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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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höre, dass du einen unflätigen Ausdruck über sie fallen lässt, dann lasse ich dich auspeitschen, bis dir dein großes Maul vergeht!« Er gab ihm einen so heftigen Schubs Richtung Kombüse, dass der Geprügelte stolperte und auf die Planken fiel. »Und jetzt geh und koch gefälligst das Wasser ab! Schlimm genug, dass die Lady deinen Fraß essen muss, da sollte sie wenigstens sauberes Wasser bekommen!«
    Der Koch hastete eilends davon, und Finnegan wandte sich den beiden anderen zu. »Geht wieder an eure Arbeit! Aber macht nicht wieder so einen Stunk. Wenn ihr Beschwerden habt, dann kommt zu mir. Auf diesem Schiff prügelt man sich nicht!«
    »Aye, aye, Sir.« Der Junge trollte sich mit einem schiefen Grinsen, während der ältere Mann stehen blieb und Finnegan mit einem seiner durchdringenden Blicke musterte. Dann nickte er, wandte sich um und ging ebenfalls.
    Finnegan warf einigen Matrosen, die sichtlich zufrieden zugesehen hatten, einen scharfen Blick zu. »Habt ihr nichts zu tun?« Die Männer wandten sich hastig ab und vertieften sich mit besonderer Hingabe in ihre jeweiligen Arbeiten. Bootsführer Smithy hob die aus den Angeln gerissene Tür auf und folgte dem Koch verstohlen in die Kombüse. Finnegan sah, wie er die Tür an den Rahmen lehnte und dahinter verschwand. Der Suppenvergifter würde jetzt wohl noch einen hübschen Nachschlag bekommen, aber solange der Captain nichts davon merkte, war das ganz in seinem Sinne. Es juckte ihm selbst in den Fäusten. Dies war nicht das erste Mal, dass der elende Kerl sich abfällig über die von gewissen Mannschaftsmitgliedern verehrte Passagierin geäußert hatte, und wäre es nach ihm gegangen, hätte er eine noch viel kräftigere Abreibung bekommen.
    Robert hatte der Szene stumm und erstaunt beigewohnt. Prügeleien auf dem Schiff waren strengstens verboten, und er fand es verwunderlich, dass der korrekte und auf Disziplin bedachte Finnegan die beiden so einfach davonkommen lassen wollte. Er selbst hätte andere Maßnahmen ergriffen, hatte jedoch vor den anderen keinen Einspruch erheben wollen, um vor den Leuten nicht die Autorität seines Stellvertreters in Frage zu stellen.
    »Was ist denn in Sie gefahren, Finnegan?«, fragte er so leise, dass kein anderer seine Worte verstehen konnte. Es hatte ihn zwar ebenfalls gestört, die Frau als Nutte bezeichnet zu hören, aber im Grunde war es kein Wunder, dass die Leute so über sie redeten. Sie war ja auch nichts Besseres als eine kleine Hure, die sein Bruder an Bord gebracht hatte. Seltsam war allerdings das Interesse dieses Mannes, den der Junge als ›Master Martin‹ angesprochen hatte. Was hatte er da gesagt? Die Madame? Ein komischer Bursche, der ihm bereits wiederholt aufgefallen war. Er arbeitete gut, war ein hervorragender Matrose, stellte sich auch außergewöhnlich geschickt an den Kanonen an, sprach mit keinem ein Wort, beobachtete jedoch scharf alles, was an Bord vor sich ging.
    Sein Erster Maat kratzte sich den Bart. »Ist mir schon lange ein Dorn im Auge, der Kerl, Sir. Kocht, als wollte er uns umbringen, und sieht aus, als käme er direkt aus dem Schweinestall. Ich werde froh sein, wenn wir demnächst auf die Fortune treffen und hoffentlich wieder unseren alten Koch bekommen.« Damit wandte er sich um und ging Richtung Bug, um einen Matrosen zu rügen, der soeben einen Topf mit Teer umgeworfen hatte.

    Als Vanessa aufwachte, wusste sie mit einem Mal, dass irgendetwas auf dem Schiff anders war. Da waren zwar wieder die typischen Geräusche der Pumpen gewesen, das Reiben der Steine, mit denen das Deck gesäubert wurde, aber da war noch etwas anderes … Die Stimmen klangen nicht so gedämpft wie sonst, sondern fröhlicher, sie hörte einige Mannschaftsmitglieder sogar lachen, und es herrschte ein lebhaftes Treiben an Deck, das sie neugierig machte. Sie wusch sich schnell das Gesicht, kleidete sich an und lauschte dann hinaus. Der Captain unterhielt sich in seiner Kajüte mit jemandem, den sie als den Schiffsarzt erkannte. Sie konnte nicht verstehen, worüber sie sprachen, aber der Pirat klang ausnahmsweise ruhig und friedlich.
    Schließlich meldete sich der Erste Maat. »Captain, die Mannschaft ist zur Musterung angetreten.«
    »Danke, Mr. Finnegan.«
    Sie hörte, wie sich die Schritte der Männer entfernten, und als sie sicher sein konnte, dass die drei an Deck waren, trat sie aus ihrem Zimmer und hinaus auf den Gang. Oben war alles ruhig, die Stimmen der Leute waren verstummt, und als sie die untersten

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