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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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ohne nochmals belästigt zu werden. Dafür sorgen wir schon. Und wenn einmal der Rest unserer Leute an Bord ist, dann hat das Gesindel ohnehin nichts mehr zu melden.« Er machte sich mit den anderen davon, während der Arzt neben Vanessa stehen blieb.
    »Wirklich ein Lumpenpack, einige davon«, sagte er grimmig. »Sie gehören zu denen, die sich damals von diesem Kerl zur Meuterei haben anstiften lassen und den Captain im Stich ließen. Alle, die sich nicht anschließen wollten, haben sie entweder umgebracht oder über Bord geworfen. Mich, den Zimmermann, den Segelmacher und deren Gehilfen haben sie gezwungen mitzukommen, weil sie uns brauchten, und uns die meiste Zeit unter Deck eingesperrt.« Er lächelte bitter. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, Madam, wie ich gejubelt habe, als der Captain wieder das Kommando auf dem Schiff übernahm.«
    Er blieb eine Weile bei ihr stehen, plauderte und erzählte ihr von seiner Frau und seinen Kindern und ging erst wieder unter Deck, als er seinen Pflichten nachkommen musste. Der Gesundheitszustand der Mannschaft war zwar im Großen und Ganzen gut, aber es gab doch immer wieder einige, die mit kleineren Verletzungen oder fiebrigen Infektionen auf dem Krankenrevier lagen.
    Vanessa befand sich immer noch an Deck, als der Captain mit etlichen anderen Männern an Bord zurückkehrte. Statt sie jedoch mit einem harschen Befehl zurück in ihre Kajüte zu scheuchen, nickte er ihr nur kurz zu, als sein Blick auf sie fiel, und wandte sich dann mit weiteren Anweisungen an seinen Ersten Maat. Vanessa, die sich nicht entschließen konnte, unter Deck zu gehen, sondern lieber den farbenprächtigen Sonnenuntergang genießen wollte, der sich ihr bot, zuckte zusammen, als sie plötzlich von einer Stimme angesprochen wurde, die sie inzwischen von allen anderen unterscheiden gelernt hatte. Ebenso wie seinen Schritt.
    »Siehst du dir den Sonnenuntergang an?«
    Sie wandte sich um – verlegen, weil es die ersten Worte waren, die seit dieser gewissen Nacht zwischen ihnen gewechselt wurden, und zugleich überrascht von seinem freundlichen Ton. »Ja, Monsieur le Capitaine. Er ist wunderbar.«
    McRawley nickte, drehte sich dann aber um und lehnte sich mit dem Rücken an die Reling, um seinen Blick fast liebevoll über das Schiff schweifen zu lassen.
    »Ihr seht das Schiff an, wie ein Mann die Frau seines Herzens ansehen sollte«, sagte Vanessa leise und fühlte eine vage, ebenso unlogische wie irritierende Eifersucht in sich aufsteigen.
    Er wirkte zuerst verblüfft, lächelte dann jedoch. »Es war auch Liebe auf den ersten Blick, als ich sie vor drei Jahren das erste Mal sah. Damals war sie noch in englischer Hand, eine Prise, die man zuvor den Franzosen abgenommen hatte. Ich war als Erster Maat auf einem Linienschiff, der Columbus, stationiert. Wir waren schwer bewaffnet, aber sie konnte es mit uns aufnehmen, und wäre es uns nicht gelungen, den Kommandanten samt den führenden Offizieren mit einem gut gezielten Kanonenschuss zu töten, so wäre sie uns einfach davongesegelt. So jedoch konnten wir die Aufregung und die Kopflosigkeit der Mannschaft nutzen und an Bord gelangen.«
    »Ihr wart früher auf einem Linienschiff?«, fragte Vanessa verwundert. »Auf einem richtigen Kriegsschiff?«
    Robert musterte sie amüsiert. »Aber ja.« Dann stützte er sich mit dem Ellbogen an der Reling auf und wies mit der Hand über Deck, begann ihr das Schiff in allen Einzelheiten zu erläutern und sprach, bis die Sonne völlig hinter dem Horizont verschwunden war. Vanessa stand neben ihm und lauschte mehr seiner Stimme als seinen Worten. Wie weich sie klang, wenn er von dem Schiff sprach, ganz anders als sonst. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich wünschte, er würde so zu ihr sprechen, sie so ansehen.
    Als sie wenig später die steile Treppe hinunterkletterte, folgte er ihr nach. Zum ersten Mal, seit er in der Nacht in ihre Kabine gekommen war, saßen sie wieder gemeinsam beim Abendessen. Zu ihrer Überraschung wurden sie nicht von Jack bedient, sondern von einem wohlwollend dreinblickenden älteren Mann, den der Captain ihr als Darnberry, seinen Steward, vorstellte. Vanessa verbarg ihr Erstaunen darüber, dass ein Freibeuterkapitän sich den gediegenen Luxus eines eigenen Stewards leistete, und nickte dem Neuankömmling freundlich zu, der, nachdem er die Platten und Schüsseln vorsichtig zwischen die Schlingerleisten des Tisches plaziert hatte, den Raum auf einen Wink des Captains hin wieder verließ.
    »Schmeckt

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