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Die Braut des Silberfinders - historischer Roman

Die Braut des Silberfinders - historischer Roman

Titel: Die Braut des Silberfinders - historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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bin.«
    »Offenbar steht der Kerl mit der
Wirklichkeit auf dem Kriegsfuß!«
    Adara zuckte mit den Schultern.
    »Und wer soll ihm auf den Zahn fühlen?«
    Adara wehrte sofort ab. »Ich ganz sicher
nicht, denn mir wird er bestimmt nicht verraten, dass er Leonhardt in den
Kerker gebracht hat. Robert wäre gewiss besser geeignet. Gottfried spielt sich
gern als starker Krieger auf, zudem braucht er ab und an Gegner für seine Waffenübungen.«
    Robert nickte. Wieder einmal war er es, der
den Kopf hinhalten musste, wenn es handfest zur Sache ging. »Dann will ich halt
dem Narren die Wahrheit entlocken, notfalls mit Gewalt, wo ich doch am besten
dafür geeignet bin!«, bot er sich an, ironisch überspitzt und dennoch
überzeugt, dass tatsächlich nur ihm diese Aufgabe auf dem Leib geschneidert
war.
    »Aber unterschätz ihn nicht«, mahnte Adara,
»er lebt zwar in seiner eigenen Welt, dennoch ist er nicht ungefährlich. Sein
Vater hat Geld wie der Bauer das Heu. Und wenn er auch keine echten Freunde
haben mag, so kann er sich welche nach Belieben kaufen. Sie gehorchen ihm aufs
Wort, egal, was für einen Unsinn er von ihnen verlangt.«
    »Gut zu wissen«, meinte Robert, »doch wie
werde ich mit ihm warm, und das in so kurzer Zeit?«
    »Gib dich einfach als Knappe eines in der
Schlacht gefallenen Ritters aus, dann wird er dich mit Freuden in seinem Tross
aufnehmen«, musste Adara nicht lang überlegen. »So, und jetzt mach endlich,
bald ist Mittag, und wir sind noch keinen Deut weiter!«
    »Und denk dran, Robert, nach wie vor stehen
auch wir im Verdacht, Leonhardt geholfen zu haben, erst recht nach unserem
Verhalten am Marktplatz. Sieh zu, dass du die Wahrheit aus ihm rausbekommst!«,
mahnte Osman.
    »Freilich, nichts leichter als das. Ich
soll ihn also nur dazu bringen, einem Fremden zu verraten, wie er Leonhardt ein
Verbrechen unterschob! Und das, wo doch Verleumdung übelste Bestrafung nach
sich zieht!«
    »Der Weingeist wird da helfen. Er löst die
Zunge, und ich weiß, dass Gottfried ihm ausgesprochen zugetan ist, so wie jeder
Ritter, der was auf sich hält!«
    Das mag ja sein, dachte sich Robert,
allerdings wusste er von sich nur zu gut, dass besagter Weingeist auch bei ihm
rasch seine Wirkung zeigte.
    Doch was half’s schon, er musste Gottfried
die Wahrheit entlocken. Und gnade ihnen allen Gott, wenn der selbsternannte
Ritter nicht die Schuld am ganzen Elend trug, denn für einen weiteren Versuch
fehlte ihnen nunmehr schlichtweg die Zeit.
     
    *
     
    Die Hütten lagen abseits der Stadt, ungefähr eine Meile in
südwestlicher Richtung, da der Wind zumeist aus östlicher Richtung wehte und
die Verhüttungsdämpfe nicht über Goslar ziehen sollten. Inmitten der vielen,
überdachten Schmelzöfen lag das Anwesen ihres Betreibers Ullrich Brennecke und
seiner Familie, umgeben von einer hohen, massiven Mauer. Auch das Haus war von
Grund auf aus behauenen Steinen errichtet. Der Mann musste sehr vermögend sein,
steinreich sozusagen, denn nur wenige konnten sich leisten, so zu bauen.
    Robert klopfte ans einzige Tor der
Befestigung, und eine winzig kleine Klappe wurde geöffnet. Da für gewöhnliche
Menschen bemessen, musste sich Robert krumm machen, um hindurchsehen zu können.
    »Was willst du?«, wurde er angeherrscht,
und der Tonfall der Frage war ebenso feindselig und abweisend wie die Mauer
rings ums Haus.
    »Ich höre auf den Namen Robert, Herr! War
Knappe und langjähriger Gefolgsmann des im Rheinland allseits bekannten und
geehrten Ritters Kunibert von Dormagen. Bin auf der Suche nach einem neuen
Herrn, nachdem der meine vom Fieber dahingerafft wurde.«
    »Du bist ein richtiger Knappe?« Der Mann
auf der anderen Seite der Klappe wirkte überrascht. »Wie kommst du ausgerechnet
hierher?«
    »Man sagte mir, wenn die Dienste eines
Knappen in Goslar überhaupt gefragt würden, dann wäre hier der rechte Ort
dafür! Ich hoffe freilich, nicht einem üblen Schabernack aufgesessen zu sein?«
    »Nein, nein, du bist hier schon recht, ganz
gewiss – der junge Herr wird begeistert sein«, beeilte sich der Mann durch die
Klappe zu sagen, dann hörte Robert bereits, wie der Riegel zurückgeschoben
wurde. »Komm nur herein, ich bringe dich gleich zu Junker Gottfried, und stoße
dir nicht den Kopf an, das Portal ist nicht für deinen Schlag gebaut.«
    Robert ging durchs Tor, den Kopf eingezogen
wie ihm geheißen, und fand jenseits eine ganz andere Welt vor. Bestimmt hundert
Schritte weiter hinten lag das Anwesen der Brenneckes. Bis

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