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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zu seiner Frau gemacht hätte. Trotzdem gab er nicht auf.
    Es machte ihn verrückt, daß er nicht in der Lage war, sie dazu zu bringen, ihm Glauben zu schenken, aber noch wahnsinniger machte ihn ihr permanentes Lächeln. Wenn er nicht so glücklich gewesen wäre, daß sie die heißersehnten Worte ausgesprochen hatte, wäre er in die tiefste Verzweiflung gefallen.
    Er lobte sie, aber alles, was er damit erreichte, war ein Gegenlob von ihr. Er küßte sie, wann immer er die Möglichkeit dazu hatte, und sie erwiderte seine Küsse. Das waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen Nichola dieses starre Lächeln nicht beibehielt.
    Er hatte sogar Schach mit ihr gespielt und beschlossen, sie gewinnen zu lassen, bis er merkte, daß sie auch ohne seine Hilfe siegen würde – ab diesem Zeitpunkt strengte er sich mehr an. Das Spiel dauerte bis in die frühen Morgenstunden, und Royce kämpfte bis zuletzt.
    Aber sie gewann.
    Als Nichola merkte, wie schwer ihm diese erste Niederlage seit Jahren zu schaffen machte, versprach sie, ihn das nächste Mal gewinnen zu lassen.
    Die Dinge liefen schlechter statt besser.
    An einem heißen Montagvormittag, als Royce mit Lawrence die Halle betrat, entdeckte er, daß ein Feuer im Kamin prasselte. Royce fühlte sich, als würde er in einen glühenden Backofen kommen. Der Schweiß tropfte ihm von der Stirn, als er zur Anrichte ging, in der seine Frau geschäftig arbeitete.
    »Nichola, hier drin ist es heiß wie in der Hölle«, rief sie aus. »Gibt es einen speziellen Grund dafür, daß du Feuer gemacht hast?«
    Sie lächelte ihren Mann an und wedelte sich mit einem leinernen Tuch Luft zu, dann wischte sie ihm damit den Schweiß von der Stirn. »Du hast sechs Soldaten zum Essen eingeladen, und die Köchin brauchte eine weitere Feuerstelle, um das Fleisch zu braten. Ich bin froh, daß ich dir diese Freude machen kann, mein Lieber.«
    Als sie Royces Stirn abgewischt hatte, drehte sie das Tuch um und fuhr damit über Lawrences Stirn. Der Ritter wich erstaunt zurück, aber Nichola folgte ihm und beendete ihr Vorhaben. Dann schlug sie den beiden Männern vor, wieder ins Freie zu gehen.
    Royce und Lawrence befolgten ihren Rat augenblicklich und erreichten genau in dem Moment den Tisch, als Baron Guys unzertrennliche Vasallen, Morgan und Henry, hereinkamen.
    Nichola wollte alle Türen öffnen, um frische Luft hereinzulassen, und sie trat aus der Anrichte, als Morgan voller Stolz verkündete: »Unser Baron hat eine Einheit Soldaten hierhergeführt, um die letzten Widerstandskämpfer zu verjagen. Er hat gelobt, innerhalb von vierzehn Tagen den Haufen niederzumetzeln.«
    Nicholas Gesicht wurde kreidebleich, aber sie behielt die Fassung. Royce wußte, daß sie an Thurston dachte. Morgan folgte Royces Blick, entdeckte Nichola und verbeugte sich.
    Sie beachtete die Begrüßung gar nicht. Sie starrte den Ritter wortlos an und wartete auf das, was er sonst noch zu sagen hatte.
    »Soweit wir gehört haben, Lady Nichola, ist Euer Bruder der Anführer der Widerstandskämpfer«, erklärte Henry. »Entspricht das der Wahrheit?«
    »Möglicherweise«, erwiderte sie.
    Morgan grinste. »Dann können wir Euch schon jetzt unser Beileid aussprechen«, sagte er. »Unser Baron ist ein sehr mitfühlender Mann, und ich bin sicher, daß er den Leichnam Eures Bruders herbringen wird, damit Ihr ihn ordentlich bestatten könnt.«
    Royce schlug mit der Faust auf den Tisch. »Genug«, befahl er. »Verkündet die Botschaft, die ihr überbringen sollt, und verschwindet von hier.«
    Henry hatte noch nie erlebt, daß Baron Royce die Beherrschung verlor, und der Ausbruch erschreckte ihn. Morgan hingegen gab sich unbeeindruckt, er funkelte Nichola noch immer böse an.
    Sie lächelte. »Ich vergebe Euch Eure schlechten Manieren«, eröffnete sie den Männern gelassen. »Der Neid treibt Euch dazu, so zu handeln.«
    Morgan öffnete den Mund, um zu protestieren.
    Nichola hob die Hand und gebot ihm so Einhalt – mit zornigem Gesichtsausdruck trat sie auf den Ritter zu. Morgan wich zurück und wäre beinah im Kamin gelandet.
    »Ihr habt den Befehl meines Gemahls gehört. Sagt, was Ihr zu sagen habt, und verlaßt dieses Haus.«
    Morgan war zu wütend, um seine Pflichten selbst wahrzunehmen. Er nickte Henry zu und drehte sich zum Kamin um. Die Schachfiguren auf dem Sims weckten sein Interesse, und er nahm eine in die Hand, um sie sich genauer anzusehen.
    »König William sendet Euch seine besten Wünsche und bittet Euch, zehn Eurer besten

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