sie deshalb mit einem verschmitzten Lächeln hinzu, »bin ich wohl tatsächlich nichts anderes mehr als … ein loses Frauenzimmer.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte er schnell. »Bitte, halte mir nicht vor, was ich in meiner Dummheit früher glaubte.«
    Vanessas Lächeln verstärkte sich. »Doch, ich bin jetzt dein Piratenliebchen, mon Capitaine. Das hast du selbst einmal gesagt. Aber ich bereue es nicht.«
    Robert lächelte nicht, sondern sah sie wieder mit diesem Blick an, der bis in ihr Innerstes zu reichen schien. »Das hoffe ich sehr, mein Liebstes.«
    Vanessa verlor sich rettungslos in den unendlichen Tiefen seiner Augen, die an manchen Tagen die Farbe des Meeres hatten, und minutenlang waren sie mit nichts anderem beschäftigt, als sich anzusehen, anzulächeln und sich an den Händen zu halten, während die Mannschaft grinsend verstohlene Blicke herüberwarf und im Übrigen so tat, als würde sie nichts bemerken.
    »Aber«, fragte Vanessa schließlich, als die Wirklichkeit langsam wieder Oberhand über ihre romantischen Gefühle gewann und sie die Gelegenheit günstig fand, die Frage zu stellen, die ihr schon lange auf dem Herzen lag, »weshalb warst du denn so wütend auf deinen Bruder?«
    »Weil er mein Schiff gestohlen hat!« Robert fühlte zu dem neuen Hass auf seinen Bruder zusätzlich den alten Groll in sich aufsteigen, und wäre Malcolm in diesem Moment zur Stelle gewesen, so hätte er ihn wohl zuerst verprügelt, dann eigenhändig zerstückelt und schließlich den Haifischen zum Fraß vorgeworfen. »Er hat mich einfach sitzen lassen, auf einem englischen Schiff, das wir entern wollten, und ist mit der Independence davongesegelt!«
    »Oh!«, hauchte Vanessa.
    Robert kniff wütend die Augen zusammen und ließ ihre Hand los, um gereizt an Deck hin und her zu laufen. »Wir wurden gefangen genommen und in ein Gefängnis geworfen. Etliche meiner Leute sind beim Kampf getötet worden, und einige sind in der Gefangenschaft gestorben. Alles gute Männer. Wenn es unseren Leuten nicht möglich gewesen wäre, englische Kriegsgefangene gegen uns

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