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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Finger bekäme.«
    »Alice ist eine sehr energische Frau«, grinste Robert.
    »Aye, Captain, das ist sie wirklich.« Finnegans Gesicht nahm einen warmen Ausdruck an, und er wandte seinen Blick wieder der Insel zu, um den Hafen abzusuchen. Die Independence lag nicht vor Anker, aber sie hofften, dass sie über kurz oder lang einlaufen würde.
    Sie hatten bei ihrer letzten Station einen Matrosen seiner ehemaligen Mannschaft aufgespürt, der damals an Bord der Independence geblieben und mit Malcolm davongesegelt war. Es hatte kaum mehr als sanfte Überredung gekostet, aus ihm herauszubringen, wo sich das Schiff jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach aufhielt. Wie Robert bereits vermutet hatte, lief sein Bruder regelmäßig Curaçao an, das sich in holländischem Besitz befand und in diesem Krieg daher neutral war.
    Sie waren in erstaunlich kurzer Zeit und ohne weitere Probleme an ihrem Ziel angekommen. Aus der Ferne hatten sie zweimal englische Linienschiffe gesehen, sie jedoch dank einer frischen Brise und der Wendigkeit ihres Schiffes schnell wieder aus den Augen verloren. Der Himmel hatte sich jedoch in den letzten Stunden verdüstert, und ein aufkommender Sturm hatte sie vor sich her auf die Insel zugetrieben. Jetzt mussten sie das Schiff nur noch in den Hafen bringen und von Bord gehen, bevor die Ausläufer des Unwetters sie erreichten. War das Meer einmal zu meterhohen Wellen aufgepeitscht, konnte keine Rede mehr davon sein, mit der Schaluppe an Land zu gehen, was Robert, dessen Geduld mit jedem Tag mehr auf eine harte Probe gestellt worden war, vermutlich an den Rand eines Wutanfalls bringen würde. Er konnte es kaum erwarten, Erkundigungen über den Verbleib seines Schiffes einzuholen und festzustellen, ob die Gerüchte, die ihn bis hierher gebracht hatten, auf Tatsachen beruhten. Zumal er sich darüber im Klaren war, dass er sich auf eine Wartezeit von einigen Tagen, wenn nicht sogar Wochen gefasst machen musste.
    Der französische Captain gesellte sich zu ihnen. Sie hatten in den vergangenen Tagen nicht viel Kontakt zu ihm gehabt, aber Robert hatte eine gewisse Sympathie für den schweigsamen, undurchsichtigen Mann entwickelt, der schon bessere Zeiten gesehen haben musste. Er war ein ausgezeichneter Seemann, was Robert zu schätzen wusste, hatte ein vorzügliches Gefühl für sein Schiff und wurde von seiner Mannschaft vielleicht nicht gerade geliebt, aber doch zumindest geachtet.
    »Sie haben Glück, wir kommen gerade noch rechtzeitig, um Sie an Land zu setzen, Mr. Smith«, sagte er in seiner kühlen Art.
    Sie hatten falsche Namen angegeben und verschwiegen, zu welchem Zweck sie die Reise machten. Es war sicherer gewesen, wollten sie nicht von einem Mitglied der fremden Besatzung verraten werden. Und Malcolm und seine Verbrecher sollten auf keinen Fall zu früh gewarnt werden.
    Finnegan blickte nach Osten, wo sich in einiger Entfernung eine dunkle Wolkenwand auftürmte. »Wir werden nicht direkt davon getroffen, das Unwetter hat sich schon abgeschwächt, aber für die Schiffe, die es erwischt hat, gebe ich keinen Penny mehr.«
    Capitaine Martaire nickte nur gleichgültig. »Die Leute an den Küsten werden sich freuen, wenn wieder Treibgut angeschwemmt wird. Wie ich vor unserer Abreise von Hispagnola gehört habe, war ein englischer Konvoi nach Westindien unterwegs, der dürfte sich wohl im Sturm ziemlich dezimiert haben.« Er blickte zum offenen Meer hin. »Ein Fressen für alle Freibeuter und die kleinen Piraten, die sich hier zwischen den Inseln herumtreiben.«
    Finnegan gab keine Antwort, sondern blickte auf Robert, der mit finsterem Gesicht aufs Meer hinausstarrte. Es war unschwer zu erraten, dass er jetzt an seinen Bruder dachte, der gewiss nicht zögern wurde, sich den Schaden der anderen zunutze zu machen.
    Die drei Männer standen schweigend an der Reling, bis das Beiboot zu Wasser gelassen war. Roberts Mannschaft, die Independencers, wie sie sich selbst immer genannt hatten, nahm ihre Plätze ein und wartete, dass ihr Captain ebenfalls von Bord kletterte.
    Martaire reichte Robert die Hand, und zum ersten Mal seit Beginn ihrer Bekanntschaft erschien so etwas wie ein Lächeln auf seinen Zügen. »Viel Erfolg, Captain McRawley. Wie ich gehört habe, kreuzt die Independence in diesen Gewässern und macht gute Beute unter Freund und Feind.«
    Robert starrte Martaire sekundenlang sprachlos an. »Woher zum Teufel kennen Sie meinen Namen?« Er warf einen bitterbösen Blick über die Reling, als könne er allein

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