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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide, Mr. Hawkins. Sie könnten mir ein guter Führer sein.«
    Brett Hawkins war sprachlos. Mit diesem Vorschlag mußte er sich zunächst einmal anfreunden, was ihm wohl nur schwer gelang, denn er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Mal schaute er mich an, dann zur Seite, hob die Schultern und hörte meine Forderung. »Ich warte auf Ihre Antwort, Mr. Hawkins.«
    »Die kann ich nicht geben.«
    »Ach ja?«
    »Da müssen sie sich mit der Monirex auseinandersetzen. Von ihr werde ich bezahlt.«
    »Das sollte kein Hindernis sein.«
    Ihn überraschte meine Sicherheit. Hawkins wollte wissen, was ich in Anat zu suchen hatte.
    »Das will ich Ihnen sagen. Ich möchte das Erwachen dieser Person verhindern.«
    »Sie glauben tatsächlich an die Göttin?«
    »Ja.«
    »Wie das?«
    »Auch vor Tausenden von Jahren hat man sich nicht alles aus den Fingern gesaugt. Es gibt dort sehr viele Wahrheiten, Mr. Hawkins, verlassen Sie sich darauf.«
    »Dann sind Sie ein Kenner der Materie?«
    »Nicht unbedingt. Aber ich habe in meiner Laufbahn leider feststellen müssen, daß es Dinge gibt, die angeblich verschollen waren, dann aber hervortraten und das Grauen brachten. Ich möchte nicht, daß Astarte diese Chance bekommt.«
    Er blickte mich an, dachte nach und fragte: »Was macht Sie so sicher, Mr. Sinclair?«
    »Ich weiß es eben.« Natürlich hütete ich mich davor, von meiner Begegnung mit dem Spuk zu sprechen. Er war der Joker in diesem Spiel. Noch wußte ich nicht, wie er sich verhalten würde. Es konnte durchaus passieren, daß er sich auf die Seite der Göttin stellte. Dann sah ich nicht gut aus.
    »Ich sehe ein, daß Sie auf meine Hilfe angewiesen sind. Zumindest was die äußeren Bedingungen angeht, und ich werde auch mit Ihnen fahren. Sie sollen nicht denken, daß ich Angst hätte.«
    »Vielen Dank.«
    »Moment, Mr. Sinclair, so weit sind wir noch nicht. Ich muß Ihnen da noch von einigen Dingen berichten, die mir aufgefallen sind.«
    »Bitte.«
    »Es geht um die Bewohner von Anat. Ich habe sie kennengelernt, als wir eintrafen, ich lernte sie auch weiter kennen, als wir anfingen, und ich erlebte ihre Verwandlung, als wir den ersten Schacht in den verdammten Berg bohrten. Da waren sie plötzlich anders zu uns. Da haben sie sich um einhundertachtzig Grad gedreht. Zunächst verhielten sie sich neutral, später aber nicht. Da schlugen sie sich auf die andere Seite, wenn Sie verstehen.«
    »Auf die der Göttin.«
    »Meinetwegen sehen Sie es so. Sie rührten nichts mehr an. Sie wirkten wie verwandelt, sie gingen wie unter einer schweren Last. Sie sprachen von dem Unheimlichen, von Opfern, die gebracht werden müßten, von Tod und dem großen Feuer, das der Berg ausspeien würde. Die Göttin ist gereizt worden. Ihre Rache würde schrecklich sein. All das haben wir zu hören bekommen.«
    »Und hoffentlich nicht darüber gelächelt?«
    »Einige von uns.«
    »Das war ein Fehler, Mr. Hawkins.«
    »Allright, heute sehe ich es auch so. Aber versetzen Sie sich in unsere Lage. Wir sind Techniker und keine Völkerkundler. Es ging sogar so weit, daß keiner mehr für uns arbeiten wollte. Die angeheuerten Kräfte kehrten einfach nicht mehr zurück. So, und jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Mr. Hawkins. Diese Menschen haben ihre Geschichte nicht vergessen. Worüber viele von uns lachen, ist blutiger Ernst. Das müssen Sie begreifen.«
    »Ungern.«
    »Spielt keine Rolle.«
    Er atmete tief aus und nickte mir zu. »Meine Güte, Mr. Sinclair, Sie schaffen es wirklich, einen Menschen umzudrehen.«
    »Sagen Sie John zu mir.«
    »Ich heiße Brett.«
    »Okay. Wann werden wir fliegen können?«
    »Noch landen Flugzeuge in Amman«, murmelte er. »Montrex hat dort eine kleine Filiale, wo vor allen Dingen Gerät gelagert wird, obwohl sich das meiste am Berg befindet. Aber in der Niederlassung können wir uns mit allem versorgen, was wir benötigen.«
    »Das ist schon ein Vorteil.«
    Er nickte. »Wir werden gut durchkommen, davon bin ich überzeugt. Aber unsere wahren Feinde werden die Menschen sein. So gastfreundlich die Jordanier sich früher auch gezeigt haben, die Bewohner von Anat werden sich genau konträr verhalten.«
    »Haß?« fragte ich.
    »Und wie.«
    Ich trank mein Glas leer. Das Mineralwasser prickelte im Hals. »Wir werden sehen…«
    ***
    Es war Winter und noch nicht so heiß in Jordanien, einem leeren Land mit weiten Wüsten, kahlen Bergen, zahlreichen Flüchtlingen und damit mit Problemen

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