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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Kriegsministeriums abzunehmen. Ich soll anschließend beseitigt werden, soviel ich weiß.«
    »Um Gottes willen!« rief Wellbrooks aus. »Kannst du nicht dieses Schreiben holen und London sofort wieder verlassen? Es ist doch absoluter Wahnsinn, länger hierzubleiben und deinen Gegnern die Möglichkeit zu verschaffen, trotz deiner Verkleidung dahinterzukommen,wer du bist, und ihren Plan auszuführen.«
    »Siehst du«, fuhr Mat gelassen fort, »meine Aufgabe hat zwei Komponenten. Natürlich in erster Linie die Überbringung des erwähnten Schreibens. Aber zudem soll ich meinerseits herausfinden, wer die Franzosen sind, die hier für ihr Land spionieren. Ich soll diese Männer zwar nicht kaltblütig umbringen, wie man es auf der Gegenseite mit mir vorzuhaben scheint, aber sie doch unseren Leuten in sicheren Gewahrsam übergeben.«
    Der Herzog hob eine Augenbraue: »Aber Mat, das scheint mir ein Irrsinn zu sein. Ihr seid gegenseitig auf der Jagd nacheinander. Wer als erster den gesuchten Feind findet und zuschlägt, geht als Sieger hervor.«
    »Ja, so ungefähr ist es«, gab Mat zu.
    »Ja, aber du bist alleine. Die anderen sind vermutlich in der Überzahl. Hast du keine Ahnung, wer sie sein könnten?«
    Mat schüttelte den Kopf: »Leider nein. Man weiß nur, daß es ein oder mehrere Franzosen sind, die sich hier in England als Flüchtlinge der Revolution ausgeben und Aufnahme in die Gesellschaft gefunden haben.«
    Der Herzog machte eine entmutigende Geste: »Aber von dieser Sorte laufen doch Hunderte in London herum! Du glaubst gar nicht, wie viele Franzosen die Insel bevölkern. Seid ihr denn sicher, daß es sich bei den gesuchten nur um Franzosen handelt?«
    »Wir sind sicher, daß die Drahtzieher Franzosen sind. Es ist natürlich sehr gut möglich, daß man sich eines Engländers bedient, um meinen Aufenthaltsort herauszufinden, um zu erfahren, wann ich in London angekommen bin und wann ich wieder abzureisen gedenke.«
    »Es ist schwer vorstellbar, daß sich Engländer dazu hergeben, für Frankreich zu spionieren«, meinte der Herzog bitter.
    »Man darf hier nicht zu ehrenhaft denken«, wandte Mat ein. »Für Geld kannst du alles kaufen. Auch Denunzianten.«
    »Also gut, nehmen wir an, eure Theorie stimmt«, sagte der Herzog. »Wer könnte dich in dieser Verkleidung erkennen? Wer könnte von deinem Aufenthalt wissen? Du warst schon jahrelang nicht mehr in London. Wenn sich auch manche fragen, was aus dir geworden ist, so nimmt man doch allgemein an, du hättest dich auf dem Kontinent niedergelassen. Niemand weiß, daß du ein Agent des Kriegsministeriums bist.«
    »Das ist richtig«, stimmte Lord Sudbury zu, »außer dem Kriegsminister, Andy und dir.«
    »Sehr fein«, sagte der Herzog. »Und welchen von uns dreien hältst du wohl am ehesten zu einem Verrat fähig?«
    Mat lachte kurz auf: »Friß mich nicht gleich, Julian«, sagte er, »ihr drei seid über jeden Zweifel erhaben.«
    »Verbindlichsten Dank«, murmelte der Herzog mit einer leichten Verbeugung.
    »Ich glaube vielmehr«, fuhr Mat fort, »daß man versucht, irgend jemanden darauf anzusetzen, aus Andrew oder dir Informationen herauszuholen. Ich weiß nicht, wie man hier vorzugehen gedenkt, aber bitte sei auf der Hut. Ich nehme nicht an, daß man sich direkt an den Minister wendet. Mit Andrew werde ich heute noch sprechen. Eine zweite Möglichkeit gibt es natürlich auch noch: Man setzt einen Mann auf mich an, der mich von früher her kennt, oder von meiner Tätigkeit im Ausland. Dieser könnte mich auch in dieser Verkleidung durchschauen. Es erscheint mir durchaus möglich, daß es so jemanden geben könnte, der mir vielleicht gar nicht aufgefallen ist und den ich daher nicht als meinen Gegner erkenne. Für diesen wäre es ein leichtes, mir aufzulauern und sein Werk auszuführen. Er müßte nur sichergehen, daß ich das gesuchte Schreiben auch wirklich bei mir trage, denn ein Mord allein ist sicher nicht im Sinne seiner Auftraggeber.«
    Der Herzog ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen: »Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es so einen Mann geben könnte? Jemanden, der von deiner Tätigkeit weiß, gegen den du aber keinen Verdacht hegst?«
    Mat schüttelte den Kopf: »Ich weiß es nicht. Ich möchte mir darüber auch nicht zuviel den Kopf zerbrechen, da es mich nicht weiterbringt. Bei den meisten Leuten allerdings, die mich aus, dem Ausland kennen könnten, bin ich sicher, daß auch ich sie wiedererkenne, wenn sie mir

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