Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
Vom Netzwerk:
dachte, aber Finnegan sah an seinem Gesichtsausdruck, was er im Sinn hatte.
    »Sir, ich glaube nicht, dass Trinidad der richtige Ort für sie ist«, sagte Finnegan sofort. »Wenn Sie die Lady absetzen wollen, dann wäre eine französische Niederlassung wohl angemessener. Martinique zum Beispiel.«
    »Sie wollte nach Jamaika«, murmelte Robert nachdenklich.
    Finnegan zog ein nachdenkliches Gesicht. »Ja, Sir, aber das ist für uns sehr schwierig anzulaufen. Abgesehen davon, dass es gar nicht unwahrscheinlich ist, dass gerade die Franzosen die Insel angreifen, um die Engländer von dort zu vertreiben. Ich denke, bis der Krieg zu Ende ist, wäre sie auf Martinique besser aufgehoben.«
    »Ich frage mich, was sie auf Jamaika will«, sprach Robert weiter, der den Einwand seines Freundes nur am Rande zur Kenntnis genommen hatte.
    »Sie hat einen Onkel dort, Captain.«
    Robert sah erstaunt auf. »Einen Onkel? Woher wissen Sie das?«
    »Sie hat es mir gesagt, Sir.«
    »Es ist mir gar nicht aufgefallen, dass Sie sich so eingehend mit ihr unterhalten haben«, bemerkte Robert stirnrunzelnd.
    »Wir wechseln gelegentlich ein paar Worte«, erwiderte Finnegan und blickte seinem Captain standhaft in die Augen.
    Roberts »So« klang nicht sehr überzeugt, aber er beschloss, das Thema nicht weiter zu verfolgen. »Dann meinen Sie also, ich sollte sie erst auf Martinique absetzen? Vielleicht keine schlechte Idee, ich werde es mir überlegen.«
    »Ja, Sir.«
    Finnegan ging daraufhin seinen Pflichten als wachhabender Offizier nach, und Robert nahm seinen Rundgang auf dem Achterdeck wieder auf. Die Idee, die Kleine noch etwas länger an Bord zu haben, missfiel ihm nicht im Geringsten. Es war gut, dass er mit Finnegan darüber gesprochen hatte. Wenn ihn nicht alles täuschte, dann gab es auf Martinique sogar ein Frauenkloster, in dem sie unterkommen konnte, und wenn nicht, dann würde er den Gouverneur ersuchen, sich ihrer anzunehmen. Der war zwar sonst ein harter Brocken, aber in diesem Fall würde er wohl seiner Bitte nachkommen. Zudem war er verheiratet und hatte eine Tochter im selben Alter. Man musste ihm ja nicht gleich auf die Nase binden, dass die kleine Hexe als Malcolms Liebchen an Bord gekommen war. Er könnte ihm erzählen, dass sie eine Schiffbrüchige wäre. Ja, das war eine gute Lösung. Genau so würde er es machen. Zufrieden mit sich selbst und der Welt blieb er stehen und ließ seinen Blick voller Stolz über das Schiff gleiten.
    Sie hatten jetzt kaum Segel gesetzt, aber in den letzten Tagen war die Independence gut im Wind gelegen und trotz des nicht ganz perfekten Trimms und des Muschelbesatzes schnell vorangekommen. Robert liebte die Tage, an denen ein starker Wind ging, wenn alle Segel gehisst waren und das Schiff mit der Leeseite so tief lag, dass die weiße Gischt über die Reling und an Deck spritzte. Dann waren er und die Independence in ihrem Element. Er wusste, was er seinem Schiff zutrauen konnte, wusste, dass die Masten dem starken Druck des Windes widerstehen würden und das Schiff so sicher über die hohen Wellen glitt wie über kaum bewegte See.

    Es dauerte tatsächlich sogar weniger als zwölf Stunden, bis sie am Horizont die weißen Segel eines Schiffes sehen konnten. Hendricks saß mit einem Fernrohr im Ausguck und winkte jetzt herunter. »Ahoi, Captain. Das ist die Fortune! Ich erkenne sie am schwarzen Klüver!«
    »Wir kommen ihr entgegen. Lassen Sie die Flagge hissen und die Bramsegel setzen, Mr. Finnegan.«
    »Aye, aye, Captain. Flagge hissen und Bramsegel setzen!«
    Für die nächste Stunde, in der die Independence auf dem Meer dahinflog wie ein Vogel, gelang es Robert sogar, dieses Frauenzimmer unten in der Kajüte zu vergessen. Er stand voller Stolz auf seinem Lieblingsplatz am Achterdeck und sah dem sich schnell nähernden anderen Schiff entgegen. Es war eine wahre Freude, seine Fregatte so flink zu erleben – er hatte in seinem Leben schon auf vielen Schiffen gedient, aber so wendig und schnell wie dieses war kein anderes gewesen. Die Stunde schrumpfte zu Minuten, und schließlich ließ er die Segel wieder einholen und die Großmarssegel back setzen, um den fliegenden Lauf seines Schiffes zu stoppen.
    Er hatte sich schon längst davon überzeugen können, dass Hendricks recht gehabt hatte. Es war die Fortune, die jetzt in Rufweite von ihnen entfernt mit ihrem schwarzen Klüver, der soeben eingeholt wurde, hielt. Robert sah eine Flagge von ihrem Mast wehen – mit weißen und roten

Weitere Kostenlose Bücher