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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Damastvorhänge zugezogen.
    Olivia zog die Vorhänge zurück und öffnete die Fenster wieder. Die Nacht war zu frisch und schön, um ausgeschlossen zu werden. Dann drehte sie sich zur Kabine um. Das Bett war frisch bezogen, die Decken einladend zurückgeschlagen. Sie befingerte die smaragdene Schärpe um ihre Mitte, löste sie, faltete sie sorgsam zusammen und legte sie wieder in den Wandschrank. Sie machte sich daran, die Bänder im Nacken des Hemdes zu lösen, als ihr Blick auf das Schachbrett fiel.
    Ihr fiel ein, dass Anthony ein neues Schachproblem aufgestellt hatte. Sie ging hin und studierte die Stellung der Figuren, wobei sie die Seidenbänder um ihre Finger wickelte, während sie die Figuren stirnrunzelnd und konzentriert betrachtete. Es war entschieden nicht so leicht lösbar wie das erste.
    Ein tiefes Gähnen übermannte sie, und Olivia verlor das Interesse an dem Problem. Am Morgen, wenn ihr Verstand wieder ausgeruht war, würde sie es in einer Minute lösen. Mit einem Problem, das man nicht in einer Minute lösen
konnte
, musste man eben schlafen. Ihr notdürftiges Gewand war für sie nun schon so etwas wie ein Kleid, sodass sie es nicht als Nachthemd nutzen wollte. Außerdem würde sie es am Morgen brauchen.
    Seit sie auf der
Wind Dancer
war, hatte sie nackt geschlafen. Sie sah nun keinen Grund, es heute anders zu halten. Sie zog das Hemd über den Kopf und legte es so sorgfältig weg wie die Schärpe, ehe sie über die hölzernen Seitenborde ins Bett kletterte. Die Laken waren kühl und frisch und das Bett wundervoll vertraut.
    Sie drehte sich auf die Seite und schloss die Augen, als ihr einfiel, dass die Lampe noch brannte. Aber was machte das schon aus? Sie war zu müde, um sich durch den sanften Schein stören zu lassen, außerdem würde die Lampe von selbst erlöschen, wenn das Öl verbraucht war …
    Als sie erwachte, herrschte fahle Dunkelheit. Und sie war nicht allein im Bett. Etwas Schweres drückte sie in die tiefe Federmatratze. Olivia ging der Sache nach und entdeckte, dass ein Arm um ihre Taille lag. Und mit einem ihrer Beine war ein fremdes Bein verschränkt!
    Während sie starr vor Entsetzen dalag, konnte sie die tiefen regelmäßigen Atemzüge ihres Bettgenossen hören. Nun forschte sie weiter. Er war so nackt wie sie.
    »Habe ich dich geweckt?«, fragte der Pirat verschlafen.
    »Ihr seid in meinem Bett!«
    »Eigentlich ist es mein Bett.«
    Obwohl noch nicht ganz wach, entging Olivia nicht das unterdrückte Lachen in seinem Ton. »Aber ich schlafe darin«, wandte sie ein und fragte sich, warum sie ihre jungfräuliche Entrüstung nicht laut hinausschrie. Vielleicht war es wieder die Verzauberung, doch spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers die kraftvolle körperliche Gegenwart neben sich. Das war keine Verzauberung, das war Wirklichkeit, und sie war faszinierend.
    »Es ist mein Bett seit drei Tagen … oder sind es vier?«, murmelte sie.
    »Das wäre der vierte«, grummelte er. Sein Atem strich über ihren Nacken. Der Arm um ihre Taille bewegte sich so, dass seine Hand auf ihrem Bauch zu liegen kam.
    Unwillkürlich krampfte sich Olivias Magen zusammen. Sie versuchte, seine Hand wegzuschieben, mit so viel Erfolg wie eine Ameise, die versucht, einen Berg zu versetzen. Sie hatte es wohl nicht mit echter Überzeugung versucht. »Ihr habt aber zuvor nicht darin geschlafen«, protestierte sie.
    »Nach Meinung deines Arztes warst du für eine Bettgefährtin zu krank«, gab er ernst zurück. »Die medizinische Meinung hat sich geändert.«
    Die Hand blieb reglos, warm und merkwürdig unbedrohlich auf ihrem Leib liegen. Nun spürte sie seine zweite Hand in ihrem Rücken, wie sie sich zwischen ihre Schulterblätter schob, ihren Nacken fest umfasste, in ihr Haar fuhr, ihren Kopf festhielt. Es fühlte sich wundervoll und seltsam vertraut an, als hätte er sie schon einmal so berührt.
    »Lass dich gehen«, wies er sie leise an. »Bleib ganz ruhig und gib dich deinen Gefühlen hin.«
    Er drückte seine Lippen in die Senke ihres Nackens, und seine Hand auf ihrem Leib wanderte höher und umfing ihre Brüste. Ihre Brustspitzen wurden hart wie in kaltem Wasser. Olivia spürte, wie sie in die Traumwelt der vergangenen Tage zurückglitt, während ihr Verstand träge dahintrieb und ihr Körper zu einer nur für Gefühle empfänglichen, in weiche Federn gebetteten schwebenden Hülle wurde.
    Finger liebkosten die Wölbung ihrer Hüften und glitten über ihre Schenkel. Sie spürte die ganze Länge seines

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