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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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dem Absatz kehrt und stolzierte trotz des schrägen Bodens hocherhobenen Hauptes davon, McRawley keines weiteren Blickes würdigend.
    »Mr. Finnegan!«, hörte sie ihn hinter sich zu seinem Ersten Maat sagen, der langsamer gefolgt war und die Szene zweifellos miterlebt hatte.
    »Aye, Captain?«
    »Sie sprechen doch Französisch.«
    »Aye, Sir.«
    »Was hat sie soeben gesagt?«
    Sein Erster Maat schien sich zu winden. »Das möchte ich lieber nicht übersetzen«, antwortete er schließlich zurückhaltend.
    »WAS hat sie GESAGT??«
    »Nun, Captain, es war ein …«, er zögerte sichtlich, »… es war ein sehr bildhafter Ausdruck, kaum ins Englische übertragbar.«
    »Ich warte!«
    Finnegan trat näher und murmelte widerstrebend ein paar Worte.
    »DAS hat sie gewagt?«, fuhr Robert auf.
    Vanessa verschwand mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen in ihrer Kabine und schlug die Tür hinter sich zu. Nun hatte dieser vulgaire zweifellos etwas dazugelernt.

    Robert polterte wieder die steile Treppe hinauf, stapfte über das Deck und warf einen Blick in die Segel. Da stimmte einiges nicht mit dem Trimm. Sein verdammter Bruder hatte das Schiff so vernachlässigt, dass es nicht mit der gewohnten Leichtigkeit dahinglitt, die ihm sonst eigen war, sondern schwerfällig und mit unnötiger Schräglage vorwärtskroch. Er gab einige scharfe Befehle an seine Mannschaft, die sich angesichts der schlechten Stimmung ihres Kommandanten wie besessen in die Wanten stürzte, um seinen Anordnungen Folge zu leisten und Segel zu setzen, andere einzuholen, Taue zu straffen und zu lockern, bis Robert zwar nicht gerade zufrieden war, aber wenigstens nicht mehr laut herumbrüllte, sondern nur noch ein gallenbitteres Gesicht zog.
    »Wie viel Knoten, Mr. Miller?«
    Der Zweite Maat winkte einem der Matrosen, der auf sein Zeichen hin das Lot ins Wasser warf, während ein zweiter die Sanduhr umdrehte und beobachtete.
    »Sechs Knoten, Sir«, kam endlich die Antwort, als Robert schon wieder ungeduldig wurde.
    Nur sechs Knoten bei diesem Wind! Er musterte nochmals die Takelung und die Segel, um einen Fehler zu finden und feine Änderungen vorzunehmen, um sie besser in den Wind zu bringen. Vier Doppelschläge der Schiffsglocke gaben den Wachwechsel bekannt. Finnegan stand schon bereit, um zu übernehmen.
    »Die Freiwache bleibt an Deck, Mr. Finnegan. Es macht keiner Pause, bevor die Segel nicht so gesetzt sind, dass die Independence nicht mehr herumdümpelt wie ein alter Kutter.«
    Eine Stunde später lag das Schiff tatsächlich besser, das Deck richtete sich auf, und sie gierte nicht mehr so stark nach der Leeseite. Robert hätte nun zufriedener sein können, rannte jedoch immer noch wütend auf dem Achterdeck hin und her, bis Finnegan näher kam und sich seinen Bart kratzte – offensichtlich hatte er etwas auf dem Herzen.
    »Denken Sie eigentlich noch manchmal an diese Lady, die mir damals das Leben gerettet hat, Sir?«, fragte er nachdenklich.
    Robert, der immer noch über die Unverschämtheit dieser blonden Hexe unter Deck empört war, blieb stehen und sah Finnegan überrascht an. »Ja«, gab er dann zu, »manchmal. Und Sie?«
    »Ziemlich oft sogar. Wenn diese Lady nicht gewesen wäre, hätte ich niemals die Gelegenheit gehabt, wieder auf dieses schöne Schiff zu kommen. War schon was ganz Besonderes, diese Dame. Eine andere hätte das nicht getan.«
    »Nein.« Roberts Gedanken glitten wieder zu diesem Moment zurück, in dem er einen kurzen Blick auf das Gesicht der Frau hatte werfen können, und die Ähnlichkeit mit der kleinen Freundin seines Bruders wurde ihm wieder bewusst. Vielleicht war das der Grund, weshalb er sie schlecht behandelte und nicht mochte – weil er ihr insgeheim vorwarf, dass sie nicht mit der Lady von damals identisch war, die seine geheimsten romantischen – und auch sehr erotischen – Vorstellungen über Wochen hinweg beschäftigt hatte.
    »Angenommen«, fuhr Finnegan nach einigen Minuten des Schweigens, in denen er unaufhörlich an seinem Bart gezupft hatte, fort, »wir würden doch auf diese Dame treffen …«
    Robert war schon längst wieder mit dieser Kleinen unten in der Kajüte beschäftigt. Was hatte sie gesagt? Er wäre ein Schurke und würde sie anekeln. Zu seiner eigenen Verwunderung verspürte er außer Ärger über die Frechheit dieser Bemerkung auch noch einen kleinen schmerzhaften Stich. Anekeln! Und dass er am Galgen landen würde! Es war zum Aus-der-Haut-Fahren! Dieses Biest … »Was

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