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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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mal «, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihm.
    »Wie?«
    »Es ist nicht so schlimm«, wiederholte sie. Sie war vor Aufregung in ihre Muttersprache verfallen – der Anblick von Robert, der zuerst verletzt worden war und dann diesen Kerl überwältigt hatte, während sie vor Angst um sein Leben gezittert hatte, war zu viel für sie gewesen. Er war ein mieser Pirat, dieser Robert McRawley. Ein verabscheuungswürdiger Mensch, der sie dem Widerling zum Fraß hatte vorwerfen wollen, und im Grunde wäre es ihm ganz recht geschehen, hätte der ihn einfach aufgespießt. Aber dennoch … So viel Angst wie um ihn hatte sie noch niemals um jemanden ausgestanden.
    Sie griff, nachdem die Verletzung gesäubert war, kurzerhand nach der bauchigen Flasche, die auf dem Tisch stand, goss, ohne auf Roberts unterdrückten Schmerzensschrei zu achten, eine gehörige Portion Rum auf die Wunde, die zum Glück nicht allzu tief war, und machte sich daran, ihn fachgerecht zu verbinden.
    »Voilà«, sagte sie schließlich zufrieden und hob den Blick von ihrem Werk zu Roberts Gesicht. Dieser blickte sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an, bevor er die Hand nach ihr ausstreckte.
    Vanessa trat einen Schritt zurück. Er hatte den Kampf überlebt, seine Verletzung war nicht tief, und er würde nicht lange Schmerzen haben. Es gab keinen Grund mehr, Rücksicht zu nehmen und nicht das zu tun, was sie am liebsten schon im allerersten Moment getan hätte, als er sie aus ihrer Kabine geholt hatte. Sie lächelte ihn mit falscher Freundlichkeit an. »Fühlt Ihr Euch jetzt besser, mon Capitaine? «
    Roberts Blick glitt von den blauen Augen über ihr Gesicht, blieb auf ihren lächelnden Lippen hängen, und er lauschte sekundenlang voller Rührung der Sorge in ihrer sanften Stimme nach. »Ja, meine Süße, und jetzt komm her, schließlich habe ich eine Belohnung dafür verdient, dass ich dich vor ihm beschützt habe, oder nicht?« Er gab seinem Verlangen nach und beugte sich mit gespitzten Lippen ein wenig vor, um sie zu erreichen. So ein kleiner Kuss widersprach wohl nicht ganz seinen Prinzipien, auch wenn dieser verräterische Drang zwischen seinen Beinen davon nicht unbedingt besser werden würde.
    Er sah mit einigem Erstaunen, wie sich ihr besorgter Gesichtsausdruck ins Gegenteil verkehrte, das plötzliche, zornige Aufblitzen in den Augen, und er schnappte nach Luft als sie weit ausholte und ihm so kräftig ins Gesicht schlug, dass er fast von dem Stuhl gestürzt wäre.
    »So«, sagte sie zufrieden, als er sie mit offenem Mund anstarrte und sich unwillkürlich die schmerzende Wange rieb, »dann wird Euch das jetzt wohl nicht mehr schaden!«
    Sie wandte sich um, spazierte hocherhobenen Hauptes zu ihrer Kammer, verschwand darin, und dann donnerte die Tür mit einem solchen Knall zu, dass man das Geräusch vermutlich noch bis zum Ausguck hinauf hören konnte, und der Hauptmast erbebte.

    Am nächsten Morgen blieb es still in ihrer Kajüte.
    Robert wanderte unruhig auf und ab, wobei sein Blick immer wieder wie von selbst in die Richtung ging, in der dieses Frauenzimmer lag, das ihm mehr zu schaffen machte, als er bisher vor sich selbst zugegeben hatte. Und zwar vom ersten Moment an. Sie konnte ihn mit einigen Worten schneller in Rage versetzen als zehn aufsässige Matrosen zusammen, hatte ein Gesicht, das ihn beharrlich an einen der Engel erinnerte, die auf Gemälden in Kirchen herumflogen, und einen Körper, der seine Sinne vom ersten Moment an gereizt hatte. Schließlich war er auch nur ein Mann. Und noch dazu einer, der seit Monaten unterwegs war, ohne einer Frau auch nur annähernd so nahe zu kommen wie dieser.
    »Weshalb lasse ich mir das eigentlich gefallen?«, murmelte er grimmig. »Ich habe jedes Recht der Welt, sie mir zu nehmen, anstatt hier wie ein Idiot vor ihrer Tür herumzulaufen und mir auszumalen, wie es wäre, wenn … Und mich von ihr auch noch ohrfeigen zu lassen! Verflixtes Biest!«
    Er atmete tief durch und bekämpfte den Gedanken, einfach hinüberzugehen und sich auf sie zu legen. Sie mochte vielleicht nur eine Dirne sein, die sein Bruder eine Weile aushalten wollte, bevor er sie wieder in irgendeinem Hafen von Bord gebracht hätte, aber seine Mutter hatte ihn nicht umsonst gelehrt, einer Frau mit einer gewisser Rücksicht zu begegnen.
    Dennoch, der Gedanke an sie hatte ihn so sehr aufgewühlt, dass er glaubte, es keinen Moment länger aushalten zu können, wenn er dieses blonde Liebchen nicht endlich in seinen Armen

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