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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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nicht nachgeben durfte. Nicht hier und nicht bei diesem Mann, wie verführerisch er sie jetzt auch behandeln mochte. Sie fühlte, wie sich ihr Puls abermals beschleunigte, ihr das Herz bis zum Hals schlug, und nur der Gedanke an ihren verstorbenen Mann konnte sie jetzt noch davor retten, in einen Abgrund zu fallen, aus dem sie vermutlich nie wieder herausfinden würde.
    »Nicht«, sagte sie schwer atmend, als er sanft das Nachthemd öffnete, um ihre Brustwarzen mit seinen Lippen zu streicheln. »Lasst es gut sein, Monsieur. Ihr hattet, was Ihr wolltet. Fügt mir keine zusätzliche Demütigung zu.«
    Er hielt inne und sah sie im sanften Mondlicht an. »Demütigung? Ist es für dich erniedrigender, mir zu Willen zu sein als deinem früheren Liebhaber?«
    »Ihr beleidigt mich. Geht.«
    Robert fühlte einen scharfen Stich in seiner Brust, Eifersucht und Kränkung über die Zurückweisung. Und die Enttäuschung eines Mannes, der noch lange nicht genug von seinem Objekt der Begierde hatte. »Macht es für dich nicht dasselbe aus? Oder hast du dir tatsächlich eingebildet, in ihn verliebt zu sein?« Er lachte spöttisch auf. »Kleine Närrin, denkst du etwa, er wäre in der Lage, deine Gefühle zu erwidern? Ich kenne ihn, er hätte dich benutzt und dann ebenso weggeworfen wie alle anderen.«
    »Und Ihr?«, fragte Vanessa tonlos zurück. »Und was tut Ihr?«
    Sekundenlang blieb er schweigend auf ihr liegen, dann fühlte sie, wie er sich von ihr löste und sich erhob. Sie blieb seltsam leer und einsam zurück und sah nur seinen Schatten, als er sich von ihr fortbewegte und in die Tür trat. Dort blieb er noch einmal stehen und wandte sich zu ihr um: »Er und ich haben nicht viel gemein.« Dann war er fort, und die Tür schloss sich leise hinter ihm.

    Vanessa blieb den ganzen nächsten Tag in ihrem Zimmer, holte sich das Tablett mit dem Essen hinein, sobald sie sicher sein konnte, dass der Captain seine Kajüte verlassen hatte, und saß dann ohne jeden Appetit vor dem vollen Teller und stocherte mit der Gabel in den Speisen herum. Es war ihr unmöglich, die vergangene Nacht aus ihren Gedanken zu verbannen. Zu heftig war das Verlangen in ihr gewesen, zu stark das Gefühl der Leidenschaft und der nachfolgenden Scham. Es war das erste Mal seit fast zwei Jahren gewesen, dass ein Mann sie auf diese Art berührt hatte und in sie eingedrungen war, und ihr junger Körper sehnte sich danach, dies wieder zu erleben. Albert war bereits lange vor seinem Tod zu krank dazu gewesen, und sie hatten schon monatelang nicht mehr wie Mann und Frau gelebt. Die zärtlichen Berührungen Robert McRawleys hatten jedoch mehr in ihr erweckt als reine körperliche Lust. Gefährlich mehr, und sie wusste, dass sie auf dem besten Wege war, sich in diesen Piraten oder Freibeuter oder was immer er sein mochte zu verlieben.
    So ging das zwei Tage lang, in denen Vanessa in ihrem Zimmer saß und auf jede Bewegung vor ihrer Tür lauschte, während Robert von draußen auf jedes Geräusch horchte, das aus Vanessas Kajüte drang. Er hatte es genossen, bei ihr zu liegen, aber anstatt eine ausreichende Befriedigung daraus zu ziehen, die es ihm ermöglichte, ihr in Zukunft gleichmütig gegenüber zu treten, war ein Verlangen nach ihr in ihm erwacht, das es ihm noch schwerer machte als zuvor, nicht einfach wieder zu ihr zu gehen und sie an sich zu ziehen. Es musste an seiner Enthaltsamkeit liegen, in der er die letzten Monate zwangsläufig verbracht hatte, andernfalls konnte er sich keinen Grund vorstellen, weshalb er sich derartig zu einer Frau hingezogen fühlen sollte, die jeder haben konnte – sogar sein Bruder.
    Ihre Worte waren allerdings seltsam gewesen. Vielleicht war sie ja wirklich in Malcolm verliebt gewesen – eine irregeleitete Frau, die sich von ihm hatte verführen lassen und ihm auf das Schiff gefolgt war. Vielleicht spielte sie aber auch nur ein Spiel mit ihm, versuchte, mit dieser widerspenstigen Art sein Interesse zu wecken, und wartete in Wahrheit darauf, dass er wieder den ersten Schritt machte. Frauen wie sie verstanden sich auf die Männer, und sie hatte ihn vermutlich schon längst durchschaut und wusste, wie sehr er sie begehrte.
    Er saß am Tisch und starrte auf die fest verschlossene Tür. Seine Gefühle in dieser Sache waren gespalten. Einerseits bereute er nicht, dass er zu ihr gegangen war, aber andererseits hatte er genau das getan, was er bei anderen verurteilt hätte, und er schämte sich seiner Schwäche, die ihn hatte nachgeben

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