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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sprach. »Was ich nicht gesehen habe?«
    »Die Narbe.«
    Oh, natürlich hatte sie die Narbe gesehen – sie zog sich schließlich über die Hälfte seiner Wange hin. Aber was sollte das mit all dem zu tun haben?
    Matilda wandte sich an Lawrence. »Eure neue Herrin vertraute mir an, daß sie Royce für einen eitlen Mann hält.«
    Lawrence lachte, und Nichola fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß.
    Matilda tätschelte ihren Arm. »Kommt jetzt«, ordnete sie an. »Ihr solltet in Euer Zimmer gehen und Euren Ehemann dort erwarten. Wir dürfen an den Feierlichkeiten heute abend nicht teilnehmen, aber morgen wird ein Festdinner für Euch stattfinden, Nichola. Die heutige Nacht gehört den Männern. Das ist auch gut so«, setzte sie mit einem Nicken hinzu. »Ihr seht erschöpft aus nach all den turbulenten Ereignissen. Es war eine hübsche Hochzeitszeremonie, nicht wahr? Trödelt nicht, Nichola. Ich begleite Euch ein Stück. Lawrence, Ihr habt die Ehre, uns Euren Schutz anzubieten.«
    Der Vasall verbeugte sich tief, dabei schien er sich das Lächeln nicht verbeißen zu können. Er hatte die Bemerkungen, die Mylord über Royces Narbe gemacht hatte, mit angehört, und Nicholas Verwirrung war ihm nicht entgangen. Er hätte nicht zufriedener sein können. Nichola war genau die passende Frau für seinen Baron.
    Mylord ergriff Nicholas Ellbogen und führte sie zur Tür, und ihre Garde folgte ihnen und Lawrence.
    Nichola war müde. Der Abend hatte sie mitgenommen und ihre Kräfte überstrapaziert. Alle waren so freundlich zu ihr gewesen – alle, bis auf Baron Guys niederträchtige Gefolgsmänner, aber die beiden zählten nicht.
    War es wirklich möglich, daß die Normannen und die Angelsachsen in Harmonie miteinander leben konnten?
    Die Gemahlin des Königs winkte ihr zum Abschied zu, als sie sich auf den Weg in den Südflügel des Palastes machte und ihre Gardisten sich beeilten, um mit ihr Schritt zu halten. Lawrence blieb an Nicholas Seite.
    »Werdet Ihr Baron Royce zu meiner Festung begleiten, wenn wir London verlassen?« fragte Nichola.
    »Ich denke schon«, sagte Lawrence.
    Sie sah auf und bemerkte, daß er immer noch lächelte. »Gefällt Euch der Aufenthalt in England?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Weshalb seid Ihr dann so erfreut?« wollte sie wissen.
    Er überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete: »Ich habe mich daran erinnert, welches Gesicht Royce machte, als Ihr auf ihn zukamt. Ich glaube nicht, daß mein Herr darauf gefaßt war, daß Ihr ihn wählen würdet.«
    Sie senkte den Blick »Glaubt Ihr, daß ich damit sein Leben zerstört habe?« flüsterte sie.
    »Ich denke eher, Ihr habt es bereichert«, entgegnete er. »Lady Nichola, ich würde nie lächeln, wenn ich etwas anderes befürchten müßte.«
    Das war ein hübsches Kompliment, und Nichola wußte nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie sah ihn an und brach plötzlich in Gelächter aus. »Er war überrascht, stimmt's?« fragte sie kichernd.
    »Ja, das war er«, bestätigte Lawrence.
    Zwei Soldaten standen Wache vor Nicholas Zimmer. Lawrence machte einen Bückling vor seiner neuen Herrin und öffnete die Tür für sie, ehe er sich umdrehte, um sie allein zu lassen.
    »Lawrence?«
    Er blieb stehen.
    »Danke.«
    »Wofür, Mylady?«
    »Dafür, daß Ihr mich nicht ablehnt.« Sie schloß die Tür, noch ehe er etwas antworten konnte.
    Lawrence pfiff auf dem Rückweg in die große Halle fröhlich vor sich hin. Sein Ärger darüber, daß er Guys unsinnige Angriffe tatenlos hatte hinnehmen müssen, war verflogen. Das fröhliche Lachen seiner jungen Herrin hatte seine Laune beträchtlich verbessert. Ja, sie würde das Leben seines Barons tatsächlich bereichern und Licht in sein düsteres, von Disziplin bestimmtes Dasein bringen. Lawrence wäre jede Wette eingegangen, daß sie auch bald ein Lächeln auf Royces Gesicht zaubern würde – das würde zwar an ein Wunder grenzen, aber Nichola konnte es fertigbringen.
    Nichola war zu erschöpft, um an irgend etwas anderes als an ihr Bett zu denken. Mary half ihr beim Ausziehen und plapperte dabei unaufhörlich. Nachdem ihre Herrin gebadet und ein langes weißes Nachtgewand übergestreift hatte, bürstete Mary ihr das Haar. »Euer Name ist in aller Munde«, verkündete Mary. »Alle tuscheln über Eure Beherztheit und den Mut, den Ihr bewiesen habt, als Ihr die Nichte der Königin gerettet habt. Hier, Mylady, trinkt das«, sagte Mary, nachdem sie die Bettdecke über Nichola gebreitet hatte. »Baron Samuel hat

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