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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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wehte ihm über den verschwitzten Rücken, als er innehielt. Seine Glieder waren für einen kurzen Moment genauso leer wie sein Herz. Sein Atem ging schwer unter den Nachwirkungen des Orgasmus, dennoch war er gänzlich unbefriedigt. Er hatte soeben den Samen, den er für Juliette vorgesehen hatte, an eine Nereide vergeudet, für die er nichts empfand.
    Liebe.
Das Wort erblühte in ihm, wärmte ihn und trug seine Gedanken fort zu einer anderen.
    Götter, Juliette, wo steckst du?
Sie blieb in seinem Herzen, während er fortfuhr, die Nacht auf eine Weise zu verbringen, die dem Ritual, seiner Pflicht entsprach und jene Blutlust stillte, die allen seiner Art innewohnte.
    Mit dem Tagesanbruch wurde ein kleines Mädchen geboren.
    Seine Mutter kreischte sich durch die Geburtswehen, verfluchte und kratzte Lyon. Sobald das Baby da war, kümmerte er sich um die Kleine, badete sie in der warmen Wasserquelle neben dem Geburtsaltar und tupfte sie anschließend trocken.
    Satyrn übernahmen stets die Pflege der Neugeborenen in den ersten Stunden nach der Geburt, und Lyon erfüllte es mit Freude, dies zu tun. Immerhin war es seine Tochter. Seine Erstgeborene. Und er würde sie künftig beschützen und für sie sorgen.
    Er wickelte sie in sein Hemd und brachte sie zu ihrer erschöpften Mutter, die sich an der Quelle gereinigt hatte und nun zusammengerollt auf dem Altar lag. Nach dem Ruf waren die weiblichen Wesen immer sehr erschöpft, insbesondere wenn sie auch noch geboren hatten, und für gewöhnlich verschliefen sie den darauffolgenden Tag. Dieses hier jedoch würde nicht schlafen, bevor er ein paar Antworten bekommen hatte.
    Das Baby begann zu weinen, und die Mutter regte sich. »Mach, dass sie still ist, ja?«, klagte sie. »Vorher war es ja recht angenehm, aber diese Geburtssache möchte ich wahrlich nicht wiederholen.«
    Diese verärgerte Stimme kannte er. Stirnrunzelnd überlegte er, woher. Abgesehen von einer kurzen Phase in seinen Teenagerjahren, hatte er nie etwas mit Nereiden angefangen. Und selbst damals war ihm rasch aufgegangen, dass sie nicht nach seinem Geschmack waren.
    »Ich kenne dich«, sagte er.
    Sie öffnete ein Auge. »Scheint so!«, gab sie zurück und zeigte auf ihre gemeinsame Tochter.
    Er schüttelte den Kopf, um den letzten Nebel der Rufbenommenheit zu vertreiben. Dann fügte sich plötzlich alles zusammen.
    »Sibela«, knurrte er leise. »Verdammt! Wir waren in Paris zusammen – unter der Brücke.« Er blickte auf das Kind in seinen Armen. »Aber da war kein Vollmond. Also wie …«
    »Und wer ist das?«, unterbrach Nicholas ihn, der das Baby betrachtete. Die ersten Sonnenstrahlen erschienen am Himmel, so dass auch er vom Bann des Rufs befreit war. Neben ihm stand eine schläfrige Jane, die noch dabei war, ihr Mieder zuzuhaken.
    »Meine Tochter, allem Anschein nach«, antwortete Lyon und reichte sie Sibela. »Die hungrig ist.«
    Sibela sah aus, als wollte sie protestieren, aber sein strenger Blick ließ sie verstummen. Mit einem wehleidigen Seufzer legte sie das Kind an ihre Brust. »Autsch! Verflucht!«
    »Neunzig Höllen!«, murmelte Nicholas. »Und wer bist du?«
    »Sibela«, stellte sie sich vor.
    »Die Schwester deiner Frau«, erklärte Lyon, »und von Juliette. Wir sind uns in Paris begegnet.«
    »Noch eine Schwester? Wie wundervoll!«, rief Jane. Zwar spürte sie die Anspannung der beiden Männer, konnte sie jedoch nicht deuten, deshalb knuffte sie ihren Gemahl. »Ist es das nicht, Nick?«
    Er brummte etwas Unverständliches.
    Langsam veränderte sich Janes Miene. Sie fing also auch an, sich zu fragen, welche Auswirkungen diese Enthüllung auf Juliette haben würde. Allzeit freundlich, wie sie war, wollte sie Sibela umarmen, auch wenn ihre Begeisterung reichlich gedämpft war. Nicholas kam ihr ohnehin zuvor, indem er sie zurück an seine Seite zog. Er küsste sie auf die Stirn und drängte sie, nach Hause zu gehen.
    »Geh schon voraus zum
Castello
, Jane, und ruh dich aus! Wir unterhalten uns später.«
    Sie gähnte. »Ich kann sowieso nicht schlafen, ehe wir wissen, was vor sich geht.«
    Ein Blick in sein strenges Gesicht machte sie zögern. »Mir geht es gut, Nick«, sagte sie sanft. »Lass mich nur kurz zur Quelle gehen und mich waschen, dann komme ich wieder. Warte auf mich!«
    Mit einem matten Lächeln in Sibelas Richtung ging sie. Als könnte er nicht anders, blickte Nicholas ihr nach, bis sie vom Wald verschluckt wurde.
    Bei Juliette erging es Lyon genauso, dachte dieser. Ständig hatte

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